Lafayette, the Great (Sigmund Neuburger) 1872-1911 (D) Lafayete zeigte eine sensationelle Show mit kleinen Theaterstücken, in denen meist viele Tiere mitspielten. So produzierte er Tauben und liess ein Pferd samt Stallknecht von der Bühne verschwinden. Er fiel einem Theaterbrand zum Opfer. Biografie: Setterington, A. The Life & Times of the Great Lafayette. Abraxas Publications, n. pl., 1991. |
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La Follette (George P. Reuschling) 1886-1960 (USA) La Follette gab sich als Chinese aus. Zunächst trat er unter dem Künstlernamen Rush Ling Toy mit einer Illusionsshow in allen grossen Varietés Amerikas auf. Er erfand viele neue Illusionen. Eine Tournee mit seiner 35-köpfigen Truppe führte ihn durch Südamerika und Indien. Als La Follette wechselte er in als Theaterszenen präsentierten Vorführungen blitzschnell von einer Rolle zur anderen, insgesamt bis zu 15 Mal. Er spielte mit seiner Show während 13 Wochen am Broadway. |
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Lal, K. (Kantilal Vora) 1924-2012 (Indien) K. Lal wurde in Bagasra, in Gujarat, Indien geboren. Sein Grossvater war der Dorfälteste und seine Familie daher sehr einflussreich, weshalb die umherziehenden Unterhaltungsartisten jeweils bei ihnen wohnten, wenn sie in Bagasra auftraten. machten. K. Lal begann mit 7 Jahren zu zaubern und nachdem seine Familie Anfang der Dreissigerjahre nach Kalkutta zog, fand er dort Gelegenheit, sich ausgiebig mit der Zauberkunst zu befassen. Mit 15 Jahren wandte er sich ganz der Zauberkunst zu. Als die Familie Anfang der Vierzigerjahre wegen der Aufstände in Kalkutta gezwungen war, nach Bagasra zurückzukehren, gab K. Lal dort zum Ärger seiner Familie seine erste öffentliche Zaubervorstellung. Einige Zuschauer sahen seine Kunststücke als schwarze Magie an und erst nachdem er ihnen glaubhaft erklärt hatte, dass es sich nur um Fingerfertigkeit handle, traten sie wieder in Kontakt mit ihm. Von da an ging es mit seiner Karriere stetig aufwärts. 1951 trat er im Roxy Theater in Kalkutta sowie während 100 Tagen in Bombay auf. Er stellte eine Truppe zusammen und begann, seine Show unter der Bezeichnung 'Mayajal' in ganz Indien zu zeigen. Er bereiste mit seiner Truppe viele Länder und gab über 20'000 Vorstellungen. 1968 verlieh das International Bureau of Magicians in den USA den Titel "World's fastest and Greatest Magician". K. Lal und sein Sohn Jr. K. Lal gaben ihre erste Vorstellung in Japan 1969. Danach besuchten Sie Japan noch 18 Mal und traten dort in 61 Städten auf. Ihre Shows, die auch im Fernsehen übertragen wurden, erreichten in Japan grosse Bekanntheit. K. Lal trat auch noch mit über 70 Jahren in der ganzen Welt auf. Mit 75 Jahren gab er mit seinem Sohn erstmals in den USA 25 Vorstellungen in 9 Städten. Mit 88 Jahren starb er nach längerer Krankheit in Ahmedabad. Er hinterliess eine Frau und drei Kinder. > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 > Video 7 > Video 8 |
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Lampini / Prince Lampini / P. P. Lampini / Prof. Lampino > s. Masculin, Prince |
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Laquier, René (René Alquier) 1915-2016. (F) René Laquier wurde als Sohn eines Buchhalters in Toulouse geboren. Schon früh zeigte sich sein komödiantisches Talent. Er begann bereits mit 10 Jahren zu zaubern. Ganz besonders interessierte er sich jedoch für Kinofilme. Nach dem Schulabschluss arbeitete er als Chauffeur. In seiner Freizeit schrieb er Sketches und Entwarf Drehbücher für komische Filme. Mit 19 reiste er nach Paris um Filmherstellern seine Ideen vorzustellen. Und tatsächlich fand er einen Filmhersteller, der sich für ihn interessierte. Eine weitere Zusammenarbeit war jedoch durch die Einberufung Laquiers in den Militärdienst und die Kriegsjahre nur sporadisch möglich. Nach dem Militärdienst arbeitete er als Inspektor bei der mobilen Polizei (Brigade des tigre). 1945 heiratete er und bekam einen Sohn, 1949 eine Tochter. 1947 bestand er mit 32 Jahren die Aufnahmeprüfung in die AFAP. 1952 erhielt er am FISM-Kongress in Genf den ersten Preis für Präsentation. Er führte unter anderem eine nie kopierte, originelle Sprechnummer mit einer Jonglage mit drei fünf Zentimeter grossen Holzkugeln vor: "La boule boomerang". Während der kommentierten Jonglage mit vielen Tempowechseln verschwand eine zu einem Klangeffekt hochgeworfene Kugel und landete anscheinend deutlich hörbar hinter dem Vorhang. Dort wurde sie – durch den hohen Fall deutlich verformt – wieder hervorgeholt. Die Jonglage wurde wieder aufgenommen, der Künstler hatte jedoch anscheinend Mühe, die verformte, "aus dem Gleichgewicht gekommene" Kugel unter Kontrolle zu halten und warf sie schliesslich scheinbar in hohem Bogen ins Publikum. Danach nahm er die in Wirklichkeit unter den Kragen gesteckte flache Kugel wieder hervor und warf sie hinter den Vorhang, wobei ein lautes Geräusch zerbrechenden Glases erklang. Eine dritte Kugel wurde aus der linken Jackentasche geholt und die Jonglage ging weiter, wobei die (an einer Schnur befestigte) Kugel sich im Kreis bewegte. Die Kugel wurde eingesteckt und aus der rechten Tasche eine andere Kugel hervorgeholt. Plötzlich hielt der Künstler vier Kugeln in der Hand. Eine wurde eingesteckt, erschien aber kurze Zeit später wieder und wurde wieder eingesteckt. Plötzlich waren nur noch zwei Kugeln da, eine davon wurde hochgeworfen und verschwand. Auf der Suche nach der verschwundenen Kugel setzte sich der Vorführende eine Scherzbrille mit riesigen Augen auf. Schliesslich verschwand die letzte Kugel ebenso. Die drei "in der Luft schwebenden Kugeln" fielen hörbar hinter dem Vorhang zu Boden, wo der Vorführende sie hervorholte. Eine hatte die Form eines Sterns angenommen, den sich der Künstler ans Revers heftete. Die zweite war weich geworden und wurde als Clownnase aufgesetzt. Die dritte Kugel war deutlich grösser geworden und verwandelt sich beim Hochwerfen in ein Blumenbukett. Oder alternativ wurden vier kleine Kugeln aus der grossen hervorgeholt, die grosse auf den Kopf gesetzt und der Künstler ging mit den vier Kugeln jonglierend von der Bühne. Als Conférencier machte Laquier zahlreiche Tourneen mit André Sanlavilles "Festival international de magie". Er verkehrte mit vielen bekannten französischen Künstlern wie Bourvil, Claude Nougaro und Brassens, und schrieb Lieder unter anderen für Pierre Montané und Bourvil. 1970 wurde er mit 55 Jahren pensioniert und widmete sich von da an ganz der Zauberkunst. Da er Mitte der Siebzigerjahre seine kranken Eltern betreuen musste, konnte er jedoch nur noch wenige Auftritte annehmen. Mit 81 Jahren gab er am Congrès Colombe d'Or in Juan les Pin seinen letzten Auftritt. René Laquier verfasste « Histoires, Farces et attrapes d'illusionniste" (1954) und "Magie blanche, magie noire en ville rose" (2003). Biografie: PAPONNAUD, J.-F. Magie, humour et poesie. Biographie de René Laquier. Promotion Ali Bongo 2010-2012. |
