Kai, Chen (Julio Hijuelos Cervera) 1945-2019 (Mexiko) Chen Kai wurde in Mérida in Mexico geboren. Sein Interesse für die Zauberkunst wurde durch seinen Vater geweckt, der ihm Anekdoten über Zauberkünstler erzählte, die er getroffen hatte, und ihm Tricks zeigte. Mit 12 Jahren las er das Buch "Las maravillas de la prestidigitación" Frank Lezama und wurde dessen Schüler. Er dachte sich den Künstlernamen Chen Kai aus, was in der Sprache der Mayas so viel bedeutet wie "nur mit den Händen". Er studierte Architektur an der Ibero-American University in Mexico City, begann jedoch 1960 die Zauberkunst als Teilzeitprofi auszuüben und spezialisierte sich auf Bühnenzauberei mit Tauben und Raubtieren. 1960 trat er erstmals in einer Kindersendung im mexikanischen Fernsehen auf. In der Folge trat er während 11 Jahren in mehreren verschiedenen Programmen auf. |
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Er hatte sein eigenes Programm "Hablando de Magia con Chen Kai" mit 154Sendungen und einige Spezialprogramme wie "Increible con Chen Kai","Increible II con Chen Kai " und "Una Noche de Gala con Chen Kai". Ab 1960 trat er auch in zahlreichen Nachtclubs auf. Ab 1973 trat er an Kongressen der I.B.M., SAM, Flasoma und FISM auf und wurde in den 1970er- und 1980-er Jahren berühmt. Er gewann erste Preise in verschiedenen magischen Wettbewerben, u. a. beim des Club Azteca de Prestidigitadores, der Texas Association of Magicians, der Pacific Coast Association of Magicians und gab Seminare in den USA, Kolumbien Argentinien und Mexiko. Chen Kai war Gründer des Club Azteca de Prestidigitadores, Ldg. No. I und des Círculo de magos mexicanos, als dessen Präsident er von 1965 bis 2003 zahlreiche Kongresse organisierte. Chen Kai entwickelte verschiedene Methoden, um Tauben erscheinen zu lassen und verfasste zwei Kapitel der "Encyclopedia of Dove Magic". 2006 wurde ihm von der Academy of Magic Arts die Auszeichnung "Performing Fellowship" verliehen. 2019 verstarb er in Mexiko im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. |
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Kane, Peter 1938-2004 (GB) Peter Kane war ein äusserst kreativer Kartenkünstler. Sein Erfolg begann in jungen Jahren als Protegé von Gus Sothall, der ihn ermunterte, sein Kunststück "Watch the Aces", in Hugard's Magic Monthly zu veröffentlichen. Später als "Wild Card" bekannt geworden, gehört es zu den weltweit verbreitetsten Kunststücken. Ebenso gehören weitere seiner Kunststücke wie "Gypsy Curse", "Jazz Aces", "Elongated Lady" und "The Shrinking Card Case" zu den meist vorgeführten Effekten, zu denen in der ganzen Welt unzählige Variationen entwickelt wurden. Kane veröffentlichte "A Card Session", "Another Card Session (1971), "A Further Card Session" (1975), "Combined Card Sessions" (1982), "K's Variant", "Wild Card Plus", "Kane" (1982) und beschrieb viele Routinen in magischen Zeitschriften. |
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Kaplan, George Gilbert 1902-2001 (USA) George Kaplan war Amateurzauberkünstler, der von einer Vorstellung von The Great Leon inspiriert wurde. Er verfasste den 1948 erschienenen Klassiker "The Fine Art of Magic". Seine Kunststücke wurden auch in verschiednen magischen Magazinen publiziert. 1995 wurde ihm von der Society of American Magicians der Titel "Magician of The Year" verliehen. |
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Kaps, Fred (Abraham Bongers) 1926-1980 (NL) Fred Kaps war ein Allround-Magier, ein Meister der Handfertigkeit und der Schauspielkunst mit aussergewöhnlich starker persönlicher Ausstrahlung. Berühmt wurde unter anderem sein Schlusstrick, das sich vermehrende Salz. Bisher ist er der einzige Zauberkünstler, der dreimal den Grand-Prix der FISM gewonnen hat (1950,1955,1961). > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 > Video 7 > Video 8 > Video 9 > Video 10 > Video 11 > Video 12 > Video 13 > Video 14 > Video 15 > Video 16 > Video 17 > Video 18 > Video 19 > Video 20 > Video 21 > Video 22 > Video 23 > Video 24 > Video 25 |
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Kardyro, Tony (Anthony Thomas Barbato) 1908-1994 (I) Die Eltern von Tony Kardyro wanderten nach den USA aus als er 3 war. Schon als Kind begann er, mit Karten zu manipulieren. Ab 1933 trat er unter dem Namen "Tony London" und "Tony Kardyro" als professioneller Karten- und Münzenmagier auf. Nachdem "The Man with the Educated Fingers" internationale Anerkennung als Kartenkünstler errungen hatte, wandte er sich auch anderen Bereichen der Zauberkunst zu, unter anderem der Taubenmagie. Nach seiner Heirat wurde seine Frau Faye seine lebenslange Assistentin. 1940 trat er als "Señor Torino, the Continental Deceptionist" auf. Nach einem Schlaganfall war er 1984 gezwungen, seinen Beruf aufzugeben. Kardyro schrieb 15 Bücher, u. a. "Your Deck—Your Card (1948), "Dovetail Deceptions" (1955) "Kardyro's Kard Konjuring" (1955). |
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Kar-mi (Joseph Hallworth) 1872- ? (USA) Kar-mi trat mit seiner Frau Selma (Kitty Fisher) und seinem jüngsten Sohn Willie als Inder geschminkt und kostümiert mit einer Illusionsshow auf. Er führt viele originelle Produktionen, Verwandlungs- und Verschwindeillusionen vor, mit denen er auch zeitgenössische Zauberkünstler täuschte. |
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Karson, Joe (Joseph Alexander Chrzanowski) 1912-1980 (USA) Joe karson wurde als Sohn polnischer Immigranten in Providence, Rhode Island geboren. Mit 10 Jahren sah er zum ersten Mal einen Zauberkünstler und beschloss, selber Zauberkünstler zu werden. Ein Jahr darauf gab er mit Kunststücken aus Hoffmann's Modern Magic und aus einem Zauberkasten seine erste Vorstellung. Nachdem sich seine Eltern getrennt hatten, änderte er seinen Namen in Karson. Ab 1929 zog er während drei Jahren mit einer chinesischen Nummer als "Chan Lin and Company " (einem Assistenten) durchs Land. Anfang der Dreissigerjahre in der Depressionszeit hielt er sich auch als Musiker (Guitarre, Banjo, Ukulele) über Wasser. Ab 1932 begann er ein Versandgeschäft für Zauberartikel (Karson Xclusives), schrieb Artikel für den "Linking Ring", war Gründungsmitglied der Magic Dealers Association und wurde Mitglied vieler Magischer Vereinigungen. 1936 heiratete er Anne Kasileviski Miller, von der er zwei Jahre nach der Geburt eines Sohnes 1944 wieder geschieden wurde. Ende der Dreissigerjahre eröffnete er in Springfield, Massachusetts, ein kleines Zaubergeschäft, 1944 verlegte er es in etwas grössere Räumlichkeiten, wo er seine Kunststücke herstellte und verkaufte. Zu dieser Zeit wurde er als Händler und Vorführender an Kongresse bekannt. Sein Geschäft wurde ein Treffpunkt für viele grosse Zauber- und Varieté-Künstler. Mit seiner zweiten Frau Anne Skura als Partnerin baute er eine elegante moderne Nummer auf, die er neben seiner chinesischen Nummer vorführte. 1955 liess sich seine zweite Frau wegen seines Alkoholproblems von ihm scheiden. Karson schloss das Geschäft, führte jedoch den Versandhandel weiter. Nach 1959 war Karson nur noch selten in der magischen Szene anzutreffen. 1970 trat er mit Rückenproblemen in den Ruhestand und lebte von einer Invalidenrente. 1980 starb er mittellos. Karson veröffentlichte Mitte der Dreissiger bis Ende der Vierzigerjahre mehr als ein Dutzend Manuskripte. Neben der weltbekannten "Zombie" erfand Karson weitere Kunststücke wie "Vodoo", eine Ein-Mann-Routine für das tanzende Taschentuch, den "Magic Vision Tester", "Rubberneck" ("Head Twister"), "Submerged Card Mystery", "Traveling Flame" und bot viele eigene Versionen von bekannten Kunststücken aus eigener Produktion an. Biografie: ROSE, M.E. Joe Karson. Beyond Zombie. Mike Rose Magic, Phoenix, Maryland, 1999. |
