Kratky-Baschik, Anton 1810-1889 (Böhmen) ![]() Mit dem ältesten Sohn seines Bruders als Gehilfe reiste er durch Deutschland. Ab 1854 reiste er während zwei Jahren mit P.T. Barnum durch England. 1863 liess er sich in Wien nieder und ein Jahr später erbaute er dort ein festes Zaubertheater, das sich jedoch nur ein Jahr hielt, da Kratky-Baschik eine Tournée durch Böhmen, Ungarn, Serbien und die Doppelmonarchie unternahm. 1868 kehrte er nach Wien zurück und erbaute zur Weltausstellung 1873 im Prater ein zweites Zaubertheater. Dort wurde er für die Wiener zum Inbegriff des Zauberers. Dies verdankte er nicht ausgeklügelten Geräten, überragender Fingerfertigkeit oder einem überragenden schauspielerischen Talent. Es gelang ihm jedoch, mit seiner Menschlichkeit und Volksnähe das Publikum mit optischen, mechanischen und elektrischen Geräten in seinen Bann zu ziehen. |
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Blitz, Signor 1810- 1877 (GB) ![]() Wegen seiner Popularität nahmen13 andere Zauberkünstler seinen Namen an. |
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Fakir of Ava, The (Isaiah Harris Hughes) 1810-1891 (GB) |
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Robin, Henry (Henri Joseph Donkèle) 1811-1874 (F) ![]() Die ersten Belege über öffentliche Vorstellungen von Robin in Frankreich stammen aus dem Jahr 1844. Mitte 1844 bis Anfang 1945 reiste er durch Italien, 1947 trat er in Stuttgart und München auf. 1850-1852 trat er im "Salle Robin" auf, einem Theater mit rund 170 Plätzen, das er in einem historischen Gebäude errichtete, das Anfang des 19. Jahrhunderts ein Museum beherbergte und später als Warenhaus genutzt wurde. Sein Programm hatte grosse Ähnlichkeit mit demjenigen von Robert-Houdin (Apparatekunststücke, Automaten, Hellsehen mit seiner Frau als Partnerin, das aufeinanderfolgende Verschwinden seiner Frau und eines Musikers von einem kleinen Tisch in der Mitte der Bühne, Projektion von Bildern mit einem "Agioskop" - einer Art magische Laterne - und ab 1865 dem Erklären spiritistischer Effekte). 1853 bis Anfang der Sechzigerjahre trat er in verschiedenen Ländern Europas auf. Ende 1861 war Henri Robin er erste Zauberkünstler, der in der Egyptian Hall eine abendfüllende Vorstellung gab. Insgesamt gab er bis zum Oktober 1862 306 Vorstellungen. Anschliessend kehrte er nach Frankreich zurück, wo er in Paris ein magisches Theater "Salle Robin" eröffnete. Das Theater mit Galerie, Balkonen und Logen war feudal ausgestattet und mit Automaten und Porträts von berühmten Wissenschaftlern dekoriert. Zu Jener Zeit wurde er in Frankreich durch seine Vorführungen, die Zauberkunststücke, Experimente zur Elektrizität, "Geisterscheinungen" und Projektionen mit dem Agioskop von Sehenswürdigkeiten aus aller Welt und astronomischen Bildern umfasste, zu einer Berühmtheit. 1869 zog sich Robin von der Bühne zurück und wurde Besitzer eines Appartementhotels. Fünf Jahre Später starb er mit 62. Robin verfasste "Album des soirées de Mr. et Mme. Robin" (ca. 1850), "L'Almanac illustré 'Le Cagliostro'" (2 Hefte, 1864 und 1865). Biografie: Dawes, E. A. Henri Robin: Expositor of Science & Magic, Abracadabra Press, Balboa Island, CA, 1990 |
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Hamilton (Pierre Etienne Auguste Chocat) 1812-1877 (F) ![]() |