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Larette, C. H. (Cornelius Hauer) 1889-1943) (A) Larette wurde als Sohn eines jüdischen Süsswarenhändlers in Wien geboren. Als Student in Berlin lernte er Harry Steffin und durch diesen Conradi-Horster kennen, der ihm die Geräte für seine erste Nummer zur Verfügung stellte, mit der er zusammen mit seiner Assistentin in Kairo auftrat. Als ihn seine Assistentin verliess, stellte er sein Programm auf manipulative Magie mit Karten, Bällen Fingerhüten und Münzen um. Im ersten Weltkrieg, als er mit einem Fronttheater umherzog, geriet er in russische Kriegsgefangenschaft, aus der ihm jedoch die Flucht gelang. In Russland fand er einen verletzten Raben, der in Wien eine Sensation wurde, da er ihm zugeworfene Karten im Flug auffangen und gewählte Karten finden konnte. Anfang der 30er Jahre liess er sich in Amsterdam nieder, wo er 1937 ein Zaubergerätegeschäft eröffnete. In Anerkennung seiner hervorragenden Auftritte vor der königlichen Familie durfte er sich "Königlicher Hofzauberkünstler" nennen. Während der deutschen Invasion in Holland hörte der fast taub gewordene Larette unerlaubterweise mit grosser Lautstärke einen englischen Radiosender. Als er von der Gestapo aufgefordert wurde, sich in deren Kommandatur zu melden, erschoss er sich. |
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Milt Larsen 1931-2023 (USA) Milt Larsens Vater, William Larsen Sr., war Strafverteidiger und Zauberkünstler. Seine Mutter Geraldine trat schon früh als "The Magic Lady" im Fernsehen auf. In den 1950er, 60er und frühen 70er Jahren arbeitete Milt Larsen als Autor für TV-Spielshows wie "Truth or Consequences". Ausserdem arbeitete er mit Ralph Edwards Productions an deren unveröffentlichter Serie "This Is Your Life". Dadurch kam er in Kontakt mit legendären Darstellern wie Buster Keaton, Stan Laurel, Ed Wynn, Mack Sennett, George Burns und Jack Benny. Diese Beziehungen beflügelten seine Leidenschaft als Showbiz-Historiker und Sammler von Erinnerungsstücken aus der Zeit des Vaudeville sowie von 78 U/min Schallplatten, die in den 1920er bis zu den frühen 1950er Jahren produziert wurden. In den frühen 1960er Jahren tat sich Milt Larsen mit seinem älteren Bruder William Larsen Jr. und dessen Frau Irene zusammen, um ein gotisches Herrenhaus im Renaissancestil in der Franklin Avenue im Herzen Hollywoods in ein Clubhaus für Zauberkünstler zu verwandeln. Das Trio gründete die Academy of Magical Arts, der Club wurde als Magic Castle bekannt. Es wurde 1963 eröffent und entwickelte sich trotz Höhen und Tiefen in 60 Jahren zu einem weltweit anerkannten Etablissement, welches das Leben unzähliger Zauberkünslter beeinflusste. Die Familie Larsen hatte das Anwesen von Thomas Glover gepachtet, bis es 2022 von dem Videospielmagnaten Randy Pitchford gekauft wurde. Milt Larsen blieb selbst als Künstler aktiv und produzierte mehr als 50 Jahre lang die Bühnenshow "It's Magic" in der Gegend von Los Angeles. Larsen besaß und betrieb die Mayfair Music Hall in Santa Monica, wo er 10 Jahre lang Bühnenshows produzierte. Ihm gehörte auch das Variety Arts Theater in der Innenstadt von Los Angeles. 2006 wurden Milt Larsen und sein Bruder mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt. Milt verstarb im Alter von 92 Jahren friedlich im Schlaf. > Video 1 > Video 2 |
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Lassaigne, Auguste 1819-1885 (F) Auguste Lassaigne wurde in einer wenig begüterten Familie in Toulouse geboren. Bis zum Alter von 12 Jahren besuchte er die Schule einer christlichen Bruderschaft, die Kindern der Armen eine kostenlose Bildung, insbesondere in Religion ermöglichte. Der Katechismus wurde als unerlässlich betrachtet, um Vorgänge des Übernatürlichen zu verstehen, zu dem sich Lassaigne unwiderstehlich hingezogen fühlte. Die Eltern schickten ihn dann zu einem Schneider in die Lehre. Diese brach er nach 18 Monaten ab, da er es nicht aushielt, stundenlang mit gekreuzten Beinen bewegungslos dazusitzen. Danach arbeitete er in einer Stoffdruckerei. In seiner Freizeit las er Märchenbücher wie Tausend und eine Nacht, wodurch seine Faszination für das Unbekannte, das Wundersame, das Übernatürliche sich weiter steigerte. Seine Ersparnisse gab er aus, um Experimente und Kunststücke von Casimir Belmas zu lernen. In kurzer Zeit war er in der Lage, Wunder der Zauberkunst vorzuführen. Ein Spengler aus Nîmes baute ihm kleine mechanische Apparate für die Zauberei, mit denen er einige Erfolge erzielte. Er reiste durch die Städte Südfrankreichs und erwarb sich einen guten Ruf in seiner neuen Laufbahn. Nach drei Jahren Wanderleben kehrte er zu seiner Familie zurück, die von seinem neuen Beruf nichts wusste. Als seine Mutter davon erfuhr, weinte sie, weil sie mit den Vorurteilen der Leute nur zu gut vertraut war. Daraufhin kehrte Lassaigne in die Fabrik zurück. Gelegentlich experimentierte er jedoch in kleinem Kreis von Freunden, zu denen auch ein Mann namens Grandel gehörte, der für die Leitung des Theaters zuständig war. Eines Morgens kam der Kassierer des Theaters zu ihm und fragte Lassaigne, ob er am nächsten Tag eine Vorstellung auf der Bühne geben könne. Trotz der kurzen Frist nahm Lassaigne den Vorschlag an. Die Vorstellung wurde zu einem Triumph. Seine Mutter, die die Vorstellung in einer Loge verfolgte, weinte erneut, aber diesmal vor Freude und Stolz. Lassagine gab fünf Vorstellungen und jedes Mal beliefen sich die Einnahmen auf über achtzehnhundert Francs, was die Direktion vor dem Bankrott bewahrte. Lassaignes kehrte später oft in seine Heimatstadt zurück und wurde stets begeistert willkommen geheissen. 