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Karton (Pierino Pozzi) 1897-1976 (I) In Mailand geboren begannKarton, nachdem er sich in verschiedenen Berufen versucht hatte, 1920 seine Karriere als Zauberkünstler. Er führte Manipulationen und mit seiner Frau als Assistentin eine Nummer in japanischem Kostüm unter dem Namen TA-I-Ko vor. 1923-1916 arbeitete er im Zirkus Medrano in Frankreich und Deutschland. Danach reiste er durch Algerien, Ägypten, Äthiopien, die Türkei, Russland, Rumänien, Belgien und Holland. 1937 gründete er mit Giovenzana zusammen die S.I.A.M. (Seguaci Italiani Arte Magica). Er nahm den Namen Karton an und führte neben klassischen Kunststücken vor allem Manipulationen mit Karten und - als erster in Italien - eine Manipulationsnummer mit Zigaretten vor. Als Mitglied des 1953 gegründeten Club Magico Italiano war er viele Jahre als Berater und künstlerischer Direktor bei den durch den Club organisierten Veranstaltungen tätig. |
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Kassagi, Henri (Abdelmaǧīd al-Qaṣʿaǧī) 1932-1997 (Tunesien) Henri Kassagi wurde in Tunis geboren. Im Alter von 12 Jahren sah er in Tunesien einen Zauberkünstler, der ein weisses Tuch in ein rotes verwandelte. Das fand er äusserst verblüffend. Da er neugierig war, wie der Trick funktionierte, schaute er sich die Vorstellung mehrmals an und fand schliesslich heraus, wie das Kunststück gemacht wurde. Das war der Beginn seiner Passion für die Zauberkunst. Seine wichtigsten Fertigkeiten erlernte er jedoch in den Straßen von Tunis als Taschendieb. Anfang der 1950er Jahre entschied er sich, Tunesien zu verlassen und in Frankreich als Zauberkünstler Karriere zu machen. In Robert Bressons Film Pickpocket (1959) wurde er als technischer Berater engagiert und spielte einen Taschendieb, der den Protagonisten ausbildet. In den folgenden Jahren machte er sich als Zauberkünstler in Frankreich einen Namen. Es folgten Auftritte im Fernsehen und bei Galas von Benefiz-Veranstaltern. Anschliessend unternahm er eine Welttournee. Ende der 1970er-Jahre liess er sich einbürgern und nahm Kassagi als offiziellen Namen an. 1981–1991 arbeitete er für renommierte Hotels in Tunesien. Um seine Karriere wieder in Schwung zu bringen, entschied er sich nach Frankreich zurückzukehren, allerdings blieb der Erfolg aus und Kassagi musste sich mit Engagements in Cabarets und Restaurants begnügen. Kasasgi verfasste die Bücher "Devenez magicien" (1965) und "La magie pour tous" (1973) und veröffentlichte 1965 in der literarisch-politische Zeitschrift Les Temps Modernes den Artikel "Un pickpocket à l’école". Er verstarb 1997 in seiner Pariser Wohnung an den Folgen eines Hirnschlages. > Video 1 > Video 2 |
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Kassner, Alois 1887-1978 (D) Alois Kassner wurde in Schlesien, in der Nähe von Breslau geboren. Mit zehn Jahren las er ein kleines Büchlein über Zaubertricks und war von da an von der Zauberei fasziniert. 1906 erlernte er das Zaubern von Eduard Jänichen, einem Zauberkünstler, Musikanten und Artist. 1911 gab er seine eigene erste Zaubervorstellung und begann, durch Dörfer und Kleinstädte zu reisen. Nach dem ersten Weltkrieg ereichte Kassner, ein Meister der Reklame, als sprechender Illusionist grosse Bekanntheit. Er liess unter anderem ein Pferd und eine Kutsche unter einem Tuch verschwinden. 1918 lernte er seine zukünftige Frau Erna kenne, 1922 heiratete er sie. Seine Zaubershow erreichte um 1930 mit dem Abschluss des verschwindenden Elefanten Toto internationales Niveau. Bis 1942 arbeiteten seine beiden Töchter Elvira und Helma in der grossen Illusionsshow mit, in der auch bis zu 30 Tiere eingesetzt wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg zeigte Kassner erstmals 1947 eine wegen Personalmangel, Transportschwierigkeiten und schlechten Bühnenverhältnissen verkleinerte Version der Show. Seine Abschiedsvorstellung gab er 1954 im Friedrichstadt-Palast in Berlin. |
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Kawezkij, Valentin (Valentin Konstantinowitsch Glejsarow) 1884 -1942 (RUS) Valentin Kawezkij trat ab 1909 als erster russischer Verwandlungskünstler (Quick Change Artist) auf. Sein Abendprogramm bestand aus drei Einaktern, die er zusammen mit seiner Frau Klawdija Grigorjewna Glejserowa bestritt. Das erste Stück des Abends war die „Expedition mit dem Flugzeug“. Dann folgte die Kurzoper „Die Dame in Rot oder die Tragödie im Restaurant“ und weitere Nummern. In der Komödie „Die Anhänger der Berühmtheit“ verspottete Kawezkij die Futuristen (aus Italien und Russland stammende Kunstbewegung). In anderen Miniaturen verspottete er Kaufleute, Leute, die einem das Leben vergällen und Städter. Im Stück „Der Pfeil des Amors oder das abgerissene Bein“ machte er sich über Händler lustig, die eines kleinen Vorteils wegen, jedes beliebige Geschäft abschliessen. Im Laufe seiner Vorstellung wendete Kawezkij auch Illusionstrickprinzipien an. So verschwand er z. B. im Stück „Der Koffer mit Aufklebern“ vor den Augen der Zuschauer. Kawezkij, der in seinen Stücken die aktuelle russische Wirklichkeit ausdrücken wollte, trat bevorzugt in Theatern auf, da das dortige Publikum seine Satire verstand und die Souveränität seines Spieles schätzte. Er wechselte nicht nur blitzartig seine Kostüme, sondern gleichsam die Identität der verkörperten Person. Aus: A. A. Vadimov, M. A. Trivas. Von den Magiern der Antike bis zu den Illusionisten unserer Tage. Aus dem Russischen frei übersetzt von Hans-Christian Solka, Magdeburg |
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Keating, Fred (Frederic Serrano Keating) 1902-1961 (USA) Als Sohn einer Sängerin fand Fred Keating schon früh den Weg zur Bühne und trat bereits in jungen Jahren als Zauberkünstler auf, um 1915 erstmals als Professional in der Region von New York, wo er von anderen Zauberkünstlern als ihresgleichen akzeptiert wurde. Er lief von zu Hause weg, um sich Thurston anzuschliessen. Dieser informierte seine Eltern und gab ihm möglichst unangenehme Aushilfsarbeiten, um ihn dazu zu bewegen, wieder nach Hause zurückzugehen. Nach drei Monaten traf sich Thurston mit Keatings Eltern und sagte ihnen, dass wohl niemand Keating davon abhalten könnte, Zauberkünstler zu werden, wenn es sich dieser in den Kopf gesetzt habe. Zur gleichen Zeit, als er bei Thurston arbeitete, überredete Keating Nate Leipzig, ihm Unterricht in Kartenmagie zu erteilen. So wurde er Leipzigs einziger Schüler. Zu Beginn des ersten Weltkrieges war er noch zu jung, um eingezogen zu werden. Statt dessen trat er in bis zu 12 Vorstellungen pro Tag gratis auf. Sein Studium in Harvard gab er nach ein paar Wochen auf. Sein Vater, der einen Journalisten aus ihm machen wollte, verschaffte ihm eine Stelle bei der "New York World", wo Keating fast ein Jahr blieb, den Job jedoch kurz vor seinem zweiundzwanzigsten Geburtstag aufgab und sich nur noch der Zauberkunst widmete. Er spezialisierte sich auf Auftritte bei privaten Anlässen und wurde auf diesem Gebiet innert zwei Jahren zu einem der bestverdienenden Entertainer. Bald nahm er auch Engagements in Vaudeville-Theatern an und galt 1927 als "The Man with the Mysterious Hands" als bestverdienender Zauberkünstler New Yorks. 1828 trat er als Conférencier in einer Broadway Show auf und führte den verschwindenden Vogelkäfig vor, was ihn beim New Yorker Theaterpublikum bekannt und berühmt machte. 1929 hatte er in einem auf zwei Wochen verlängerten Engagement im Palace Theater in New York einen triumphalen Erfolg. Bereits im Februar 1930 kehrte er für eine weitere Woche dorthin zurück. Bei weiteren Auftritten in grossen Revuen wurde Keating als "The Aristocrat of Magic", als Entertainer, der sich der Instrumente der Zauberkunst bediente, gefeiert. Im September 1930 wurde er erneut im New Yorker Palace engagiert, diesmal als "Magischer Conférencier". Weiter Auftritte in grossen Theatern folgten, 1932 trat Keating zum fünften mal im Palace auf. 1933 wurde Keating eine Rolle in einem Theaterstück angeboten, Angebote für Filmrollen folgten. So ging Keating 1934 nach Hollywood und arbeitete in verschiedenen Filmen mit Columbia Pictures zusammen. Zu dieser Zeit begann er auch, Auftritt als Comedian ohne Zauberei zu geben. Nach 1948 trat er erneut als Conférencier und Zauberkünstler in verschiedenen Shows auf, unter anderem hatte er auch mehrere Auftritte im Fernsehen. 1956 begann Keating mit der Aufführung seines letzten Theaterprogrammes, mit der er jedoch trotz guten Kritiken keinen Publikumserfolg mehr erringen konnte. 1961 verstarb er in Folge eines Herzanfalls in New York. |