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Jacobs, Professor (Joseph Jacobs) 1813-1870 (GB) ![]() 1858 trat Joseph Jacobs erstmals in Neuseeland auf, wo er von Anfang an grössten Erfolg hatte. Wie es zu jener Zeit üblich war, zeigte er verschiedene Programme. Unter anderem führte er Kunststücke aus Robert-Houdins Programm vor wie z. B. den Orangenbaum, „Liliputian Tavern“ - eine Version von Robert-Houdins „Kuchenbäcker des Palais Royal“, die unerschöpfliche Weinflasche, die Kristallglocke und das Verschwinden von Sprightly unter einem überdimensionierten Kerzenlöscher. 1865 kehrte er nach einer Reise durch Australien erneut nach Neuseeland zurück. Er nannte sich nun „Professor“ Jacobs und trat ohne seinen Bruder auf. An dessen Stelle war ein gut gekleideter Assistent getreten. Unter anderem zeigte er spiritistische Séancen nach dem Vorbild der Brüder Davenport. Die Presse überhäufte ihn in täglichen Artikeln mit Lob und er brach mit seinen Vorstellungen alle Besucherrekorde. 1866 kehrte er nach England zurück, wo er 1870 mit 58 Jahren in London verstarb. Biografie: REID, B. Conjurors, Cardsharps and Conmen. Bernard Reid, o. O., 2015 |
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Anderson, John Henry, The Wizard of the North 1814-1874 (GB) ![]() 1840 Trat Anderson als "Wizard of the North" zum ersten Mal in London auf, wo er während mehreren Monaten grösstes Lob für seine Vorstellungen einheimste. Im Sommer bereiste er die Provinzen und kehrte während vier Jahren in der Theatersaison immer wieder nach London zurück. Im Sommer 1944 gab er Vorstellungen an hundert aufeinanderfolgenden Abenden. Danach begann er in Glasgow den Bau eines eigenen Theaters, das im Juli 1845 eröffnet wurde, im November des gleichen Jahres jedoch durch ein Feuer völlig zerstört wurde. Anderson ging wieder auf Reisen und kehrte 1946 nach London zurück, wo er eine Mischung aus Oper, Musik, Tanz und Zauberei präsentierte. Dank grossem finanziellem Erfolg entschloss er sich danach, nach Europa zu gehen, wo er bis 1849 viele Länder besuchte und vor manchen gekrönten Häuptern auftrat. 1851 reiste er nach Amerika, wo er als Schauspieler und Zauberkünstler sehr populär wurde. 1853 kehrte er nach Schottland zurück um sich dort der Schauspielerei zu widmen. 1854 unternahm er als Zauberkünstler eine "Abschiedstournee" durch Schottland und England. Der Erfolg war so gross, dass er sich entschloss, weiter zu machen. 1856 führte Anderson das Covent Garden Theater, das anlässlich eines grossen Maskenballs abbrannte, wodurch Anderson ruiniert wurde. Er trat jedoch weiter als Zauberkünstler und in Theaterstücken als Schauspieler auf. 1858 wurde er nach Australien verpflichtet, im Jahr darauf reiste er nach Amerika, wo er wiederum verschiedene Theaterstücke inszenierte und als Zauberkünstler auftrat.Der Sezessionskrieg (1861-65) führte dazu, dass seine Ausgaben die Einnahmen überstiegen, so dass er 1862 Amerika völlig verschuldet verlassen musste. Er bemühte sich, sich in Schottland und England wieder emporzuarbeiten und gab bis 1970 unzählige Vorstellungen. 1874 starb Anderson mit 60 Jahren. Als er in Aberdeen beigesetzt wurde, gaben ihm Tausende das letzte Geleit. Biografie: BAYER, C. P., The Great Wizard of the North. Ray Goulet’s Magic Art Book Co., Watertown, MA, 1990 |
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Wyman, John 1816-1881 (USA) ![]() Als Carl Herrmann 1816 nach Amerika kam, forderte er diesen zu einem Wettstreit heraus, bei dem beide ihre besten Kunststücke vorführen und der jeweils andere diese nachmachen sollte, um zu beweisen, dass er die Tricks von Herrmann besser vorführen könne, als dieser selbst. Herrmann antwortete nicht auf die Herausforderung. |
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Herrmann, Carl Compars 1816-1887 (D) ![]() Carl Herrmann kann als Nachfolger Robert-Houdins angesehen werden, von dessen Kunststücken er viele weiterentwickelte und selber zahlreiche neue Kunststücke erfand. Er bereiste Mitteleuropa, England, Frankreich und Amerika, und es gab wohl keinen Königshof in Europa, an dem er nicht auftrat. Von den Grossen und Reichen dieser Welt erheilt er zahlreiche wertvolle Geschenke. Obwohl er verschiedentlich sein Vermögen verlor, kam er immer wieder zu Reichtum und verstarb als Millionär. Seine erste Frau, mit der er eine Tochter hatte und von der er sich später scheiden liess, war eine Prima Donna aus Wien. Seine zweite Frau war eine Französin. 1865 wurde er Österreichischer Staatsbürger und zog sich für eine Weile aus dem Showgeschäft zurück. Ab 1867 bis wenige Jahre vor seinem Tod ging er wieder auf Tournee durch Europa, Rumänien, Serbien, Russland. |
