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Yogano (Pierre Adrien Louis Moré)

1930-2021 (F)

Yogano, Sohn eines Garagenbesitzers in Wormhout, studierte mit 17 Jahren seine ersten Kartentricks ein. In der Schule in Hazebrouck interessierte er sich insbesondere für Mechanik und war in diesem Fach immer der Beste. 1949, mit 19 Jahren entdeckte er das Zaubergeschäft Mayette Magie. Am Nikolaustag 1951 gab er mit seinen Cousins, die als Fakir und Clown auftraten, seine erste Vorstellung.
1952, während er seinem Militärdienst absolvierte, entdeckte er den Clown und Fakir Francis Schoeller. Mit ihm trat er an den Wochenenden in Deutschland auf.
Nach dem Militärdienst trat er 1953 in das Geschäft seines Vaters ein und trat mit seiner Frau als Zauberkünstler auf. 1955 absolvierte er die Eintrittsprüfung in den Nord Magic Club.
1964 erhielt er mit einer Box zum Verschwindenlassen einer Taube den ersten Preis für Verbesserungen. 1975 kreierte er "Le Yogan's", eine Schwebe im Westernstil, mit der er in zahlreichen Fernsehsendungen und an Zauberkongressen auftrat.
1978 war er auf Tournee in Holland, unter anderen mit Shimada, Al Carthy, Frédérci Adams, Jean Merlin, Joo Patrick. 1982 machte er mit Brahma, Karadji, Hjalmar, Michel Magnien, Otto Wessely und anderen eine dreiwöchige Tournee durch Libyen.
In dieser Zeit beschäftigte er sich intensiv mit der Konstruktion neuer Illusionen und gewann 1982 mit der vertikalen Stuhlschwebe in Nancy den ersten Preis für Erfindungen.
1985 nahm er am FISM-Kongress in Madrid teil, trat 1987 beim The Magic Hands Kongress und bei Tannen in den USA auf und erhielt den zweiten Preis der FFAP für Erfindungen.
An der FISM 1988 in den Haag präsentierte er mit seinem Sohn Yogano Junior eine Schwebe auf einer Plexiglasplattform und erhielt dafür den zweiten Preis für Erfindungen.
Mit der gleichen Illusion erhielt Yogano Junior 1990 den Baguette d'or in Monaco.
Diese Illusion stellte Yogano auch für Siegfried and Roy und Copperfield her. Yogano Junior führte sie mit seiner Schwester auf der ganzen Welt vor.
1997 erhielt Yogano den ersten Preis der FFAP für Erfindungen/Verbesserungen, 2003 den 3. Preis.
Yogano verbesserte und erfand diverse weitere Illusionen (wie z. B. für seinen Sohn ein schwebendes Klavier), die im Buch "The Magic of Yogano" (2008) veröffentlicht wurden.
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Yrus (Wilhelm von Sury)
1922-2008 (CH)

Yrus wurde in Neapel geboren. Mit 18 Jahren trat er der Handelsmarine bei. 1943 wurde das Schiff, auf dem er arbeitete bei Triest durch die Alliierten versenkt und Yrus geriet in Gefangenschaft. Aus dem Lager in Bad Gastein gelang ihm die Flucht nach Neapel.
Nach Kriegsende reiste er in seinen Bürgerort Solothurn, wo er seine spätere Ehefrau Maria kennenlernte, die er heiratete, nachdem er die Rekrutenschule nachgeholt hatte.
Nach einer ersten Arbeitsstelle in der Uhrenindustrie beschloss er, am Technikum Biel eine Ausbildung zum Grafiker zu absolvieren.
1962 fand er im Kaufhaus „Rothaus“ in Winterthur eine Arbeitsstelle und kam dort mit Yvo Durox in Kontakt. Schon bald bestand er die Aufnahmeprüfung in den MRS. Kurz darauf wurde der Ortsring Winterthur des MRS gegründet.
1969 zog Yrus nach Rebstein, wo er bei der Leica AG arbeitete und sich ein Haus baute.
1970 traf er sich mit Zauberfreunden aus St. Gallen und Appenzell und es wurde beschlossen, einen Ortsring St. Gallen des MRS zu gründen. Diesen „Club Ostschweizer Magier“ (C.O.M.) präsidierte Yrus bis 1974.
In der eigenen Werkstatt in seinem Haus baute Yrus von ihm erfundene Kunststücke und kreierte originelle und technisch visionäre Lösungen für Zauberrequisiten, die in Fachkreisen im In- und Ausland grosse Anerkennung fanden.
Die sich in der Luft „selbstfärbende“ Schallplatte, ein raffiniertes Schloss- und Schlüsselkästchen, der Forcierkreisel, das "Farbenschmecken“, der Tresor für mentale Sensationsnummern usw. sind einige der Kunststücke, deren Tricktechnik eigene, originelle Lösungen von Yrus sind.
Er ist dafür im In- und Ausland gelobt worden und gilt auf dem Gebiet des Einsatzes von Elektronik in der Zauberkunst als einer der Pioniere.
Wie eingangs erwähnt, war Yrus ununterbrochen kreativ tätig. Seine Erfindungen und Verbesserungen (Beispiel: Reifen für die „schwebende Jungfrau“!) gingen nicht nur um die Welt, sondern waren auch technisch visionär, dem damaligen Entwicklungsstand weit voraus.
Text: Rico Leitner