1846 hatte Lassaigne, der damals nur unter seinem Vornamen Auguste bekannt war, in Toulouse den Saal der Philharmonie gemietet, in dem er seine Zauber-, Bauchredner- und Projektionsvorstellungen abhielt. Sein bemerkenswertester Trick war zu dieser Zeit die Produktion von Fischgläsern, die Philipppe einige Jahre zuvor zum Erfolg verholfen hatte. Ein Jahr später gab er zusammen mit De Linski eine Vorstellung in einem Theater in Bordeaux. In der Zwischenzeit hatte er in Bazas ein junges Mädchen, Prudence Bernard, kennengelernt, das durch Schlafwandeln und kataleptische Zustände auffiel. Er heiratete sie und da sie sich sehr leicht "magnetisieren" (d.h. durch suggestive Einflussnahme in einen Dämmerzustand versetzen) liess, trat Lassaigne (als glühender Anhänger und Verfechter der Theorie des von Mesmer postulierten Animalischen Magnetismus und dem Vorhandensein übernatürlicher Fähigkeiten von Menschen in somnambulen Zustand) mit ihr als idealer Versuchsperson auf. Im Dämmerzustand konnte sie augenscheinlich Gedankenlesen, Hellsehen und alles fühlen, was Lassaigne fühlte oder ihr suggerierte. Er pries ihre Fähigkeiten und ihre Erfolge in einer 150-seitigen Broschüre mit dem Titel "Mémoires d'un Magnétiseur", die er 1851 mit folgender Inschrift veröffentlichte: "La Prestidigitation est la Magie simulée, le Magnétisme est la Magie réalisée" (Die Zauberei ist die simulierte Magie, der Magnetismus ist die verwirklichte Magie). Nachdem er in der Provinz Veranstaltungen über Magnetismus und Zauberei abgehalten hatte, kam Lassaigne nach Paris, wo er vom Direktor des Theaters in der Salle Bonne-Nouvelle probehalber für vierzehn Tage für dreissig Francs pro Vorstellung engagagiert wurde. Danach, als sich der Erfolg einstellte, wurden Lassaigne Bezüge verdoppelt und er gab vierundachtzig Vorstellungen. Anschliessend ging er nach Italien und von dort aus nach Genf. Wie Robertson war Lassaigne auch "Luftfahrtphysikers" und absolvierte dreihundertsiebenundvierzig Aufstiege mit einem Ballon. 1856 eröffnete er in Toulouse ein Theater. In London, wo er eine Reihe von Aufführungen gab, trat er vor auch Königin Victoria auf. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich baute er ein Jahrmarktstheater auf, mit dem er durch die großen Städte Frankreichs, Belgiens und Hollands reiste. In diesem Theater zeigte er den berühmten Gespenstertrick (Pepper's Ghost). Ausserdem engagierte er Künstler mit unterschiedlichen Talenten, um seine Show zu bereichern. Lassaigne setzte sein Nomadenleben bis 1883 fort, als er seine letzten Vorstellungen in Paris im Concert de l'Epoque gab. 1885 verstarb er in Montpellier. |
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Latta, Geoffrey K. 1957-2008 (USA) Geoff Latta, von Beruf Grafikdesigner, war ein brillanter Handfertigkeitskünstler, der sich seine Fähigkeiten in unermüdlicher Arbeit selbst aneignete. Seine innovativen Karten- und Münzenkunststücke zeigte er in vielen Seminare in Amerika und Japan. Seine Kunststücke wurden in Zeitschriften wie Apocalypse, Richard's Almanac, in Richard Kaufmanns „Coinmagic“ (1981) und auf mehreren DVDs (LVMI LIVE! 2003 COINvention Inaugural Collection, New York Coin Magic Seminar vol. 1,2,3, and 4) publiziert. 2018 erschien die von Stephen Minch und Stephen Hobbs herausgegebene Sammlung von Lattas Münzentechniken und -kunstücken "The long Goodbye". Geoff Latta starb mit erst 51 Jahren in Folge von Alkoholmissbrauch. > Video |
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Laurant, Eugene (Eugene Greenleaf) 1875-1944 (USA) Geboren wurde Eugene Laurant in Denver im US-Staat Colorado. Bereits als Kind sah er alle Arten von Varieté- und Zaubershows in "Sacktetts Wonderland" in Denver, einer Kombination aus Museum, Ausstellungsräumen und Theater. Als Teenager arbeitete er als Buchhalter in einem Bergbaubetrieb und nachts als Aushilfe im Theater, wo er jede Show sah, Opern, Ballett, Schauspiele und Varieté-Programme. Als Anfang der Neunzigerjahre Alexander Herrmann auftrat, reifte Laurants Entschluss, ebenfalls Zauberkünstler zu werden. Mit 20 Jahren begann er, öffentlich aufzutreten, zunächst unter anderem unter dem Namen "Master Eugene, the Boy Magician", und ging mit verschiedenen Vaudeville-Shows auf Tournee. Wieder nach Denver zurückgekehrt traf er LeRoy, der ihm seinen Rat anbot und Laurant darin bestärkte, professioneller Zauberkünstler zu werden. 1898 begann er dann seine berufliche Laufbahn als "Laurant, the Man of Many Mysteries". Zunächst trat er vor Farmern, Viehzüchtern und Siedlern auf, die den Eintrittspreis oft in Naturalien bezahlten. Seine Tournee brachte ihn bis nach San Francisco, wo er 1899 Nella Robbins heiratete, die von da an als Stimmenimitatorin in seinem Programm auftrat. Im gleichen Jahr kehrte er nach Denver zurück, wo ihn ein Künstleragent unter Vertrag nahm, so dass er mit seiner Frau in der Wintersaison 1899-1900 mit einem abendfüllenden Programm "an Evening of Enchantment" ein gutes Einkommen hatte. Danach versuchte er wieder selber, sich Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen, was ihm dank zunehmender Popularität auch immer besser gelang. Zwischen 1902 uns 1906 wurde er mit seinem Programm, in dem er unterdessen auch Illusionen zeigte, weitherum in Theatern und auf Varieté-Bühnen, und ab 1905 auf Chatauqua-Anlässen* gebucht. Inzwischen verwendete er ein opulentes Bühnendekor mit dekorativen Paravents und Vorhängen. Er führte im ersten Teil seiner Show eine Sprechnummer und meisterhafte Manipulationen, im zweiten Teil "Wizard's Supper" vor, bei dem ein Zuschauer mit Laurant an einem Esstisch auf der Bühne Platz nahm; Laurant liess Besteck und Geschirr erschienen, Abstelltische verschwanden, Laurant verwandelte Reis in Zucker und kochenden Kaffee, produzierter Milchkännchen usw. Eine Ente, Kaninchen und Kanarienvögel erschienen, und aus einer erschienen Weinflasche produzierte Laurant ein Meerschweinchen. Esswaren erschienen auf den Gedecken am Tisch und schliesslich produzierte Laurant Süsswaren, die er an die Kinder in den ersten Zuschauerreihen verteilte. 1910 starb Nella. Nach einer Pause von sechs Monaten nahm Laurant seine Vorstellungen wieder auf. Um 1915 hatte er den Höhepunkt als Star des Chatauqua- und Lyceum-Cicuit erreicht. 1917 beschäftigte er in seiner Show mit Tieren und Illusionen sechs Assistenten. 1920 heiratete Laurant seine Pianistin Greta Barnes. Mitte der Zwanzigerjahre wurde es immer schwieriger, Auftrittsmöglichkeiten zu finden, Life-Vorstellungen wurden Anfang der Dreissigerjahre durch Kino und Radio konkurrenziert und der Börsenkrach und die darauf folgende Depression taten ein Übriges. Doch Laurant arbeitete unverdrossen weiter und suchte neue Auftrittsmöglichkeiten, so unter anderem in Schulen. Laurant zog sich bis zu seinem Tod nicht von der Bühne zurück. 1944 starb er mit 69 Jahren nach einem Herzanfall in Chicago. * "Chautauqua" wurde 1874 als Treffen von Methodisten gegründet und wurde bald zu einer grossen kulturellen Bewegung in den USA. Es handelte sich um Anlässe mit religiösem, erzieherischen und unterhaltenden Inhalten, die zunächst unter freiem Himmel, ab 1904 auch in Zelten abgehalten wurden (tent chautauquas, bekannt als the "Circuit"). Biografie: Fajuri, G.: Laurant. The Man of Many Mysteries.Squash Publishing,Chicago, 2005. |