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Keeners, The (Edwin L. Keener) 1923-2006 (USA) 1952 heiratete Ed Keener, der sich seit seiner Kindheit für die Zauberkunst interessiert hatte, Nanci Hensley und arbeitete die Nummer "Magic of the Atmoshpere" aus, in der Ballons mit einer Nadel durchstochen und Tücher in einen Ballon geschossen wurden und sich ein weisser Ballon in einen Pudel verwandelte. Mit dieser Nummer reisten die Keeners um die Welt und traten in 34 Ländern in Nachtclubs, Theatern und im Fernsehen auf. Als sie sich 1986 von der Bühne zurückzogen, waren Sie in über 7'500 Shows ausserhalb der USA aufgetreten. Sie wurden in die Magicians Hall of Fame in Hollywood aufgenommen, erhielten den Dragon Award, den Performing Fellowship des Magic Castle und den bis dahin erst dreimal verliehenen Professional Award for Excellence der Pacific Coast Association of Magicians. Ed Keener wurde der Lifetime Achievement Award des Society of American Magicians und der International Brotherhood of Magicicnas verliehen und er wurde ebenfalls zum Mitglied mit Gold Star-Status des Inner Magic Circle in London ernannt. |
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Kellar, Harry, (Heinrich Keller) 1849-1922 (USA) Harry Kellar wurde als drittes Kind deutscher Einwanderer in Pennsylvania geboren. Mit 11 riss er von zu Hause aus und ging nach New York, wo er als Zeitungsverkäufer arbeitete. Dort sah er eine Vorstellung vom Fakir of Ava und beschloss, selber Zauberkünstler zu werden. Er wurde vom Fakir of Ava als Assistent eingestellt und reiste mehrere Jahr mit diesem umher. Mit 18 gab er mit grossem Erfolg seine erste eigene Zaubervorstellung. Zu diesem Zeitpunkt nahm er den Bühnennamen Harry Keller an. Er konnte jedoch von der Zauberkunst allein nicht leben und nahm andere Jobs an und assistierte auch John Henry Anderson. 1869 bis 1873 arbeitete er als Bühnenmeister für die Gebrüder Davenport. Ab 1873 trat er mit William Fay, der als Manager der Gebrüder Davenport gearbeitet hatte, als "Fay and Keller" auf. Im Dezember machten Sie eine erfolgreiche Tourné durch Kuba, danach durch Mexiko, Mittel- und Südamerika. Bei der Überfahrt nach Europa gingen 1875 seine ganzen Utensilien bei einem Schiffbruch verloren. Er kehrte nach Amerika zurück und bereiste während zwei Jahren Lateinamerika. Danach ging er nach London, wo er mit A. Litherland Cunard und George Dahle Donaldson eine neue Truppe unter dem Namen "The Royal Illusionists" gründete, mit der er bei Maskelyne und Cooke in der Egyptian Hall auftrat. Nach einer Reise durch Westindien, Jamaica, Venezuela, Panama nahmen sie in Panama zwei zusätzliche Mitglieder in ihre Truppe auf: Ling-Look (Ferdinand Guder) als Schwertschlucker und Feuerspeier und Yamadeva (Louis Guder) als Kontorsionist und Entfesslungskünstler. 1876 reisten Sie durch den Westen der USA. Cunard verliess die Show, seinen Platz nahm David Hayman ein, der von da an unter dem Namen Cunard auftrat. Die Truppe reiste über Honolulu nach Australien. Von dort reiste Kellar (der seinen Namen von Keller in Kellar geändert hatte, um nicht mir Robert Heller verwechselt zu werden) 1877 mit Ling Look und Yamadeva nach Singapur und Shanghai. Nach dem plötzlichen Tod von Yamadeva und dem Tod von Ling- Look 1878 infolge eines Lebertumors, vergingen einige Monate, bis Kellar sich von diesem Schicksalsschlag erholte. John Hodgkins und John Morris nahmen die Plätze der Verstorbenen ein und Kellar bereiste Thailand, Burma, Indien, und Südafrika, bevor er nach London zurückkehrte. Von da reiste er durch Irland und Schottland, Kuba, und erneut durch die USA, Brasilien und erneut England. Ab 1879 reiste er auf seiner zweiten Welttournee erneut nach Südafrika, über Mauritius und Réunion nach Indien, Java, Australien, Tasmanien, Neuseeland, den Philippinischen Inseln, Hong Kong, Japan, Vietnam, Singapur, Siam und schliesslich 1884 zurück nach England. Danach kehrte er nach Amerika zurück, wo er 1885 bis 1887 mit zunehmendem Erfolg auftrat. 1887 heiratete er Eva Medley. In den folgenden Jahren nahm er immer mehr Illusionen sowie eine Gedankenübertragungsnummer mit seiner Frau in seine Show auf. Dabei stand er in ständiger Konkurrenz mit Alexander Herrmann. Nachdem dieser 1896 verstarb, war Kellar bis zu seinem Rücktritt unangefochten der grösste amerikanische Zauberkünstler. 1904 überzeugte er Paul Valadon, den er in der Egyptian Hall in London kennen lernte, ihn nach Amerika zu begleiten und mit ihm zusammen aufzutreten. Er plante, Valadon zu seinem Nachfolger zu machen. Nachdem er sich 1907 mit Valadon zerstritten hatte, verkaufte er seine Show für $ 5000 an Thurston. Bis im Mai 1908 trat er zusammen mit Thurston auf, dann übergab er ihm nach 45 Jahren auf der Bühne symbolisch den Zauberstab. Biografie: TEMPLE, PH., OLSON, R. A Magician’s Tour Revisited.Phil Temple, n.pl., 2000 > Video |
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Kellerhof, Alfred 1928-2017 (D) Alfred Kellerhof wurde in Siegburg geboren. Mit 22 Jahren, sich für die Zauberkunst zu interessieren, als er als Verwaltungsbeamter bei der Bezirksregierung in Köln arbeitete. Dort zeigte ein Angestellter einen Trick, worauf sich Alfred Kellerhof beim «Zauberkönig» das Buch «Ich kann zaubern» von F. W. Conradi besorgte. «Der Kartenkünstler» von Rosanelli folgte, und Alfred Kellerhof wurde zum gefeierten Magier des Amtes. Die Faszination für die Zauberkunst liess ihn danach nicht mehr los. Ab 1952 trat er mit Sprechzauberei auf. Anstatt die Beamtenlaufbahn weiterzuverfolgen, gründete er 1954 in Bonn sein Spezialgeschäft für Zauberkunst. Seine erste Angebotsliste umfasste acht Artikel. Das Sortiment wuchs kontinuierlich, bis es weit über 1000 Artikel umfasste. Seine Frau Burga trat als seine Assistentin auf der Bühne auf und unterstütze ihn tatkräftig im Geschäft. Sein Haupteinkommen bezog er aus seinem Fachgeschäft, daneben trat er als Sprechzauberkünstler und Conférencier auf, unter anderem auch auf Kreuzfahrtschiffen. Ende der 1990er-Jahre übergab er das Geschäft an seinen Sohn Jochen. 2003 veröffentlichte er das Buch «Typisch Alfred», in dem neben 28 Kunststücken aus seinem Repertoire auch Erinnerungen aus seinem Leben aus Zauberkünstler und Händler festgehalten sind |
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Kersten, Peter Heinz (Peter Stockhammer) 1929-2004 (A) In Wien geboren verbrachte Kersten nach dem Besuch der Volksschule drei Jahre im Konvikt der "Wiener Sängerknaben", danach begann er seine Ausbildung zum Zahnarzt und besuchte das Konservatorium in Wien. Als Sänger von Wienerliedern nahm er einige Schallplatten auf. 1962 wurde er zum Präsidenten des Magischen Klubs Wien ernannt, den er während 27 Jahren leitete. 1975 wurde er Vorsitzender der Sektion Unterhaltungskunst und Artistik in der Gewerkschaft "Kunst, Medien und freie Berufe" und gleichzeitig Präsident des "Sozialwerks Österreichischer Artisten". Als bekannte Persönlichkeit in Wien erreichte er, dass Zauberkunst auch immer wieder im Fernsehen gezeigt wurde, u. a. in den Serien "Die Magier sind unter uns", "Ein Abend im blauen Salon" und "Ein Abend im magischen Cerlce". Kersten befasste sich mit Sprechzauberei im Salon und am Tisch, Conférence und Grossillusionen, mit denen er auch in England und den USA engagiert wurde. 1982 wählte ihn die FIA (Federation International des Acteurs) zum Präsidenten, 1985 und 1988 wurde er erneut in dieses Amt gewählt. 1982 wurde mit der Gründung des "Magischen Ring Austria" seine Idee eines österreichischen Dachverbandes verwirklicht, dessen Präsident er bis 1988 war. 1989 war er Mitgründer des Magischen Cercle Wien, und wurde zu dessen Ehrenpräsident ernannt. 1996 wurde ihm das "Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" verliehen. Siehe auch http://www.kersten.cc |