Zancig, Julius (Julius Jörgensen) 1857-1929 (DK)
Zancig, Agnes  ?  -1916
  
Die Zancigs traten um die Jahrhundertwende vor allem in England auf. Agnes identifizierte mit verbundenen Augen dank ihrer "hellseherischen Fähigkeiten" Gegenstände, die Julius von den Zuschauern entgegennahm. Obwohl sie mit einem Sprachcode arbeiteten, gelang es ihnen, das Publikum zu überzeugen, dass ihre hellseherischen Fähigkeiten echt waren.

Zarrow, Herb
1925-2008 (USA)

In New Jersey geboren wurde Herb Zarrow einer der bekanntesten Amateurzauberkünstler seiner Zeit. Von Beruf war er Buchhalter. Er lernte mit 11 Jahren durch einen Zauberkasten und Zauberbücher aus der Bibliothek zaubern und spezialisierte sich auf Münzen- und Kartenkunststücke.
Weltweit bekannt wurde er als Erfinder des Zarrow Shuffle. Er entwickelte das Falschmischen in den Vierzigerjahren und nannte es ursprünglich "Full Deck False Shuffle". 1957 wurde der Zarrow Shuffle in Phoenix publiziert.
Mitte der Vierzigerjahre lernte er Dai Vernon kennen, der ihn stark beeinflusste. Die beiden wurden gute Freunde, und Vernon führte viele von Zarrows Kunststücken und Techniken in seinen Seminaren vor.
Mit vielen grossen Zauberkünstlern wie Charlie Miller, Slydini, Ricky Jay, Johnny Thompson, Fred Robinson, Alex Elmsley, Juan Tamariz, Cardini, Michael Skinner, Ed Balducci and Arturo Ascanio hatte Herb Zarrow regen Kontakt.
Herb Zarrow veröffentlichte Kunststücke in Epilogue, Pallbearers Review, Chronicles, Apocalypse, Rigamarole, MUM, Linking Ring und in "Modern Coin Magic " sowie in Büchern von Tarbell, Lorayne, Fulves, Kaufman und Vernon.
Herb Zarrow wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen. So wurde er unter anderem zum Mitglied des Inner Magic Circle ernannt, erhielt einen Louie Award, wurde zum Ehrenmitglied der Society of American Magicians auf Lebenszeit und zum Ehrenmitglied des Magic Castle auf Lebenszeit ernannt und erhielt einen Creative Fellowship der Academy of Magical Arts.

Zelpy (Giampaolo Zelli)
1936-2003 (I)

In Rom geboren begann sich Zelpy Anfang der Fünzigerjahre für die Zauberkunst zu interessieren.
1952 trat er der I.B.M. bei, 1953 dem Club Nazionale dei Maghi. Zu einer Zeit, zu der der Verein über kein eigenes Clublokal verfügte, stellte Zelpy sein Haus für die Treffen der Clubmitglieder zur Verfügung. Als langjähriger Vizepräsident des C.M.I. und territorialer Vizepräsident der I.B.M. repräsentierte er die italienische Zauberkunst in den Sechziger- und Siebzigerjahren an zahlreichen internationalen Kongressen. Als charismatische Persönlichkeit prägte er die magische Szene in Rom während Jahrzehnten. Zusammen mit Alberto Sitta hatte Zelpy eine tragende Rolle im C.M.I. Während Sitta als unermüdlicher Organisator wirkte, nahm sich Zelpy der Öffentlichkeitsarbeit und der technischen und künstlerischen Belange und der Programmgestaltung an.
Als promovierter Arzt und Chirurg war Zelpy Amateur im besten Sinn des Wortes; er suchte nicht den finanziellen Erfolg in der Zauberkunst, sondern lebte seine Kreativität und Phantasie aus, indem er zahlreiche originelle Routinen erfand und verschiedene Bühnenprogramme schuf wie "Sinfonia della Seta" ("Seidensinfonie", 1967), "La Statua" ("Die Statue", 1970), "Il Piccione" ("Die Taube", 1976), in denen er die dargestellten Figuren meisterhaft inszenierte.
In Zauberzeitschriften publizierte Zelpy weltweit zahlreiche Artikel über Präsentation, Inszenierung, Psychologie und Ablenkung, allgemeine Magie, Mikro- und Kartenmagie. Ausserdem publizierte er "Magia delle mani" (1967) und "Prestigiazione e dintorni."