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Lavand, René (Hector René Lavandera) 1928-2015 (ARG) René Lavand wurde in Buenos Aires geboren. 1935 trat Chang in Buenos Aires auf. Nach dem Besuch der Vorstellung waren die von ihm vorgeführten Effekte monatelang Gesprächsthema in René Lavands Familie und er lernte mit grösstem Eifer einen Kartentrick, den ihm ein Freund der Familie gezeigt hatte. 1937 zog die Familie nach Coronel Suárez. Nachdem er bei einem Autounfall mit 9 Jahren den rechten Arm verloren hatte, brachte er sich nach und nach selber Kartentechniken bei, die mit einer Hand ausgeführt werden können. Als René Lavand 14 Jahre alt war, zog seine Familie nach Tandil. Dort lernte er einen Schulkameraden kennen, der ihm einige Zaubertricks zeigte und ihm sein erstes Buch über Kartenmagie auslieh. Nach dem Tod seines Vaters, mit etwa zweiundzwanzig Jahren, begann René Lavand als Kassierer in einer Bank zu arbeiten. Aus zwei gescheiterten Ehen hatte er vier Kinder, bevor er seine dritte Frau heiratete. 1958 fand der erste von Fu Manchu organisierte internationale Zauberkongress in Argentinien statt. René Lavand zeigte am Wettbewerb eine Manipulationsnummer und gewann damit den ersten Preis. Wichtiger als der Preis war ihm jedoch, Fu Manchu kennenzulernen, mit dem ihn danach eine lebenslange Freundschaft verband. Nach dem Kongress erhielt er ein Engagement in einem Theater und die Möglichkeit zu einem Fernsehauftritt. Danach begann seine Karriere als Zauberkünstler, die ihn um die ganze Welt führte. In den USA tat er 1961 in den Shows von Ed Sullivan und Johnny Carson auf und gab Vorstellungen im Magic Castle in Hollywood. 1983 bereiste er erstmals Europa. Wenn er nicht auf Reisen war, wohnte er in Tandil, wo er einen Bahnwagen in einen magischen Salon umgebaut hatte, in dem er Unterricht erteilte. Zusammen mit Richard Kaufmann verfasste er das Buch “Mysteries of my Life“ (1998), das neben der Erklärung seiner Kunststücke auch seine Autobiografie enthält. Weitere Kunststücke wurden in “Slow Motion Magic“ (1988) veröffentlicht. > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 > Video 7 > Video 8 > Video 9 |
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Le Dair, Jack (John Albert Warton) 1880-1952 (GB) Jack Le Dair war professioneller Varieté-Zauberkünstler. Er führte die Zerschnittene und wiederhergestellte Zeitung, die unsichtbare Zigarette, den verschwindenden Geigenbogen, die Karte in Zigarette und Streichholzpuzzles mit Riesenstreichhölzern vor. Den Abschluss seiner Nummer bildete eine Varieténummer en Miniature, ausgeführt durch Marionetten. Le Dair verfasste das Buch "Tricks of a Trouper" (1946). |
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Leech, Al 1918-1974 (USA) Al Leech wurde in Washington D.C. geboren. Bereits in jungen Jahren zog seine Familie nach Chicago. Er studierte an der Northwestern University und diente in der Navy als Kommunikationsoffizier. Nach seinem Austritt aus der Armee arbeitete er bei United Press in Chicago, 1958 trat er eine Stelle beim Newsweek Magazine in New York City an. Dort lernte er Dai Vernon, Harry Lorayne und Frank Garcia kennen. 1962 wurde er Direktor der Public Relations-Abteilung einer Firma in Milwaukee. Einer von Al Leechs bekanntesten Effekten war Red Hot Mama. Das 1950 von Al Leech auf den Markt gebrachte Kunststück wurde in der von Anthony Brahams veröffentlichten Sammlung von 12 Effekten "A Last Look at Leech" (2004)veröffentlicht. 1974 vertarb er nach längerem Kampf gegen Emphyseme. Al Leech verfasste "Don't Look Now" (1948), "For Card Men Only" (1949), "Manipulating With Leech" (1952), Card Man Stuff (1953) und Handbook of Card Sleights (1954), Cardmanship (1959), Super Card Man Stuff (1965), Al Leech's Lagacy (1980). Al Leech verfasste "Don't Look Now" (1948), "For Card Men Only" (1949), "Manipulating With Leech" (1952), Card Man Stuff (1953) und Handbook of Card Sleights (1954), Cardmanship (1959), Super Card Man Stuff (1965), Al Leech's Legacy (1980). |
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Leipzig, Nate (Nathan Leipziger) 1873-1939 (S) Nate Leipzig wurde als sechstes von 8 Kindern als Sohn eines Russen und einer Amerikanerin in Stockholm geboren. Mit 9 Jahren siedelte die Familie nach Amerika über. Bereits mit 12 arbeitete Nate Leipzig neben der Schule als Laufbursche für einen Optiker und lernte mit 13 das Schleifen von Linsen und das Reparieren allerhand optischer Geräte. In seiner Freizeit beschäftige er sich mit dem Erlernen und Vorführen von Close-up Kunststücken. Eines Tages lieh er von einem Freund Geistertafeln aus und machte das Kunststück fortan zu einem seiner besten Effekte. Er sah Vorstellungen von Professor Storck und Herrmann The Great, lernte im Varieté Thurston, Ten-Ichi, Harry Kellar, Horace Goldin und viele andere bedeutsame zeitgenössische Zauberkünstler kennen. Aus einem alten englischen Zauberbuch, "The Secret Out", lernte er Kartentechniken und -kunststücke. Da er jedoch befürchtete, dass jeder, der diese Buch auch gelesen hatte, seine Kunststücke nachmachen könnte, begann er, sich eigene Kunststücke auszudenken. Das war dann auch für lange Jahre sein Erfolgsgeheimnis, da er mit seinen eigenen Techniken sowohl Zauberkünstler wie Laien täuschen konnte. 1902 gab er seine Stelle im Optikergeschäft auf und wurde professioneller Zauberkünstler. In New York lernte er weitere professionelle Zauberkünstler wie Servais LeRoy, Fred Powell, Buatier de Kolta kennen und trat zunächst vorwiegend bei Privatanlässen auf, bevor er in Vaudeville-Theatern engagiert wurde. 1938 wurde Leipzig zu einerm der besten 10 lebenden Kartenkünstler gewählt. Leipzig trat vor gekrönten Häuptern in England, Frankreich, Dänemark und Spanien auf. Seine grosse manipulative Geschicklichkeit mit Karten und seine artistische und graziöse Vorführweise wurde zu einem Vorbild für viele Zauberkünstler wie Vernon und LePaul. Biografie: The Autobiography of Nate Leipzig. M-U-M, vol. 43, nos. 4-9 (September 1953-February 1954). |