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Kessler Alfred (Alfred Kegel) 1876-1949 (A) 1907 wurde unter dem Vorsitz von Ludwig Brunner der "Klub der Amateure für magische Kunst in Wien" gegründet, Alfred Kessler wurde eines der ersten Mitglieder. 1915 wurde der Amateurparagraph aufgehoben und die Bezeichnung "Magischer Klub Wien" eingeführt. Alfred Kessler wurde schon vor dem ersten Weltkrieg als ""plaudernder Wiener Zauberkünstler" bekannt, dessen Erfolg vor allem durch eine einnehmende Persönlichkeit begründet war. Als Berufskünstler verstand er es, seine Vorführungen von Kunststücken wie Reisschalen, Würfelkasten, Tuchfärben, Eierbeutel, Bandreparatur, Ringspiel, humorvoll einzukleiden und seine Zuschauer damit in seinen Bann zu ziehen. So war er gern gesehener Gast auf österreichischen und deutschen Unterhaltungsbühnen. 1936 erhielt Alfred Kessler auf dem "Münchner Weltkongress der Zauberer" als erster den von Hellmuth Teumer gestifteten Ring des Magischen Zirkels für den besten Zauberkünstler im Wettbewerb eines Kongresses; spätere Ringträger waren Fredo Marvelli (1937 und 1938), Kalanag (1944) Karl Schröder (1952), danach als Ehrung für die Verdienste um den MZvD Kurt Volkmann 81954), und als letzter Spiridone Musty (1956). |
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Kio (Emil Theodorowitsch Hirschfeld-Renard) 1894-1965 (RUS) Gründer der Illusionisten-Dynastie der Kios. In Moskau geboren, besuchte Kio die Mittelschule und wurde danach Schauspieler. Nach Auflösung der Theatertruppe mit der er in Polen spielte, arbeitete er beim Zirkus Ciniselli als Kassier, Bereiter und Akrobat. Auf Anraten des Fakirs Ben Ali lernte er bei Conradi-Horster in Berlin zaubern. 1921 ging er in die Sowjetunion zurück, wo er in den folgenden Jahren mit einem bis auf zehn Personen anwachsenden Ensemble eine aufwendige Nummer in orientalischem Stil aufbaute. Als die politischen Umstände die Künstler zwangen, den Inhalt der Illusionsdarbietungen zu überdenken, versuchten viele, mit den Mitteln ihrer Kunst das auszudrücken, was die Zuschauer hauptsächlich interessierte. Die damaligen Bedingungen der künstlerischen Arbeit in der Sowjetunion erlaubten es, herumzuexperimentieren. Im sowjetischen Zirkus wurde eine neue Richtung der Illusionskunst geboren. Ihre Vertreter sahen es als ihre Aufgabe an, mit den Mitteln der Illusionen, motivierende Sujets, moderne Inhalte auszudrücken. Es zeigte sich, dass Illusionstricks geeignet waren, tiefere ideelle Inhalte zu transportieren. 1929 zeigte Kio als Erster eine solche Darbietung, die völlig anders war. Die Darbietung hieß „Unsere Antwort an die Interventen". Eine Grenzsäule trug die Aufschrift „Zutritt für Eindringlinge streng verboten“, daneben standen zwei Wachhäuschen. Es erschien ein ausländischer General mit Diversanten. Sie versicherten sich, dass in den Schilderhäuschen niemand war und überschritten die Grenze. Unerwartet traten aus den Wachhäuschen sowjetische Grenzer und überwältigten die Diversanten. Die Tricktechnik war eine Variante von Dantes „rätselhaften Häuschen“. Aber wenn man es als künstlerische Erzählung betrachtet (und das muss man ungeachtet der primitiven Plakativität), wies die Arbeit etwas prinzipiell Neues auf. Erstmals war der Trick nicht das Ziel, sondern Mittel zum Ausdruck der allgemeinen Gedanken – der Gedanken, welche in dem damaligen Moment alle Zuschauer bewegten. Zusammen mit Schriftstellern und Regisseuren schuf Kio ein Programm mit Illusionsminiaturen damals aktueller politischer Pamphlete. Später kam er von solchen „Darbietungen“ ab. Nach über 10 Jahren auf der Bühne wechselte er 1932 zum Zirkus, wo er fortan als einer der erster Zauberkünstler Illusionen im Rund der Manege vorführte. [1]. Sein Programm bestand jetzt aus Apparate-Illusionen, die mit anderen künstlerischen Mitteln miteinander verbunden wurden. Kios Auftritt nahm eine eigene Spielzeit ein und erforderte einen gewaltigen Aufwand. Mehr als fünfzig Assistenten, eine Vielzahl gewaltiger Apparate, teure Dekorationen, Tänze, Artistik und Clownerie – all das erlaubte es Kio, seine Programme als Revue zu bezeichnen. Der erste Erfolg auf diesem Weg war Kios Verwandlung vom rätselhaften Hindu in einen modernen ironischen Zeitgenossen, der lebensfrohe komödiantische Vorstellungen im Zirkus zeigte. Mit dem Ersetzen des orientalischen Kostüms und des Turbans durch Frack und Brille zeigte Kio, dass seine Zaubereien nicht mehr als ein Scherz, ein modernes Rätsel seien, das zu lösen er die Zuschauer aufforderte. Auch die alten Tricks wurden modernisiert. Man kann nicht mehr von mystischen Geheimnissen reden, wenn die Zuschauer lachen, wenn als schwebende Jungfrau der Clown Konstantin Berman auftrat. Nicht minder wichtig war es, dass Kio keine Einzeltricks zeigte, sondern diese miteinander verband. Der rote Faden der Handlung entstand aus den Konflikten mit dem Clown und mit dem Manegeninspektor. Das erlaubte Kio eine logische Überleitung von einem Trick zum anderen. Kio besass ausserordentliche Managementfähigkeiten. Er lenkte ein großes Team, leitete die Fertigung komplizierter Apparate, die mehrere Eisenbahnwaggons umfasste. Er erneuerte oft sein gesamtes Repertoire, experimentierte ständig und schuf Effekte mit unterschiedlichsten Mitteln wie der Ablenkung der Zuschauer durch das Erscheinen von Assistenten, der Nutzung von komplizierten Apparaten, Theatertechnik und anderen Tricktechniken. Die sorgfältig ausgedachte und erfindungsreiche Regie von B. Schacheta, später von A. Arnold, gab den Programmen von Kio einen guten, geschmack- und effektvollen Ablauf. Kio, der den berühmtesten modernen Illusionisten zugerechnet wird, trat in aller Welt auf. 1965 starb er, bevor er sein sujethaftes Illusionsschauspiel schaffen konnte, von dem er seit langer Zeit träumte [1]. Seine Show wurde durch seinen jüngsten Sohn Igor Emiljewitsch (geb. 1944), der seit 1959 in der Show mitwirkte, ab 1966 (im Wesentlichen mit dem Repertoir des Vaters) im In- und Ausland fortgeführt und weiterentwickelt [2]. Zu Ehren des 100-jährigen Jubiläums seines Vaters feierte 1994 seine Galashow „Der Zauberer des XX. Jahrhunderts“ Premiere. Kios älterer Sohn Emil Emiljewitsch (geb. 1938) schuf eine eigene Illusionsshow, in der er als zerstreuter junger Gelehrter auftrat, der über die ringsherum ablaufenden Wunder erstaunt ist. Auch seine Show war in aller Welt zu sehen [1]. Er ist gegenwärtig Vorsitzender der russischen Vereinigung der Zirkusartisten [3]. 1] A. A. Vadimov, M. A. Trivas. Von den Magiern der Antike bis zu den Illusionisten unserer Tage. Aus dem Russischen frei übersetzt von Hans-Christian Solka, Magdeburg [2] http://www.ruscircus.ru [3] http://magiczentr.ru/ |
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Kio, Igor Emiljewitsch (Igor Emiljewitsch Hirschfeld) 1944-2006 (RUS) Igor Emilyevich Kio wurde am 13.03.1944 mit einem „goldenem Zauberstab in der Hand“ geboren. Igors Vater, Emil Theodorovich Kio (11.04.1894 – 19.12.1965) war der Gründer der Illusionisten-Dynastie der Kios. Die Illusionsshow wurde nach dem Tod von Emil Kio Sen. von seinem jüngsten Sohn Igor, der von Kindesbeinen an in der Show seines Vaters mitwirkte, ab 1966 (im Wesentlichen mit dem Repertoire des Vaters) im In- und Ausland fortgeführt und später weiterentwickelt. Igor Kio gab seine ersten eigenständigen Shows im Zirkus als 15-jähriger, als er 1959 im Moskauer Zirkus den erkrankten Vater ersetzen musste. Über 40 Jahre lang führte er das Vermächtnis seines Vaters fort. Zuerst als reine Übernahme der väterlichen Show, später in schöpferischer Weiterentwicklung des bewährten Konzeptes. So integrierte er ein professionelles Ballet und weitere Künstler in sein Programm. Seine ersten großen eigenständigen künstlerischen Arbeiten als Zirkuskünstler, Autor und Regisseur waren das Programm „Auserwähltes-77“ im Leningrader Zirkus 1977 und die Illusionsshow „Eins-Zwei-Drei“. Igor Kio entwickelte eine Reihe neuer Illusionen, wie „Mode“, „Aquarium“, „Der Flügel in der Luft“, „Houdinis Truhe“, „Das erscheinende Bärenjunge“, „Der Löwe in der Luft“ und andere. Er erweiterte sein Tätigkeitsfeld Zirkus um die Theaterbühne. Seinem Vater war dieser Herzenswunsch durch Behördenwillkür verwehrt. 1985 feierte Igor Kios Programm „Ohne Illusionen“ im Moskauer Estradentheater Premiere. Im Fernsehen war er in den 80/90-er Jahren mit mehreren Sendungen präsent, von denen die sechsteilige Serie „Alle Clowns“ hervorzuheben ist. Er stellte die berühmtesten Clowns der Welt vor und zeigte, dass er nicht nur Illusionist, sondern auch aus ganzer Seele Zirkuskünstler war. 1991 wurden im großen Moskauer Kremlpalast vor vielen tausend Zuschauern Igor Kios Show „Um sechs Uhr abends nach dem Winter“ und das Kinderprogramm „Die goldene Apfelsine“ gezeigt. 1994 produzierte Igor Kio anlässlich des einhundertsten Geburtstag seines Vaters im Großen Moskauer Zirkus und später im Moskauer Estradentheater die Galashow „Der Zauberer des XX. Jahrhunderts". 1989 verwirklichte Igor Kio den Traum seines Vaters und gründete sein eigenes Unternehmen. Von westlichen Traumgagen war er trotzdem weit entfernt. 1994-1995 wurden von ihm am Moskauer Estradentheater die Programme „Es spricht und zaubert Kio“ und die Kinderprogramme „Reise mit Kio“ und „Reise mit Kio 2“ produziert. Seine Illusionsshows waren keine reinen Nummernprogramme. Die Shows besaßen eine verbindende Handlung, in die Igor Kio zunehmend auch Künstler anderer Genres einband. Man kann kaum ein Land der Erde nennen, in dem er nicht auftrat. Er feierte Erfolge in Nordamerika, Japan, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und natürlich in der Sowjetunion bzw. in Russland, um nur die wichtigsten Länder zu nennen. Text: Hans-Christian Solka, Magdeburg |