Zicarte (Gustavo Patino Juarez)
1921-2005 (Mexiko)

Gustavo Juarez wurde in Los Angeles geboren. Als er noch ein Teenager war, starb sein Vater und die Familie zog nach Tijuana in Mexiko. Dort lernte er von einem Onkel seine ersten Zauberkunststücke. In der öffentlichen Bibliothek und in Gebrauchtwarenläden fand er Zauberbücher. Da es keine Zauberkünstler und Zauberfachgeschäfte in der Nähe gab, baute er sich seine Requisiten selber. Mit ein paar Kartentricks und einer Fantasta, aus der er ein paar Seidentücher und ein Huhn oder eine Ente produzierte verdiente er sich ein paar Dollars und erlangte lokale Bekanntheit. Mit 18 nachdem er den Namen Zicarte an (eine Zusammensetzung aus den Worten Zigaretten und Karten) und begann in Clubs in Tijuana und dessen Umgebung aufzutreten.
1940 heiratete er Frances Ramos, die unter dem Namen Melba seine Partnerin wurde. Als Duo traten Sie ein Mexiko und den USA auf.
1941 wurde Zicarte in die Armee eingezogen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges besuchte er als Veteran zusammen mit seiner Frau das Chavez Magic College. Zicarte zeigte eine Manipulationsnummer mit Zigaretten, Tüchern und Tauben, das verschwindende Radio, und liess zum Abschluss Melba schweben. Diese trat auch als Sängerin und Tänzerin auf.
Nachdem Melba 1961 verstorben war, nahm Zicartes Tochter Connie die Rolle der Melba ein.
Zicarte trat unter anderem auch im Magic Castle, der SAM Hall of Fame und im Magic Museum auf, in Mexiko zweimal für den Präsidenten auf.
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so unter anderen von der PCAM und der SAM. 1979 wurde der am Kongress in Mexico City zum besten Zauberkünstler gekürt, 1993 wurde er in die SAM Halll of Fame aufgenommen.

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Zingone, Luis G.

? - ? (USA)

Ende der Zwanzigerjahre arbeitete Luis Zingone in einer Autowäscherei und erlernte in seiner Freizeit die in Erdnases "The Expert at the Card Table" beschriebenen Techniken.
Eines seiner Vorbilder war Nate Leipzig. Er kannte viele der zeitgenössischen Grössen wie Al Baker, Max Holden, Paul Rosini, Cardini, Jarrow, Hardeen, Annemann, Dunninger, Mullhollland.
Als einer der besten Kartenkünstler seiner Zeit trat er in den Dreissiger- und Vierzigerjahren in Varietés und Clubs auf, wurde jedoch vorwiegend für private Parties engagiert.
Er entwickelte verschiedene Kartentechniken, u. a. den Zingone Spread und den Thumb Nail Gauge, die in "Expert Card Technique" von Braue und Hugard 1940 veröffentlicht wurden.
1943 brachte er drei Schallplatten mit Kartentricks heraus, von der über eine Million gepresst wurden. Zusätzliche 500'000 Platten wurden von der C. W. Post Cereal Company beim Kauf einer Packung Cerealien als Prämie abgegeben.

Zirka Marquise d'O (Agnes Martini)
1877-1910 (Schlesien)

Zirka wuchs in einem Schwesternkonvent in Schlesien auf und heiratete mit 20 den 26 Jahre älteren peruanischen Zauberkünstler José-Antneor Gago y Zavala (L'Homme Masqué).
Ende 1905 löste Zirka mit ihren Zigarettenmanipulationen Horace Goldin im Casino de Paris ab. Nach einer erfolgreichen Tournee durch Europa liess ihre Gesundheit nach und sie verstarb 1910 mit erst 33 Jahren beinahe blind in einem Heim in Nizza.