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Lenier, Jules (Jules Levy) 1929- 2007 (USA) Jules Lenier wurde in der Bronx als das jüngere von zwei Geschwistern eines Damenschneiders geboren. Sein aus Russland stammender Grossvater war Musiker und Sänger, seine Mutter Pianistin, deren Brüder waren ebenfalls Musiker. Mit 11 lernte Jules von seinem Vater drei Kartentricks und von da an begann er sich intensiv mit dem Studium der Zauberkunst zu befassen. Mit 17 ging er von der Schule ab und versuchte, Auftrittsmöglichkeiten als Zauberkünstler zu finden, was ihm zunächst nur spärlich gelang. Als er sich den Agenturen als zaubernder Conférencier anbot, bekam er mit 18 sein erstes Engagement in einem Strip-Club. Seine Zaubernummer ergänzte er nach und nach mit Tanz und Gesang. Bei Tannen's traf er zeitgenössische Grössen wie Vernon, Goshman, Lorayne, Garcia und Krenzel. 1949 heiratete er seine erste Frau, mit der er eine Tochter hatte. Er eröffnete ein Geschäft als Baby-Fotograf, für das er einen besser klingenden Namen als "Levy Studios" suchte. Schliesslich stellte er die Buchstaben des Namens seiner Frau (Irene) um und nannte sich fortan Lenier. Anfang der Fünfzigerjahre verdiente sich Lenier seinen Lebensunterhalt neben Auftritten als Zauberkünstler unter anderem mit Jobs bei Musikagenturen und als Verkäufer von Zauberartikeln. Nach seiner Scheidung von Irene heiratete er seine zweite Frau Betty, mit der er zwei Kinder hatte. In dieser Zeit trat er nicht mehr als Zauberkünstler auf, sondern arbeitete als Gagschreiber in New York, wo er schliesslich zu den zwei am besten bezahlten Vertretern dieses Berufes gehörte. 1964 trennte er sich von seiner zweiten Frau und ging nach Hollywood, wo er weniger Arbeit als Gagschreiber, dafür erneut als Zauberkünstler fand. Ab 1966 begann er das Magic Castle regelmässig zu besuchen und dort aufzutreten. Er wurde ausserdem für mehrere Jahre Mitherausgeber der Zeitschrift Genii. 1970 begann er mit Jerry Blount das einzige in den USA wöchentlich erscheinende Magazin für Zauberkünstler, The Talisman, herauszugeben. 1971 ging Lenier auf Seminartournee. Nach seiner Rückkehr wurde die Herausgabe der Zeitschrift eingestellt. Lenier trat als Zauberkünstler, Mentalist, Conférencier und Hypnotiseur auf und war Berater für verschiedene Fernsehshows. 1982-1984 trat er in Magic Island in Newport auf. Nach einem leichten Schlaganfall ging er nach San Fernando Valley, wo er Zeitschriftenartikel und sein Buch "The Mighty Midget Book of Mental Magic" verfasste. 1998 kehrte er ins Magic Castle zurück. Im gleichen Jahr unternahm er eine Seminartournee durch England. Nach Amerika zurückgekehrt begann er für Genii die Kolumne "Knights at the Magic Castle" und später "Lenier's Lair" zu schreiben. Lenier verfasste etwa ein Dutzend Bücher, unter anderen "Try it again", "Triple Penetration", "From Lenier's Lair: Book two. Mentalism & Mindreading" (1977), "Jules Lenier Looks at the Classics: Bank Night" (1979), "Mentalistic Folio II" (1994). |
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Lenz, Robert (Ismail) 1849 – 1911 (Deutschland) Robert Lenz war ein deutscher Zauberer aus Wiesbaden, der über 40 Jahre in Russland lebte und arbeitete. 1871 trat er erstmals an einer Messe in Nischni Nowgorod auf. Anschließend tourte er durch Russland, trat in St. Petersburg, Moskau, Tiflis, Kiew, Sewastopol, Jalta, Buchara, Perm, Irkutsk und anderen Städten auf. Robert Lenz war eine imposante Erscheinung mit schwarzem Bart und gab sich als Praktikant der schwarzen Magie aus. 1902 wurde er während einer Tour in Nischni Nowgorod beschuldigt, Verbindungen mit dunklen Mächten zu haben, und in Tiflis stand er nach der Verwandlung einer Frau in ein Skelett unter dem Verdacht, Gräber zu entweihen. In Broschüren, die in Russland publiziert wurden, gab er vor, als Perser in Teheran geboren worden zu sein, ein Diplom der Französischen Akademie der schönen Künste sowie einen persischen Ehrenorden des Löwen und der Sonne der Qajar Dynastie zu besitzen und Hofzauberkünstler des Schahs von Persien zu sein. Zusammen mit seiner Frau Eleanor tourte er unter dem Pseudonym Ismail Lenz durch Persien und Buchara (Usbekistan). Robert Lenz starb 1911 in Pjatigorsk an Asthma. Er hinterliess seine Frau und eine Tochter. Quelle: http://magicpedia.ru/, Zugriff 25.5.2016 |
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Leon, The Great (Leon Harry Levy) 1876-1951 (USA) The Great Leon wurde bereits mit 15 professioneller Zauberkünstler. Als Illusionist, der stets zeitgenössische Themen in seine Vorführungen einbezog und unzählige Illusionen sehr überzeugend vorführte, konnte er während 15 Jahren grösste Erfolge verzeichnen. Er trat mit drei bis fünf Assistenten in Amerika und in Varieté-Theatern in England, Frankreich, Irland und am Carneval von Rio auf. 1930 zog er sich krankheitshalber von der Bühne zurück. |
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LePaul, Paul (Paul Shields Braden) 1900-1958 (USA) Paul LePaul sah sich als Junge viele Vorstellungen von Thurston an. Bereits mit 15 hatte er sich grosse manipulative Fähigkeiten mit Karten, Fingerhüten und Münze angeeignet. Noch als Teenager trat ein in lokalen Theatern mit Fingerhutmanipulationen, der Produktion eines Aquariums, den Fischfang aus der Luft und Kartenkunststücken auf. Schliesslich liess er alles ausser den Kartenkunststücken fallen. Ab 1920 trat er als professioneller Kartenkünstler in allen grossen Theatern in Nordamerika und Kanada und mehrmals auch in New York auf. Später trat er vor allem In Nachtclubs auf. Er wirkte in Hollywood bei verschiedenen Filmen als Berater und spielte auch in einigen Filmen mit. 1955 wurde er zu einem der 10 besten Kartenkünstler gewählt. Verfasser von "The Card Magic of LePaul" und "LePaul Presents the Card Magic of Bro. John Hamman". |
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Le Roy, Servais 1865-1953 (B) Servais Le Roy war ein grosser Erfinder und Illusionist. Le Roy, Talma (seine Frau, die als "Königin der Münzen" bekannt wurde) und Bosco präsentierten eine einzigartige abendfüllende magische Show in Amerika, England, Frankreich, Deutschland, Österreich, Neuseeland und Australien. Biografie: CAVENEY, M., RAUSCHER., W. Servais le Roy. Monarch of Mystery. Mike Caveney’s Magic Words, Pasadena, CA, USA, 1999 |
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Le Roy, William Davis 1862-1919 (USA) William Davis Le Roy wurde in LaSalle, Illinois geboren. Im Alter von 9 Jahren zog er nach Chicago, um Musik zu studieren. Mit 16 Jahren wurde er Konzertgeiger. Mit 19 trat er untger dem Namen "Will Norman" in San Francisco als professioneller Zauberkünstler auf. 1887 zog er nach Boston. Dort eröffente er unter dem Namen W. D. Le Roy ein grosses Zaubergeschäft. Er gab Kataloge mit bis über 200 Seiten heraus. 1909 war er der erste, der Burling Hulls Svengali- und Mene-Tekel Kartenspiele auf den Markt brachte. Er vermarktete ebenfalls "The Great Cagliostro Card Trick und "Chromatic Cards". Im gleichen Gebäude, in dem sich das Geschäft befand, führte er auch die Boston School of Magic. 1910-1913 lebter er in Chicago, dann kehrte er nach Boston zurück, wo er sein Geschäft wiedereröffnete und es bis zu seinem Tod führte. |