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Kirkham, Kirk "Chuck" (Charles Wesley Kirkham) 1926-2001 (USA) 1955 kaufte Chuck von Will Rock Grossillusionen, die dieser in den Dreissiger- und Vierzigerjahren von Thurston erworben hatte. In den folgenden Jahren trat er in der CBS-Fernsehshow "It's Magic" auf, wurde von Orson Welles für eine Show in Las Vegas engagiert, trat während mehreren Monaten mit der Show "Dr. Satan's Shrieks in the Night" auf, in der Skelette im Publikum erschienen, Elvis Presley sich aus einem Porträt materialisierte und eine Geisterscheinung von Marilyn Monroe zu sehen war. 1958 trat er mit einer Illusionsshow mit seiner Frau und drei Assistenten in Milt Larsens "It's Magic" auf. 1960 wurde er von verschiedenen Filmstudios für Beratungen beigezogen. Chuck, der nun unter dem Namen Kirk Kirkham auftrat, trat in Fernsehshows wie "The Steve Allen Show", "Ernie Ford Show", "You asked for it" auf, 1966 in "Hollywood Palace". 1961 wurde Kirk, als dritter Sohn der Kirkhams geboren. 1974 erhielt Kirk Kirkham von Sea World den Auftrag, eine thematisch auf Meerstiere abgestimmte Nummer für die Saison 1975-77 zu entwickeln, die in allen drei Sea-World-Parks gezeigt wurde. In der Show wurden unter anderem eine schwebende Robe, die Durchdringung einer Robbe durch einen Spiegel und die Produktion von Pinguinen. nach dem Tod des Produzenten bei einem Helikopterabsturz wurden die Shows nach einem Jahr eingestellt. 1975 starb sein ältester Sohn. Im gleichen Jahr wurde er von den Produzenten der Ice Capades als Berater und Illusionsbauer verpflichtet. Er baute die Illusionen und instruierte Eisläufer für die Vorführungen der Show "It's Magic Time", die während zwei Jahren gezeigt wurde. 1980 erhielt Kirkham eine Anfrage von Doug Henning, der auf der Suche nach einer Methode zum Verschwindenlassen eines Elefanten war. Kirkham verkaufte ihm die verbesserte Version der Illusion, die er von Will Rock gekauft hatte. 1984 führte er im Freizeitpark Knott's Berry Farm eine abendfüllende makabere Show unter dem Titel "Dr. Doom's Museum of Terror" vor. 1985 verkaufte er den grössten Teil seiner Illusionen und Geräte von Kellar, Thurston, Blackstone und Dante an Sammler in den USA und Europa. Seine letzte grosse Show zeigte er 1986. Danach zog er sich von der Bühne zurück, da er an beginnender Alzheimerkrankheit litt. Nach dem Tod seiner Frau 1994 kümmerte sich bis zu seinem Tod 2011 seine Familie um ihn. |
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Kitami, Maki (Yoshida Shooka ) 1940-2015 (Japan) Kitami Maki war ein bekannter Vertreter der traditionellen japanischen Zauberkunst. Er begann seine magische Karriere mit 22 Jahren und trat auf der ganzen Welt auf. 1978 gab er Vorstellungen im Magic Castle in Hollywood und am Kongress der I.B.M. in San Diego. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und trat in vielen Fernsehshows auf. Er war der Mentor vieler japanischer Zauberkünstler. Kitami Maki verfasste zahlreiche Zeitschriftenartikel und diverse Bücher, u. a. über Kinderzauberei (1990), Bühnenmagie (1993), Manipulative Magie (2003), Close-up Magie (2005). Von 2000- 2006 war er Präsident der Vereinigung professioneller japanischer Zauberkünstler. Seinen letzten Auftritt hatte er im Juni 2015 in Tokyo. Im September desselben Jahres verstarb er an Leberkrebs. > Video 1 > Video 2 |
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Klause, Roger W. 1938-2008 (USA) Roger Klause, der in Borger, Texas lebte, begann mit 19 Jahren zu zaubern. Er lernte von Dai Vernon, Faucett Ross und Charlie Miller und war bereits Mitte zwanzig bei vielen der besten Zauberkünstler in Amerika durch seine Fähigkeit bekannt, Kunststücke zu analysieren und durch die Anwendung psychologische Prinzipien der Täuschung Handfertigkeitskunststücke auf ein höheres Niveau zu heben. Mit seinen Kunststücken täuschte er viele der besten Zauberkünstler. Während 50 Jahren teilte Roger Klause, der von Mike Skinner den Übernamen „The Leader of the Undergound“ erhalten hatte, sein Wissen und Können in Seminaren mit Zauberkünstlern in der ganzen Welt. Neben seiner Tätigkeit als Zauberkünstler gelang es ihm wie nur wenigen Künstlern, mit seiner Frau und seinen vier Kindern ein erfülltes Familienleben zu führen. Zahlreiche seiner Kunststücke wurden zwischen 1960 und 1990 in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht. In „Roger Klause In Concert“ (1991) wurden viele seiner besten Kunststücke detailliert beschrieben. Nach einem langen Kampf gegen Krebs verstarb Roger Klause mit 70 Jahren. > Video 1 > Video 2 > Video 3 |
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Kline, Bob (Warren Robert Kline) 1912-2004 (USA) Bob Kline wurde in Conneaut Lake in Pennsylvania geboren. Schon früh interessierte er sich für die Zauberkunst und begann, Effekte zu kreieren, die zu seiner Persönlichkeit passten – Effekte mit Seidentüchern, Karteneffekte und Produktionen aus Holzkästchen. Im Alter von achtzehn Jahren war er bereits Mitglied des Blackstone Assembly Ring 40, wo er in einer Vaudeville-Show für die Brush Valley Community auftrat. Nach dem Highschool-Abschluss verzichtete Bob auf die meisten Auftrittsmöglichkeiten und besuchte die Indiana University of Pennsylvania. Später besuchte er die Columbia University. 1935 begann er ls Lehrer an der Indiana Joint High School als Lehrer für Kunst und Handwerk zu arbeiten. 1944 heiratete er Billie McGrain, und er begann erneut, sich der Zauberkunst zu widmen. Bob und Billie präsentierten gemeinsam eine Darbietung mit bunten Seidentüchern und einzigartigen Illusionen. Zum Abschluss seiner Vorstellung zeigte er ein ein von ihm selbst entwickeltes Schwerterkabinett, in dem Billie zunächst durchbohrt wurde und zum Schluss verschwand. Ein Seideneffekt, Die "Swirl-It Box", eine Box ohne Vorder- und Rückseite, in der eine Menge Tücher erscheinen, wenn sie an einer Schnur hängend rotiert, wurde so populär, dass andere Künstler Bob baten, mehr davon zu bauen und zu verkaufen. Dank seiner Tätigkeit als Kunst- und Handwerkslehrer konnte Bob mit Zustimmung der Schulleitung die Ausrüstung der High School benützen und baute so neue Effekte. Von seinem Kartentrick "Vizcardo" bis zu seinem sensationellen Münzeffekt "Copenetro", der seit den 1940er-Jahren unzählige Male kopiert wurde, erfand und produzierte er zahlreiche Tricks. Ende der 1950er Jahre entwarf Bob Ausstellungsstücke für den Fairyland Forest Park in Pennsylvania. Was als einfacher Design-Job begann, wurde für Bob und Billie zu einem Engagement. Sie traten mehrmals täglich vor ausverkauften Häusern auf. Das Aussentheater war die perfekte Kulisse für die Show. Bob sorgte für die Aufmerksamkeit des Publikums, und alle Besucher blieben, um sich die gesamte Vorstellung anzusehen. Die Show änderte sich mit den Jahreszeiten und Themen im Park. Eine der vielen Illusionen, die Bob kreierte, war die Schwebe eines kleinen Jungen aus dem Publikum in einem Spielzeug-Feuerwehrauto. Die Shows im Park wurden bis in die späten 1960er Jahre fortgesetzt. In der Zwischenzeit führten Bob und Billie ihre ständig wechselnde Nummer weiter vor, für die Bob ständig neue eine Requisite und Illusionen baute. Seine Version der Zig-Zag-Illusion, von dem er nur wenige Exemplare anfertigte, war eine der besten Requisiten, die je hergestellt wurden. 1974 zog sich Bob aus dem Schuldienst zurück und hatte nun mehr Zeit, Zauberkunststücke zu entwickeln und zu bauen. In den 1980er Jahren packten Bob und Billie alles zusammen und zogen nach Tulsa, Oklahoma. Dort entwickelte er weitere Ideen für Freunde, Künstler und Händler. 1975 veröffentlichte er "Routines and Tips on the Price Winning Copenetro". 1999 verfasste Bill King das Buch "The Artistic and Magical Life of Bob Kline". Das Buch enthält zahlreiche Fotos von Bobs Ideen und Produkten. Hunderte von Artikeln, die von Bob Kline Magic und Kline Kraft Magic vermarktet wurden, werden gezeigt, ergänzt durch Erinnerungen von Familienmitgliedern an das Leben von Bob Kline. Der I.B.M. Ring 65 aus Tulsa, Oklahoma, die" Magic Empire Magicians", änderten den Namen des Rings, um Bob zu ehren. Er wurde zum "Bob-Kline-Ring". 2004 starb Bob Kline im Alter von zweiundneunzig Jahren. |