Zmeck, Jochen
1929-2012 (D)

Jochen Zmeck wurde in Berlin-Hohenschönhausen als Sohn eines Arbeiters und späteren Drechslermeisters geboren. Nach einer Ausbildung zum Lehrer unterrichtete er 1946 bis 1958 als Fachlehrer für Chemie.
Schon als Kind zeigte Jochen Zmeck seinen Mitschülern Zaubertricks und wurde während seiner Zeit als Lehrer Mitbegründer und Vorsitzender der Berliner Gruppe des Magischen Zirkels. Sein erstes grosses Engagement erhielt er 1958 als Kinderzauberer im Friedrichstadt-Palast, viele weitere Engagements und zahlreiche Auftritte im Fernsehen folgten. Zusammen mit seiner Frau zeigte er auch abendfüllende Programme, neben Programmen für Erwachsene auch drei komplette einstündige, altersgemäss aufgebaute Programme mit pädagogischer Aussage für Kinder.
Als Mitglied verschiedener Kommissionen und Arbeitskreise der Unterhaltungskunst war ihm die Nachwuchsförderung ein grosses Anliegen. Durch seine Veröffentlichungen und zahlreiche Seminare in Deutschland, Österreich, der Schweiz und der Tschechoslowakei gab er sein Wissen und seine Erfahrungen weiter.
Zusammen mit dem Direktor des gerichtsmedizinischen Instituts der Berliner Charité, Professor Prokop, engagierte er sich stark im Kampf gegen den Okkultismus.
Für seine Tätigkeit erhielt er viele Auszeichnungen, u. a. den Kunstpreis des Bezirks Frankfurt an der Oder (1976) und den Kunstpreis der DDR (1981).
Zu den Publikationen von Jochen Zmeck zählen: "Das Jochen-Zmeck-Scriptum" (1960), "Mikromagie ganz gross" (1962), "Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks", Teil 1, 2 und 3 (1962, 1965, 1967), "Das zweite J.-Z.-Scriptum " (1964), "Wunderwelt Magie" (1965), "Die Wunder der Fakire" (1965), "Ich habe dran gedreht" (1968), "Gewusst wie" (1968), "Das grosse Buch der Magie" (1968), "Sieben mal drei" (Seminarheft 1972), "Ich habe wieder dran gedreht" (1973), "Das Zmeck Seminar" (1974), "Die Zaubertüte" (Bastelbogen, 1974), "6 x 3 + 1" (Seminarheft 1977), "Das Handbuch der Magie" (1978), "Blütenzauber" (1978), Zwölf Zmecksche Zaubereien" (Seminarheft 1979), "Bellachini und die Eierfrau" (1982), "Die Daumenspitze "(1982), "Seminar 1981", "Hokuspokus Brecklebreck, Kinderzaubereien" (Seminarheft 1982), "Abrakadabra - die kleine Zauberschule" (Anleitungshefte für Zauberkästen, 1982), "Hokuspokus - die grosse Zauberschule" (Anleitungshefte für Zauberkästen, 1982)."Hokuspokus" (Bastelbogen, 1983), "... und es bewegt sich doch. Das Pendel und seine Anwendung in der Zauberkunst" (1984), "Als ob's die Geister wären." (1987).
Daneben publizierte er Hunderte von Artikeln in Zauberkunst, Magie, Magisches Magazin, Magische Welt, Aladin, Hokus-Pokus.
Durch seine zahlreichen Publikationen, insbesondere durch das "Handbuch der Magie", das vielen angehenden deutschsprachigen Zauberkünstlern als Einführung in die die Zauberkunst diente, beeinflusste Jochen Zmeck die Entwicklung der Zauberkunst in Deutschland in den Siebziger und Achzigerjahren massgeblich.

Zufall, Bernard
1894-? (USA)

Bernard Zufall wurde als "Menschliche Enzyklopädie" und "Der Mann mit dem fotografischen Gedächtnis" bekannt. Seine Bibliothek mit Büchern zum Thema Gedächtnis umfasste mit über 5000 Titeln mehr als die Kongressbibliothek in Washington zu diesem Thema aufwies. Die Geheimnisse der von ihm verwendeten Mnemotechnik veröffentlichte er 1940 in einer Reihe von sechs Heften unter dem Titel "Zufall's Memory Trix": No. 1 "Magazine Memorizing", No 2 "Mental File Index",No. 3 "Calendar Memorizing", No. 4 "Memorizing a deck of Playing Cards", No. 5b "Memorizing Numbers" und No. 6 "Memorizing Facts and Figures".
 
 
 
 
 
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