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Lesley, Ted (Fred Helzel) 1937-2008 (D) In Düren geboren interessierte sich Ted Lesley bereits in der Schule für die Zauberkunst, seine Eltern bestanden jedoch darauf, dass er einen anständigen Beruf erlernte. So wurde er Buchhalter und Steuerberater in Berlin und kam erst relativ spät zur Zauberkunst. In Nachtclubs lernte er einige bekannte Zauberkünstler kennen, die ihm viele wertvolle Tipps für sein Hobby, die Zauberkunst, gaben. 1974 hatte er seinen ersten professionelle Auftritt an der Messe in Hannover. Nach einem Auftritt im Fernsehen wurde er in verschiedene europäische Nachtclubs verpflichtet. Im Hilton Hotel in Berlin unterhielt er die Gäste während 18 Monaten an den Tischen mit Close-up-Zauberei. Dabei perfektionierte er seine Mentaltricks. 1987 erhielt er durch Schlagzeilenvorhersagen in fünf deutschen Grossstädten nationale Aufmerksamkeit und wurde daraufhin von BMW engagiert, für die er eine dreissigminütige Illusionsshow entwickelte, in der er unter anderem ein Auto erscheinen liess. Weitere Produkteshows für verschiedene andere Firmen folgten. 1993 verlieh ihm der Magische Zirkel von Deutschland für sein Buch “Mental Mind-up" die Auszeichnung “Schriftsteller des Jahres”. Ab 1994 präsentierte er in verschiedenen Ländern Europas seine eigene Abendfüllende Vorstellung "Ted Lesleys Magic Club", eine Mischung von Mental- und allgemeiner Magie. 1997 wurde ihm von der Society of American Magicians der "Leslie P. Guest Award" verliehen, 1999 wurde er vom Magic Circle in London zum Member of the Inner Magic Circle, Gold Star, ernannt, 2001 erhielt er von der Academy of Magical Arts in Hollywood den Creative Fellowship Award. Unter Zauberkünstlern wurde Ted Lesley vor allem durch seine Bücher (Mental Mind-up, 1992, und Paramiracles, 1994) und sein markiertes Kartenspiel (The Working Performer's Marked Deck) bekannt Einige seiner Kunststücke wurden auf DVD veröffentlicht (Ted Lesley's Cabaret Mindreading, Cabaret Magic). > Video 1 > Video 2 > Video 3 |
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Levante, Les (Leslie George Cole) 1892-1978 (AUS) Les Levante begann sich mit 13 für die Zauberkunst zu interessieren. Mit 17 kam er nach Melbourne. Ab 18 trat er zwei Jahre mit in einer halbstündigen Shows mit 6 Assistenten als Teilzeitprofessional auf, danach reiste er allein mit einer abendfüllenden Show mit Karten-, Billardball-, Münzen- und Fingerhutmanipulationen, dem Ringspiel sowie grösseren Effekten wie die Befreiung aus einer Zwangsjacke durch Australien. 1919 bis 1933 reiste er mit seiner Frau, die als Musikerin und Schattenspielerin in seiner Show auftrat, zunächst durch Neuseeland, ab 1928 durch Borneo, die Philippinen, Hong Kong, China, die Mandschurei, Japan, Singapur, Java, Malaysia, Siam, Burma, Indien, Ceylon, Gibraltar und schliesslich England. 1937 stellte er eine grosse Revue "The Great Levante and How's Tricks" zusammen, bei der 32 Personen mitarbeiteten. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte er nach Australien zurück , wo er die Show neu aufbaute und damit in Australien und Neuseeland grösste Erfolge feierte. 1954 ging er noch einmal nach England, wo er die Show erneut produzierte, wobei auch seine Tochter eine wichtige Rolle inne hatte. 1969 verkaufte Levante die Show, kehrte nach Australien zurück und zog sich weitgehend aus dem aktiven Showbusiness zurück. Biografie: BLACKMORE, K. Levante. His Life, No Illusion. Mike Caveney’s Magic, Words, Pasadena, CA, 1997 |
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Levkovitch, Amos 1948-2013 (Israel) Amos Levkovitch wuchs in Israel auf. Mit zehn Jahren zeigte ihm ein Freund einen Trick mit 3 Aprikosensteinen. Er tauschte seine Murmeln gegen das Trickgeheimnis und kam von da an von der Zauberkunst nicht mehr los. Aus dem einzigen Zauberbuch in hebräischer Sprache lernte er weitere Tricks. Mit 15 erhielt er einen gebrauchten Zauberkasten mit englischer Anleitung, die er mit Hilfe seines älteren Bruders übersetzte. 1966 bis 69 diente er in der Armee und trat im Rahmen der Truppenbetreuung überall in Israel für Soldaten auf. Danach absolvierte er ein Psychologiestudium. Nach und nach wurde er in Israel bekannt und hatte mehrere Fernsehauftritte. Anfang der Achtzigerjahre besuchte er das Magic Castle. Aus der geplanten Kurzreise wurde ein Daueraufenthalt. Die amerikanischen Meister der Zauberkunst eröffneten ihm eine neue Welt. Er übte unermüdlich und erhielt immer mehr und bessere Auftrittsangebote, zunächst in Amerika und mit seiner zu Orchestermusik choreoraphierten Taubennummer schliesslich weltweit. 1990 und 1991 wurde er von der Academy of Magical Arts zum "Stage Magician of the Year" gewählt. In zwei Videos "Just do it" und "Dove Tails" zeigte und erklärte er alles über die Pflege, das Training, das Reisen mit Tauben. Nach einem zweieinhalbjährigen Kampf gegen Lungenkrebs starb er mit 65 Jahren in seinem Haus in Kalifornien. Quelle: Dale Salwak, MAGIC, August 2013 > Video 1 > Video 2 > Video 3 |
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Lewis, Eric 1908-1993 (GB) Eric Lewis war von Beruf Fotograf. In England geboren wanderte er 1931 nach Amerika aus. Dort betätigte er sich als Besitzer der MagiCraft Magic Manufacturing Co. als Zaubergeräte- und Illusionsbauer. Er baute Apparate für Milson-Worth und für die Albo Collection Company. Er entwickelte zahlreiche Kunststücke und verfasste 16 Bücher, in denen er grösstenteils eigene Kunststücke beschrieb: "Well I Never!", "Magical Mentality", "The Magic of 1936", "The Magic of 1937", "Magic for Moderns", "Studies in Mystery", More Studies in Mystery" (1941), "Further Magical Studies", "Modus Operandi parts one and two" (ca. 1944), "Magic to Entertain", "Open Sesame" (mit W. Tyler, 1947), "Opus Thirteen" (1951), "The Oriental Magic of the Bambergs", "A Choice of Miracles" (1980), "A Continuation of Miracles", "The Crowning Miracles" (1983), "Martin's Miracles" (1985). Viele Zauberkünstler hatten Kunststücke von Eric Lewis in ihrem Programm, ohne zu wissen, dass sie von ihm stammten. Eric Lewis erhielt zweimal die Auszeichnung "Stage Magicican of the Year" sowie den "Literary Fellowship" von der Academy of Magical Arts in Hollywood. |