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Klingsor (Claude Isbeque) 1929-2020 (B) Klingsors Interesse für die Zauberkunst wurde geweckt, als er mit 13 Jahren einen Zauberkünstler in einem Park sah. Danach drängte er seine Mutter ihm alle in Spielzeugläden erhältlichen Zauberkäste zu kaufen. Seine Suche nach damals spärlich erhältlichen Zauberbüchern beschränkte sich zunächst auf ein Buch mit Flüssigkeitskunststücken, danach fand er ein Buch mit Tuchkünststücken und schliesslich eines mit Kartenkunststücken. Nach dem Abschluss der Sekundaschule wurde er mit achtzehn in den Cercle de Préstidigitation de Belgique aufgenommen. Dort traf er Zauberkünstler, die ihn in die Zauberkunst einführten. Klingsor machte einen Abschluss als Agraringenieur und arbeitete im Betrieb seines Vaters, der landwirtschaftliche Traktoren importierte und verkaufte. Doch seine Leidenschaft blieb die Zauberkunst. Er begann, Artikel in Presti, der Zeitschrift des belgischen Zauberclubs zu veröffentlichen, und 1954 veröffentlichte er sein erstes Buch "Les Tours de Cartes Montantes". 1957 wurde er Herausgeber der neuen Zeitschrift Illusion, die bis 1964 erschien. 1967 übersetzte er Marconicks "Original Magic" auf Französisch. Er begann auch antike Zauberapparate und Plakate zu sammeln. Klingsor gehörte zu den ersten europäischen Zauberkünstlern, die Elektronik für Zaubereffekte einsetzte. Er baute in seinem Haus diverse elektronische Spukeffekte ein und hielt Séancen ab, die in der Presse Beachtung fanden. Unter anderem liess er einen Totenkopf erscheinen, der Fragen der Zuschauer beantwortete und anschliessend wieder verschwand. Damit gewann er 1958 in Paris den Grand Prix am von der A.F.A.P. organisierten Wettbewerb. 1951 lernte er anlässlich dessen Auftritt in Brüssel Kalanag kennen. Später erwarb er dessen Requisiten und gestaltete damit 1968 eine eigene Show. Klingsor, der Französisch, Holländisch, Deutsch, Englisch und Spanisch sprach, trat in Schulen, Vereinen, Nachtclubs, an Galas und auf Kreuzfahrtschiffen auf und bereiste unter anderem den Orient, Afrika und Japan. Er gab zahlreiche Seminare an Zauberkongressen in Europa und den USA. Dort trat er mit seiner Frau Solange als Partnerin mit zahlreichen Illusionsshows für Firmen wie Coca Cola, Dreft, Knorr Soups, Armstrong, Vynil, Royco Minut Drinks auf. Von 1966 bis 1995 betrieb Klingsor einen Zauberladen in Brüssel. 1972 gründete er einen Zauberclub für Jugendliche. Klingsor kämpfte auch sein Leben lang gegen Betrüger und paranormale Auswüchse. Ab 1976 war er Mitglied des Comité para und dessen Ehrenmitglied. Klingsor war unter anderem Mitglied des Cercle de Préstidigitation de Belgique, der A.F.A.P., I.B.M., des Comité Belge pour l'investigation scientifique des phénomènes réputés paranormaux, Ehrenmitglied der 'Académie des arts magiques und des Magic Castle. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen der FFAP wie u. a. den 1. Preis in Mentalmagie 1957, den Grand Prix 1958 und den 1. Preis in Micromagie 1962. Klingsor veröffentlichte "Les tours de cartes montantes" (1954), "Le Grand Livre des cartes montantes" (1964; englische Übersetzung: "The big book of Rising Cards", 2010), "Soyez magicien" (1976), "Les grandes illusions américaines" (1977), "Les Secrets de la mnémotechnie" (1983), "Secrets de la Mnémotechnie et de la Téléphatie" (1983), "Magie inhabituelle"Magie visuelle pour la scéne et la salon" (1984), "Les Secrets de la magie electronique" (1986), ", "Magie et Parapsychologie" (1987), "Recollections of Kalanag" (1993). Biografie: Les Mille et une vies de Klingsor. Editions Georges Proust |
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Kodell Jack (John Edward Koudelka) 1927-2012 Jack Kodell wurde als Sohn eines Vertreters bei Firestone in Mankato in Mionnesota geboren. Der Beruf des Vaters bedingte, dass die Familie jedes Jahr umzog, so dass Jack kaum Zeit hatte, irgendwo Freunde zu gewinnen. Von seinem Vater immer angespornt, etwas anders zu tun als andere, lernte er mit acht Jahren Autofahren, mit neun Jahren Fliegen. Mit 11 begann er an Seifenkistenrennen teilzunehmen, mit 13 gewann er die Meisterschaften von Minneapolis und wurde zu den Weltmeisterschaften nach Akron in Ohio eingeladen. Dort kaufte er in einem Zaubergeschäft , das er zufällig entdeckt hatte, sein erstes Kunststück. 1942 zog die Familie nach Chicago. Jack zog sich rheumatisches Fieber zu. Sein Vater kaufte ihm "Expert Card Technique" und "The Expert at the Card Table" und ein paar Kartenspiele. Jack begann während der wochenlangen Rekonvaleszenz mit grossem Eifer zu üben. Nach seiner Genesung besuchte er in Chicago die damals zahlreichen Zaubergeschäfte und lernte am Chicago Round Table unter anderen Ed Marlo, Don Alan, Jack Pyle, und Carl Ballantine kennen. Schon bald hegte er den Wunsch, Berufszauberkünstler zu werden. So suchte er mit 14 Jahren nach einer Idee, etwas anderes zu machen als die anderen Zauberkünstler. Er nahm den Namen Jack Kodell an und entwickelte sein erstes Kunststück mit einem Wellensittich. Vom Erfolg ermutigt entwickelte er die Produktion von Wellensittichen aus freier Hand. Zwei Jahre später begann er damit aufzutreten, zuerst mit einer Assistentin, dann allein. Zum Abschluss der Nummer kletterte ein Wellensittich ein senkrecht stehendes Seil hinauf, wurde von einem Tuch bedeckt und verschwand in einer Rauchwolke. 1947 wurde Jack Kodell am Kongress der S.A.M. von Harry Blackstone Sr. der Preis für die originellste Nummer und die beste Präsentation überreicht. Im gleihcen Jahr wurde er als erster Zauberkünstler für ein sechswöchiges Engagement in einem Hotel in Las Vegas verpflichtet. 1948 tat sich Jack mit Don Alan zusammen und trat während eines Jahres mit einer komischen Nummer auf. 1 950 wurde er für ein Engagement von sechs Wochen nach England gebucht, wo er auch im London Palladium und im Fernsehen auftrat. In England lernte er seine zukünftige Frau Mary Naylor kennen, eine bekannte Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin, die er 1953 heiratete. In den Fünfzigerjahren trat Kodell in Deutschland, Frankreich, Italien, Dänemark, Indien und Pakistan auf. 1951 unternahm er eine Skandinavien-Tournee, 1952 trat er während drei Monaten im Cirque Medrano in Paris auf, danach während eines Jahres in verschiedenen Variététheatern in Paris. Ebenfalls 1952 trat er in England als erster Zauberkünstler auf dem Eis in der Show "Ranch in the Rockies" auf. Danach wurde er für ein Jahr für eine Eisrevue in Chicago verpflichtet. Anschliessend trat er in der gleichen Eisshow wie seine Frau in London auf. Weitere Engagements in Europa und Amerika folgten. 1954 kehrte Kodell in Begleitung seiner Frau zu Auftritten nach Las Vegas zurück. 