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Vanek, Joseph 1818-1899 (H) ![]() |
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Lassaigne, Auguste 1819-1885 (F) ![]() Die Eltern schickten ihn dann zu einem Schneider in die Lehre. Diese brach er nach 18 Monaten ab, da er es nicht aushielt, stundenlang mit gekreuzten Beinen bewegungslos dazusitzen. Danach arbeitete er in einer Stoffdruckerei. In seiner Freizeit las er Märchenbücher wie Tausend und eine Nacht, wodurch seine Faszination für das Unbekannte, das Wundersame, das Übernatürliche sich weiter steigerte. Seine Ersparnisse gab er aus, um Experimente und Kunststücke von Casimir Belmas zu lernen. In kurzer Zeit war er in der Lage, Wunder der Zauberkunst vorzuführen. Ein Spengler aus Nîmes baute ihm kleine mechanische Apparate für die Zauberei, mit denen er einige Erfolge erzielte. Er reiste durch die Städte Südfrankreichs und erwarb sich einen guten Ruf in seiner neuen Laufbahn. Nach drei Jahren Wanderleben kehrte er zu seiner Familie zurück, die von seinem neuen Beruf nichts wusste. Als seine Mutter davon erfuhr, weinte sie, weil sie mit den Vorurteilen der Leute nur zu gut vertraut war. Daraufhin kehrte Lassaigne in die Fabrik zurück. Gelegentlich experimentierte er jedoch in kleinem Kreis von Freunden, zu denen auch ein Mann namens Grandel gehörte, der für die Leitung des Theaters zuständig war. Eines Morgens kam der Kassierer des Theaters zu ihm und fragte Lassaigne, ob er am nächsten Tag eine Vorstellung auf der Bühne geben könne. Trotz der kurzen Frist nahm Lassaigne den Vorschlag an. Die Vorstellung wurde zu einem Triumph. Seine Mutter, die die Vorstellung in einer Loge verfolgte, weinte erneut, aber diesmal vor Freude und Stolz. Lassagine gab fünf Vorstellungen und jedes Mal beliefen sich die Einnahmen auf über achtzehnhundert Francs, was die Direktion vor dem Bankrott bewahrte. Lassaignes kehrte später oft in seine Heimatstadt zurück und wurde stets begeistert willkommen geheissen. 1846 hatte Lassaigne, der damals nur unter seinem Vornamen Auguste bekannt war, in Toulouse den Saal der Philharmonie gemietet, in dem er seine Zauber-, Bauchredner- und Projektionsvorstellungen abhielt. Sein bemerkenswertester Trick war zu dieser Zeit die Produktion von Fischgläsern, die Philipppe einige Jahre zuvor zum Erfolg verholfen hatte. Ein Jahr später gab er zusammen mit De Linski eine Vorstellung in einem Theater in Bordeaux. In der Zwischenzeit hatte er in Bazas ein junges Mädchen, Prudence Bernard, kennengelernt, das durch Schlafwandeln und kataleptische Zustände auffiel. Er heiratete sie und da sie sich sehr leicht "magnetisieren" (d.h. durch suggestive Einflussnahme in einen Dämmerzustand versetzen) liess, trat Lassaigne (als glühender Anhänger und Verfechter der Theorie des von Mesmer postulierten Animalischen Magnetismus und dem Vorhandensein übernatürlicher Fähigkeiten von Menschen in somnambulen Zustand) mit ihr als idealer Versuchsperson auf. Im Dämmerzustand konnte sie augenscheinlich Gedankenlesen, Hellsehen und alles fühlen, was Lassaigne fühlte oder ihr suggerierte. Er pries ihre Fähigkeiten und ihre Erfolge in einer 150-seitigen Broschüre mit dem Titel "Mémoires d'un Magnétiseur", die er 1851 mit folgender Inschrift veröffentlichte: "La Prestidigitation est la Magie simulée, le Magnétisme est la Magie réalisée" (Die Zauberei ist die simulierte Magie, der Magnetismus ist die verwirklichte Magie). Nachdem er in der Provinz Veranstaltungen über Magnetismus und Zauberei abgehalten hatte, kam Lassaigne nach Paris, wo er vom Direktor des Theaters in der Salle Bonne-Nouvelle probehalber für vierzehn Tage für dreissig Francs pro Vorstellung engagagiert wurde. Danach, als sich der Erfolg einstellte, wurden Lassaigne Bezüge verdoppelt und er gab vierundachtzig Vorstellungen. Anschliessend ging er nach Italien und von dort aus nach Genf. Wie Robertson war Lassaigne auch "Luftfahrtphysikers" und absolvierte dreihundertsiebenundvierzig Aufstiege mit einem Ballon. 