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Lewis, Martin 1946-2022 (GB) Martin Lewis wurde als Sohn von Eric Lewis, Zauberkünstler und Fachbuchautor, in Northampton in England geboren. Mit sechsundzwanzig Jahren wanderte er nach Kalifornien aus. Bei einem Besuch im Magic Castle, zu dem ihn sein Vater mitgenommen hatte, sah er Albert Goshman. Durch ihn wurde sein Interesse für die Zauberkunst geweckt. Im Magic Castle traf er und lernte er von Larry Jennings, Bruce Cervon, und Dai Vernon. In den ersten Jahren konzentrierte er sich ausschließlich auf Close-up-Kartenzauberei. Als er mit seinem Vater nach San Francisco zog, wurde er im Nachtclub "The Magic Cellar" als Hauszauberer eingestellt und gab Close-up-Shows vor einem größtenteils laienhaften Publikum. Als eine kleine Bühne gebaut wurde, bat man ihn, Stand-up-Zauberei zu zeigen. Von The Magic Cellar aus wandte sich Martin dem Markt für Kreuzfahrtschiffe zu; er entwickelte und vermarktete auch eine Reihe von Stand-up- und Close-up-Routinen, die zu modernen Klassikern wurden, darunter "Cardiographic", "Sidewalk Shuffle" und "Technicolor Prediction". 1985 erchien das von Eroc Lewis verfasste Buch "Martin's Miracles" mit kommerzielle Routinen aus Martins professionellem Repertoire. In den folgenden Jahren brachte Martin über die Firma Magikraft Studios seines Vaters, die er weiterführte, eine Vielzahl von Requisiten, Manuskripte und Videos heraus. 2022 erschien "Making Magic", ein weiteres großes Buch über Martins Zauberei (2022) voller praktischer, kommerzieller und verblüffender Routinen für Bühne und Close-up. 1976 erhielt Martin Lewis von der Academy of Magical Arts für seine Auftritte im Magic Castle die Auszeichnung als "Visiting Magician of The Year", 2000 und 2001 als "Parlor Magicicn of the Year". > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 > Video 7 |
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Li-Chang (Juan Forns Jordana) 1916-1998 (E) Li-Chang wurde am 9. April 1916 in Badalona (Barcelona) geboren. Seine ersten Auftritte hatte er im Zirkus seines Vaters. Zunächst trat er im Frack auf, als grosser Bewunderer von Fu Manchu ab 1945 unter dem Namen Ling-Fu in orientalischer Kleidung. Später nannte er sich in Li-Chang um. In den Vierzigerjahren präsentierte er in Barcelona und in Madrid verschiedene grosse Shows. 1949 gewann er beim ersten nationalen Zauberkongress in Barcelona einen Sonderpreis. Mit seiner Frau und seinen Kindern trat er in allen grossen spanischen Theatern und diversen Zirkussen auf. 1960 feierte er am italienischen Zauberkongress in Bologna grossen Erfolg. Er bereiste ganz Europa, wo er im Zirkus, in Nachtclubs und im Fernsehen seine Rolle als Chinesischer Zauberkünstler mit grosser Authentizität darstellte. Er gehörte zu seiner Zeit zu den besten und international bekanntesten spanischen Zauberkünstlern. > Video |
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Liebenow, Erhard 1935-2016 (D) Erhard Liebenow wurde in Danzig geboren. Sein Vater arbeitete an einem Theater, wo alle Arten von Varieté-Artisten engagiert wurden. Erhard war von der Theateratmosphäre fasziniert und von den Vorstellungen der Zauberkünstler beeindruckt. Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Famile nach Westdeutshcland übersiedeln. Dort lieh im ein Amateurzauberkünstler ein paar Bücher aus, in denen er die Anleitung zum Bau von Zauberapparaten fand. Mit 15 unterhieilt der daraufhin Verwandte und Freunde mit selbstgebauten Apparaten. Schule und Beruf liessen ihm danach keine Zeit, sich mit der Zauberkunst zu befassen. Erst als er 1963 mit seiner Frau an seinem damaligen Wohnort Düsseldorf eine Zaubervorstellung besuchte, erwachte seine Liebe zur Zauberkunst erneut und verliess ihn nicht mehr. Er trat dem magischen Zirkel von Deutschland bei und arbeitete mit Wolfgang Sommer als seinem Partner eine Bühnennummer "The Magic Playboys" aus, ihn der er als ernsthafter Zauberkünstler, Wolfgang Sommer als Clown auftrat. Am FISM-Kongress 1970 in Amsterdam präsentierte Erhard Liebenow im Close-up-Wettbewerb seine Pokerchip-Routine. Emil Loew engagierte ihn daraufhin ab 1971 für mehrere Seminarreisen durch die USA. Im gleichen Jahr trat er auch der I.B.M bei. Die von Werry produzierten Chips machte er in den folgenden Jahren weltberühmt. 1972 trat er erstmals in der Close-up Gallery im Magic Castle in Hollywood auf. Nachdem ihm dort Charlie Miller den Faro Shuffle gezeigt hatte, veröffentlichte er 1973-1975 in der MAGIE eine Artikelserie über die damals in Europa praktisch unbekannte Mischtechnik. 1973 wurde sein Film "Tricks with Poker Chips" am FISM-Kongress in Paris mit einem ersten Preis ausgezeichnet. 1975 arbeitete er für den Zauberkongress in Saint Vincent eine Bühnennummer mit von Werry produzierten erscheinenden und verschwindenden Spazierstöcken aus Kunststoff und dem Ringspiel aus, das er später durch die Produktion von Klappblumen ersetzte. Diese farbenfrohe Nummer zeigte er unter anderem in Europa, den USA, Brasilien, Japan, Indien, Israel und Tunesien. Erhard Liebenow schrieb während über 30 Jahren zahlreiche Beiträge für magische Zeitschriften und publizierte die zwei Bücher "Royal Flush" (1976)," Grand Ouvert" (1978), ausserdem die Hefte "Tricks with Chips", "More Tricks with Chips", "Liebenow on Cards" (o. J.), Man nehme ... (1985). Seine Trickbeschreibungen, insbesondere die Effekte mit Pokerchips, wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt. 1986 wurde ihm vom MZvD die Auszeichnung "Schriftsteller des Jahres" verliehen. |
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Liebholz, Professor (Johann Gottlieb Herrmann Liebholz) 1839-1875 (D) Professor Liebholz war in den 1850-60er Jahren Bühnenkünstler, der mit Hilfe grosser Apparate arbeitete, kein Handfertigkeitskünstler. Er trat vorwiegend in grossen Städten in Deutschland, Dänemark, Schweden, Russland und Österreich auf. Als Kenner der Optik und Mechanik erfand er viele Apparate. Er führte u. a. den lebenden, sprechenden Kopf oder die Fluchtkiste vor. Viele seiner kleineren Apparate fanden Eingang in die Salonmagie. |