1957 trat er erneut in England, Paris und Marrakesch auf, 1958 gleichzeitig im Lido und im Moulin Rouge in Paris. Als er angefragt wurde, ob er im Dezember 1958 mit einer neuen Nummer in einer Eisrevue in Amerika auftreten würde, sagte er zu und entwickelte eine Taubennummer, die er tagsüber im Moulin Rouge einstudierte. An Stelle einer Assistentin setzte er eine grosse Katzenfigur im Smoking ein. Die produzierten Tauben flogen auf den Arm der Katze, diese führte den Arm zu ihrem Mund, in dem die Tauben verschwanden. Am Schluss der Nummer verwandelte Kodell einen Handschuh in eine Taube, die ins Publikum und zurück zu ihm flog, gefolgt von 40 weiteren Tauben aus dem Hintergrund des Saals, die alle Jack bei seinem Abgang von der Bühne folgten. Nachdem es immer weniger längerfristige Auftrittsmöglichkeiten in den grossen Hotels gab und viele Theater und Nachtclubs geschlossen wurden, beschloss Kodell mit 33 Jahren, sich beruflich zu verändern. Er und seine Frau widmeten sich der Veranstaltung von Firmenevents mit Künstlern aus dem Show Business. Er spielte ebenfalls eine massgebliche Rolle bei der Umgestaltung der grossen Passagierschiffe in Kreuzfahrtschiffe mit Auftritten von etablierten Künstlern. Nachdem sich der Plan, in Orlando in Florida ein Lokal im Stil des Moulin Rouge und Lido zu eröffnen aus finanziellen Gründen zerschlagen hatte, kaufte und leitete er zusammen mit einem Freund ein Hotel, hatte jedoch damit auch keinen Erfolg. Jack Kodell trat während seiner Karriere in den vierziger-, Fünfziger- und Sechzigerjahre in 18 Ländern auf. 1996 wurde ihm von der Academy of Magical Arts die Auszeichnung "Performing Fellowship Award" verliehen. Biografie: Kodell, J. Kodell. Do Something Different. JPM Publihsing Orlando, Florida, 2011 > Video |
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Kole, André (Robert Gurtler) 1936-2022 USA Im Alter von sieben Jahren erhielt André Kole von seiner Mutter zu Weihnachten ein Buch mit dem Titel "Peter Rabbit, der Zauberer". Die Hauptfigur in diesem Buch wurde zu seinem kleinen imaginären Freund, der den Funken der Magie in ihm entfachte. Er begann, Kataloge über Zauberei zu sammeln, die er las und versuchte herauszufinden, wie die Tricks gemacht wurden und begann, eigene Tricks zu erfinden. Sein Lebensziel war es, ein weltberühmter Magier zu werden, und so übte er viele Jahre lang zehn bis zwölf Stunden am Tag. Mit elf Jahren war er bereits in zwölf US-Bundesstaaten, in Kanada und in Mittelamerika aufgetreten. Während seiner High-School-Zeit verbrachte er in zwei aufeinanderfolgenden Sommern jeweils vier Wochen in Hollywood, Kalifornien, um im Chavez Studio of Magic Zauberkunststücke zu lernen. Da er weiterhin zehn bis zwölf Stunden am Tag übte, gelang es ihm, den 26-wöchigen Kurs in nur acht Wochen zu absolvieren. Als er an der Arizona State University Psychologie studierte, nahm er um 1956 den Künstlernamen André Cole an und änderte ihn später auf Anregung seines Freundes Marvyn Roy in Kole. 1958 machte er seinen Bachelor of Science an der Arizona State University. Danach war er für kurze Zeit in der Geschäftswelt tätig, danach nahm er seine Karriere in der Zauberkunst wieder auf. Von da an ging er während über vierzig Jahren als Professioneller Zauberkünstler mit einer eigenen Show auf Tournee. Er trat in rund achtzig Ländern vor mehr als zweihundert Millionen Menschen auf und unternahm sieben Welttourneen. Auf der ganzen Welt war er in Fernsehsendungen in über vierzig Ländern zu sehen. Schon früh in seiner Karriere schloss er sich der Campus Crusade of Christ International an. In Zusammenarbeit mit dieser Organisation trat er an mehr als dreitausend Hochschulen und Universitäten weltweit auf und stellte sich in den Dienst der Jugend. Es gab einen Zeitraum von mehreren Jahren in seinem Leben, in er sich zwang, mindestens drei Tricks pro Tag zu erfinden. Zu dieser Serie der drei Tricks pro Tag gehörten "Spikes Through the Balloon", der Mitte der 1950er-Jahre mehrere Jahre lang der meistverkaufte Zaubertrick der Welt war, und "The Table of Death", eine Illusion, die André Kole im Alter von zwanzig Jahren in seinem ersten Auftritt im nationalen Fernsehen in der Fernsehshow "You asked for it" vorführte. Bekannt geworden sind auch seine "Squeeze Box" und die "Head Mover"- Illusion, die auch von Copperfield vorgeführt wurde. Die Familie von André Kole unterstützte ihn und war wichtig für seinen Werdegang. André und seine Frau Kathy hatten zwei Töchter und einen Sohn. Die ältere Tochter Robyn und sein Sohn Tim waren zehn Jahre lang mit der André Koles Bühnenshow auf Tournee. Die jüngere Tochter Stacey trat ebenfalls in Adrés Show auf und half bei der Choreographie. Einige der bekanntesten Illusionisten der Welt führten von André Kole kreierte Illusionen vor, darunter David Copperfield, Lance Burton und Siegfried & Roy. André Kole wirkte bei jedem von David Copperfields Fernsehspecials mit. Von einer Reihe von André Koles Illusionen, die auf seinen Welttourneen aufgezeichnet worden waren, wurden mehrere Videos produziert, die die Vielfalt seiner Kreativität zeigen, von der gefährlichen "Table of Death"-Illusion bis hin zu seiner "Three Ball"-Illusion. Letztere war eine der Illusionen, die er bei seinen Auftritten bei Campus Crusade for Christ zeigte. Mit dabei war auch seine spektakuläre Bühnenversion des Verschwindens einer drei Meter hohen Nachbildung der Freiheitsstatue. An der Originalversion des Verschwindens der Freiheitsstatue im Hafen von New York hatte er mit Copperfield zusammengearbeitet. In den Anfängen seiner magischen Karriere entwickelte André Kole grosses Interesse am Okkulten, Übernatürlichen, Paranormalen, Geistheilungen etc. Im Rahmen seiner aufwändigen Bühnenproduktion deckte er einige der betrügerischen Methoden auf, die er untersucht hatte, und enthüllte die Wahrheit hinter transzendentaler Levitation, Entmaterialisierung, dem Geheimnis des Bermuda-Dreiecks, dem Okkulten, der Kommunikation mit den Toten und vielem mehr. Zusammen mit Jerry MacGregor gab André Kole das Buch "Mind Games: Exposing today's psychics, frauds and false spiritual phenomena" (1998) heraus, zusammen mit Terry Holley "Astrology and psychic phenomena" (1998). > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 Video 7 > Video 8 > Video 9 |
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Kondi (Konstantin Nikolajewitsch Saizew) 1911-1995 (RUS) Veronika Petrowna Malinowskaja 1916-1995 (RUS) Die Beiden traten unter dem Namen Kondi auf und zeigten eine zusammenhängende, sich logisch entwickelnde komische Darbietung. Der Conférencier kündigte die Malinowskaja an und warnte das Publikum, dass ihr erstmals ihr Schüler Saizew helfe. Aus dieser Konstellation entwickelten die beiden Künstler ihre komische Nummer. So wurde z. B. von ihr der verschwindende Vogelkäfig gezeigt. Als Saizew sich unglücklicherweise umdrehte, entdeckte man den Käfig an seinem Rücken hängend usw. Aus: A. A. Vadimov, M. A. Trivas. Von den Magiern der Antike bis zu den Illusionisten unserer Tage. Aus dem Russischen frei übersetzt von Hans-Christian Solka, Magdeburg |
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Koran, Al (Edward Doe) 1914-1972 (GB) Al Koran war Mentalist, der visuelle Effekte wie Karte in Brieftasche oder Ring Flite mit Gedankenlesen und Mentalmagie mischte. Er war ein Meister des "Verkaufs". Al Koran trat vor dem Englischen Königshaus und im Fernsehen auf. Er erreichte grosse Publizität mit Voraussagen von Schlagzeilen, Wahlergebnissen, Pferderennen usw. |
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Kort, Milton 1917-2003 (USA) Milton Kort war von Beruf Apotheker und betrieb die Zauberei als Hobby, dies jedoch mit einer grossen Leidenschaft. Bereits als Teenager begann er Zauberbücher zu studieren und arbeitete bei Sterling Magic als Verkäufer. Er interessierte sich für alle Aspekte der Zauberkunst und besass eine grosse Fachbibliothek. Unzählige Autoren von Zauberbüchern und Artikeln in Zauberzeitschriften griffen immer wieder auf sein immenses Wissen zurück. Er entwickelte er eine ausserordentliche Fingerfertigkeit, die ihn zu einem der besten Handfertigkeitskünstler seiner Zeit machte, der Laien genauso wie Zauberkünstler vor allem mit Münzenkunststücken und "unmöglichen" Kartenlokalisationen verblüffte. Er war mit allen berühmten Amerikanischen Zauberkünstlern seiner Zeit bekannt (Jacob Daley, Dai Vernon, Charles Miller, Ed Marlo, Paul Rosini, Jack Gwynne, Dariel Fitzkee, Harry Blackstone usw.). Spätestens Seit dem Erscheinen von Bobos "Modern Coin Magic" (1952), in welchem er über 30 Kunststücke veröffentlichte, wurde er in Zauberkreisen international bekannt. Er veröffentliche Beiträge in fast allen Amerikanischen Zauberzeitschriften des 20. Jahrhunderts und war Mitglied vieler magischer Vereinigungen, u. a. auch des Inner Magic Circle in England. Eine grosse Auswahl seiner Kunststücke wurde von Stephen Minch veröffentlicht in "Kort. The Magic of Milt Kort" (1999). |