1856 eröffnete er in Toulouse ein Theater. In London, wo er eine Reihe von Aufführungen gab, trat er vor auch Königin Victoria auf. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich baute er ein Jahrmarktstheater auf, mit dem er durch die großen Städte Frankreichs, Belgiens und Hollands reiste. In diesem Theater zeigte er den berühmten Gespenstertrick (Pepper's Ghost). Ausserdem engagierte er Künstler mit unterschiedlichen Talenten, um seine Show zu bereichern. Lassaigne setzte sein Nomadenleben bis 1883 fort, als er seine letzten Vorstellungen in Paris im Concert de l'Epoque gab. 1885 verstarb er in Montpellier. |
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Anguinet, Bénita 1819-1887 (F) ![]() Sie liess sich von Robert-Houdin beraten und trat in einem Theater in Bois de Boulogne auf, das genau gleich eingerichtet war wie dasjenige von Robert-Houdin. Sie führte unter anderem orientalische Magie, Automaten wie Robert-Houdins Harlequin und diverse andere Kunststücke von Robert-Houdin vor, wie etwa die Mysteriöse Uhr und den Orangenbaum. Ausserdem präsenterte sie Phanatasmagorien à la Robertson. Später lebte sie in Madrid und trat unter dem Namen "Madame Benitte" auch in Portugal auf. Ihr Zu Ehren komponierte L. Micheli ca. 1855 eine Polka mit dem Titel "Bénita la Magicicienne". |
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Frikell, Wiljalba (Friedrich Wilhelm Frickel) 1819-1903 (D) ![]() 1862 zog er sich zurück, 1872 reiste er nach Amerika und trat dort mit beachtliche Erfolg auf. Über England kehrte er nach Deutschland zurück. |
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Alexander (Alexander Heimbürger) 1819-1909 (D) ![]() Nach einer Lehre in einem lithografischen Institut, die er wegen einer Erkrankung bald aufgeben musste, arbeite er kurze Zeit beim Landratsamt und danach als Sekretär eines Rechtsanwaltes. In dieser Zeit erwarb er einige Zauberbücher und verbrachte seine ganze Freizeit mit dem Studium der Zauberkunst. 1838 nachdem er eine Vorstellung des Budenzauberers Friedrich Becker gesehen hatte, bewarb er sich bei diesem als Sekretär. Becker liess ihn nach Leipzig kommen, reiste aber vor dem Eintreffen von Alexander nach Rostock weiter. Dieser schaffte es, ihm praktisch mittellos nachzureisen, nur um festzustellen, dass Becker bereits nach Kopenhagen abgereist war. Aber auch dorthin folgte ihm Alexander und Becker nahm ihn auf. 1840 Trennte sich Alexander von Becker und versuchte sich mit einem Partner zusammen erfolglos als Zauberkünstler. Darauf schloss er sich einer Schaustellerfamilie an, mit der er in Hamburg endlich Erfolg hatte und von da an bekannt und schliesslich berühmt wurde. Ab 1842 bereiste er während 10 Jahren Amerika, wo er sich zunächst durchsetzen musste, danach aber grösste Erfolge feierte. So trat er mehrere Male im Weissen Haus vor dem Präsidenten auf und wurde auf dessen Empfehlung auch nach Westindien eingeladen. Als er von New York abreiste wurde ihm eine von der staatlichen Münze geprägte Medaille mit der Inschrift "Herrn Alexander als ein Zeichen der Wertschätzung von seinen Freunden verehrt" überreicht. Mit 35 Jahren nach Deutschland zurückgekehrt konnte er es sich leisten, eine Villa zu kaufen und sich bis zu seinem Lebensende seinen Liebhabereien zu widmen. Nur zu Wohltätigkeitszwecken trat er gelegentlich noch auf und verstarb im hohen Alter von 90 Jahren. |
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