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Korth, Jens 1928-2016 (D) Jens Korth war der Sohn eines Amateurzauberkünstlers und Fotografen, der sich auf Künstlerfotografien spezialisiert hatte. Jens begann bereits mit 5 Jahren zaubern zu lernen. Als Hitler an die Macht kam, emigrierte Jens nach England und lebte während 14 Jahren in London, wo er begann, Zauberbücher und -zeitschriften zu sammeln und sich ein grosses Wissen über die Zauberkunst anzueignen. Dort lernte er auch John Ramsey kennen, der ein grosses Vorbild für ihn war. Harry Stanley und Ken Brooke waren seine Lehrmeister. Als halbprofessioneller Zauberkünstler hatte er eine Seifenblasennummer als Clown, die er von seinem Grossvater übernommen hatte. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kehrte er nach Deutschland zurück. Er arbeitete unter anderem als Angestellter einer Filmproduktionsfirma und arbeitete ab 1949 bis zu seiner Pensionierung am Stadttheater Bielefeld als Chefrequisiteur und Leiter der Theaterwerkstätten. Mit seiner Tochter trat er unter dem Künstlernamen Don Faro auf und machte sich auch als Hersteller von Illusionen einen Namen. |
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Kosky, Gerald 1907-1987 (USA) Als Sohn eines Schneidermeisters in Oil City, Pennsylvania, geboren lebte Gerald Kosky mit seinen Eltern in guten Verhältnissen in vielen verschiedenen Grosstädten der USA, England, Argentinien, und Kanada. 1921 zog die Familie nach Los Angeles, wo Gerald Koskys Vater 1922 starb. Von da an lebte Gerald Kosky mit seiner Mutter in Los Angeles. Koskys Vater - selber Amateurzauberkünstler - kaufte Gerald bereits als Kind einige Zaubertricks und studierte sie mit ihm ein. Weitere Grundtechniken lernte er von Strassenkünstlern. 1918 sah er in San Francisco eine Vorstellung von Nate Leipzig, der ihm von da an als Vorbild diente. Er hatte das Glück, viele der Grossen seiner Zeit wie Charlie Miller, Tenkai, Louis Zingone, Dai Vernon, Slydini, Dr. Jacob Daley, kennen zu lernen und von ihnen lernen zu können. Während über 45 Jahren erschienen zahlreiche Kunststückbeschreibungen von ihm im Tarbell Course, Hugard's "More Card Manipulations", "Annemanns Full Deck of Impromptu Card Tricks", Lewis Gansons "Routined Manipulation Finale" und in "The Magic of Gerald Kosky (1975), einige seiner Effekte wurden über Händler verkauft. Gerald Kosky verdiente seinen Lebensunterhalt nie als professioneller Zauberkünstler sondern als Handelsvertreter für grosse Textilfirmen Als Teilzeitprofi hatte er jedoch zahlreiche Auftritte in Nachtclubs, Theatern, bei Privatanlässen, auf Kreuzfahrten, in Militärcamps und -spitälern usw. Als Spezialist der Close-up-Zauberei hatte er zwei feste Programm "Mr. O'So, the Japanese Magician" und "Professor 'iggins". Daneben trat er mit komischer Zauberei, Mentalmagie, Falschspieldemonstrationen und Standardkunststücken auf. |
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Kramien, Stan 1925-2015 (USA) Stan Kramien sah bereits ab sechs Jahren Zaubervorstellungen, darunter Virgil, Birch, Gwynne und viele andere. Mit 14 begann er, selber aufzutreten. Während des Krieges hatte er unzählige Auftritte für die Armee, nach dem Krieg arbeitete er in Clubs und Vaudeville-Theatern. Am meisten beeindruckte ihn Blackstone Sr. Einen grossen Einfluss auf seine Arbeit hatte John Calvert, den er um 1945 erstmals sah. Von ihm lernte er, dass ein Illusionist in erster Linie ein Schauspieler und Showman sein muss. Anfang der Fünfzigerjahre stellte er einen eigenen Circus auf die Beine, mit dem er herumreiste. Danach begann er, für grössere Zirkusunternehmen zu arbeiten. Ende der Sechzigerjahre ging er mit einer eigenen Zaubershow auf Tournee. Während seiner 30-jährigen Karriere als Illusionist produzierte "The Great Kramien“ drei grosse abendfüllende Shows - "Magic Capades", "Magicazam" und "Shazam" - mit denen er in Amerika, Kanada, Mexiko und Neuseeland auftrat. Eine geplante vierte Show musste er aufgeben, nachdem er 2000 nach einem schweren Autounfall seine Karriere beenden musste. 2000 wurde Stan Kramien mit dem Special Fellowship and Lifetime Achievement Fellowship der Academy of Magical Arts ausgezeichnet. 2003 wurde er vom Magic Circle London zum Member of the Inner Magic Circle with Gold Star ernannt. Stan Kramien publizierte “Big Money in Horoscopes and Lucky Numbers” (1987), “The Illusion Show Business” (2000), “Show Me The Money” (2001) und “Go Book Yourself” (2003). |
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Kratky-Baschik, Anton 1810-1889 (Böhmen) Trat mit 16 Jahren als Mundharmonikaspieler in Prag auf und reiste viel herum. Als er in Berlin Bellachini traf, verpflichtete ihn dieser für sein Abendprogramm. Darauf begann sich Kratky-Baschik mit physikalischen Experimenten zu beschäftigen und nachdem er sich von Bellachini getrennt hatte, selber als Zauberkünstler aufzutreten,. Mit dem ältesten Sohn seines Bruders als Gehilfe reiste er durch Deutschland. Ab 1854 reiste er während zwei Jahren mit P. T. Barnum durch England. 1863 liess er sich in Wien nieder und ein Jahr später erbaute er dort ein festes Zaubertheater, das sich jedoch nur ein Jahr hielt, da Kratky-Baschik eine Tournee durch Böhmen, Ungarn, Serbien und die Doppelmonarchie unternahm. 1868 kehrte er nach Wien zurück und erbaute zur Weltausstellung 1873 im Prater ein zweites Zaubertheater. Dort wurde er für die Wiener zum Inbegriff des Zauberers. Dies verdankte er nicht ausgeklügelten Geräten, überragender Fingerfertigkeit oder einem überragenden schauspielerischen Talent. Es gelang ihm jedoch, mit seiner Menschlichkeit und Volksnähe das Publikum. |
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Krenzel, Ken 1927-2012 (USA) Ken Krenzel wurde in Manhatten in New York geboren, wo er auch aufwuchs. Während seiner Schulzeit sah er einen Marionettenspieler und Zauberkünstler und begann sich für beide Themen zu interessieren, das Interesse für die Zauberkunst überwog jedoch. Er beschaffte sich die in der lokalen Bibliothek erhältlichen Zauberbücher und begann als Jugendlicher aufzutreten. Eine Zeit lang führte er zusammen mit Joel Howard eine Mentalnummer vor. Ken Krenzel, der sich seinen Lebensunterhalt als Doktor der Psychologie verdiente, wurde durch seine Publikationen in zahlreichen Zeitschriften als führender Kartenkünstler bekannt: The Gen, Genii, M-U-M, Hugard's Magic Monthly, Phoenix, Hierophant, Kabbala, Epilogue, New Jinx, Apocalypse, und The Minotaur. Viele der von ihm entwickelten Techniken und Kunststücke wurden in einer Reihe von Büchern beschrieben: "On the Up and Up" (mit Richard Kaufman, 1978), "The Card Classics of Ken Krenzel" (Harry Lorayne, 1978), "Ken Krenzel's Close-Up Impact" (Stephen Minch, 1990). "Ken Krenzel's Ingenuities" (Stephen Minch, 1997), Ken Krenzel's Relaxed Impossibilities (Stephen Minch, 2009). > Video |
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Krieger, Louis (Ludwig Krieger) 1851-1934 (D) Wanderte um 1885 nach Amerika aus und trat vorwiegend bei Gesellschaftsanlässen und in Hotels im Osten Amerikas auf. In New York wurde sein Becherspiel, das er oft auch mit Kontrollpersonen auf der Bühne vorführte, als das beste seiner Zeit angesehen und er wurde der "Amerikanische Bosco" genannt. Anfang 1900 trat er während einiger Zeit auch in Europa auf. |
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Kuma (Kinjiro Tanko Kumajo) 1884-1963 (Korea) In Korea geborener Japaner, der mit 5 von einem japanischen Zauberkünstler zaubern lernte. 1904 wanderte er nach den USA aus Die nach ihm benannten Kuma Tubes (aus zwei zylindrischen Röhren, die wiederholt eine durch die andere geschoben werden, wird eine grosse Menge Tücher und schliesslich eine Messingvase produziert, deren Durchmesser grösser ist als derjenige der Röhren) sind vom Prinzip her schon mehrere hundert Jahre vor ihm von chinesischen Zauberkünstlern vorgeführt worden. |
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