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Lindsay, Steve (Steve Hamilton) 1958-2004 (Schottland) Steve Hamilton begann 1974 zu zaubern. Er war ein aussergewöhnlich begabter Kartenkünstler. Sein Vorbild war Roy Walton. Er traf sich lange Zeit regelmässig mit Peter Duffy und Gordon Bruce und Dave Robertson. 1987 wurde er professioneller Zauberkünstler. Zunächst arbeitete er mit Douglas Cameron zusammen in einem Restaurant als Close-up-Künstler. Er änderte seinen Namen in Steve Lindsay und trat auch als Kinderzauberer und trat schliesslich im In- und Ausland für grosse Firmen auf. 1990 rief Steve Hamilton das zweimonatlich erscheinende magische Magazin Profile ins Leben. Das Erscheinen wurde nach drei Jahrgängen eingestellt Steve Hamilton gab unter anderem die Hefte "Shades of Close-up" und, "Cards in Print" heraus. In letzterem waren die Kunststücke zusammengefasst, die er zuvor in Pabular und Spellbinder veröffentlicht hatte. Einige seiner Kunststücke wurden auch in Büchern von John Mendoza, Walt Lees, Peter Duffie und Roger Crosthwaite veröffentlicht. Viele seiner Kunststücke wurden später von Douglas Cameron in "The Magic of Steve Hamilton" (2013) beschrieben. Nach intensiver Strahlen- und Chemotherapie verstarb Steve Hamilton mit erst 46 Jahren an Krebs. Er hinterliess seine Frau und zwei Töchter. |
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Li Tang (Enio Finochi) 1936- 2012 (Brasilien) Li Tang wurde in São Paulo als Sohn eines Italienischen Vaters und einer brasilianischen Mutter geboren. Sein Interesse für die Zauberkunst begann mit 13, als er in einer Jugendzeitschrift die Beschreibung einiger einfacher Zaubertricks las. Er bastelte sich die erforderlichen Requisiten und führte die Kunststücke seinen Freunden vor. Weitere Kunststücke fand er im argentinischen Magazin “Hobby”. Darauf studierte die insgesamt über 1500 Seiten umfassenden Bücher des Brasilianischen Zauberkünstlers João Peixoto dos Santos “Curso Prático de Prestidigitação e Ilusionismo”, “Tratado Completo de Prestidigitação e Ilusionismo” und “Trucs de Magia Selecionados“. Mit 16 sah er ihn São Paulo mehrere Vorstellungen von Chang aus Panama und beschloss, unter dem Namen Li Tang als chinesischer Zauberkünstler aufzutreten. Er trat in Theatern und im Fernsehen auf, wo er gleichzeitig auch in einer Serie für Kinder als Clown auftrat. Anfang der 1960er-Jahre eröffnete er in São Paulo mit einem Partner das Zaubergeschäft „Centro Mágico Naciona“. Er trat dem Clube Magic Paulista bei (später in Associação dos Mágicos de São Paulo umbenannt) und wurde dessen Sekretär und Vizepräsident. 1964 organisierte er für den Club den ersten Brasilianischen Zauberwettbewerb. 1965 gründete er mit fünf Freunden das Centro de Estudos Mágicos CEM, das er bis zu dessen Schliessung 1980 präsidierte. 1975 war er für die Organisation eines Kongress des Cem verantwortlich. 1995 gründete Li Tang mit Caetano Miranda die Academia Brasileira de Arte Mágica, ein Dokumentgations- und Forschungszentrum über die Geschichte und Technik der Zauberkunst. Die Akademie veranstaltete zahlreiche Kurse für Anfänger und fortgeschrittene Zauberkünstler. 1996 führte die Academia den brasilianischen Zauberkongress durch und gründete den Mercado Mágico, ein monatliches Treffen von Zauberkünstlern, Zaubergeräteherstellern und -händlern. Li Tang war auch als Berater für andere Künstler tätig, so z. B. für Vik und Fabrini, die mit ihrer Nummer am FISM-Kongress 1988 in Den Haag den ersten Preis in Allgemeiner Magie gewannen und für Eduaro Peres, der 1998 am FLASOMA-Kongress in Buenos Aires den ersten Preis, am FISM-Kongress 2000 in Lissabon 3. Preis in Manipulation gewann. Li Tang interessierte sich für die Geschichte der Zauberkunst und publizierte dazu diverse Artikel in Zeitschriften. Er übersetzte das argentinische Buch “O Humor na Mágica“ von Merpin (1996) auf portugiesisch und veröffentlichte "A Arte Mágica através da História da Civilização" (2003). |
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Little, Bob (Robert) 1931- 2022 (USA) Bob Little begann mit 25 Jahren zu zaubern. Er besuchte als Seminarleiter und Händler über 1000 Kongresse in den USA und Europa. Als Besitzer von Guaranteed Magic in Hatboro in Pennsylvania veranstaltete er einen jährlichen Eintageskongress, den «Super Sunday». Dieser Kongress war der in der Geschichte der Magie am längsten durchgeführte Eintageskongress. Jede Veranstaltung mit mehr als einem Dutzend Händlern, einer Auktion, einem Seminar und einer Zaubergala war ein grosser Erfolg. Als Händler und in seinen Seminaren bot Bob Little eine grosse Vielfalt von Effekten, Gags, und Barwetten an. Hinter der schrulligen, sexy "Wild Man"-Persönlichkeit mit hyperkinetischer Körpersprache und exzentrischem Auftreten verbarg sich ein erfahrener Profi, der genau wusste, was er tat. In seinen Seminaren zeigt er auf, wie man die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnt und wie der Höhepunkt eines Effektes gestaltet werden muss, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Er wies darauf hin, dass eine Präsentation interessanter gemacht werden kann, wenn der Unterhaltungsfaktor betont wird und der Künstler nicht nur das Kunststück, sondern ebenso sich selbst als Person verkauft. Dies illustrierte er gerne anhand von dynamischen Methoden, um gewählte Spielkarten zu präsentieren. Er war auch auf das Werfen von Spielkarten spezialisiert, die aus einer Distanz von 5 und mehr Metern geworfen eine Zeitung durchdrangen. Ausserdem konnte er eine in die Luft geworfene Karte mit einer Schere zerschneiden. Er wies auch immer wieder darauf hin, dass jeder Künstler Kunststücke von anderen seinem eigenen Stil anpassen müsse. |
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Llorens, Roberto 1910-2006 (E) Llorens wurde in Tarrega in Spanien geboren. Bevor er sich der Zauberkunst verschrieb, arbeitete er als Hotelpage, Schreiner, Laufbursche, Elektriker, Schuster, Buchmacher, Hundedresseur usw. Als Zauberkünstler bereiste die ganze Welt per Flugzeug, Schiff, Zug, Auto, Fahrrad. Llorens war ein genialer Erfinder, der an Kongressen 18 Preise für Erfindungen und viel andere Auszeichnungen in allgemeiner und komischer Magie gewann. Seine Zauberkunst war kreativ, originell, kühn, nicht der Norm entsprechend. Seine Erfindungen - vom Close-up-Kunststück bis zur Grossillusion - zeichnete sich durch die einmalige Präsentation und die Verwendung einzigartiger Prinzipien aus. Er war zum Beispiel einer der ersten, der unsichtbare Fäden verwendete. Er erhielt auch als erster Zauberkünstler der Welt an einem Kongresse einen ersten Preis für eine pantomimische Zaubernummer ohne jegliche Utensilien. Biografie: Llorens. Demi Siècle de Magie. |
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Long Tack Sam 1885-1961 (China) Long Tack Sam war Akrobat, Jongleur und Zauberkünstler. Mit seiner Truppe Tan-Kwai unternahm er 1912-1914 Tourneen durch Europa. In Linz traf er seine zukünftige Frau, Leopoldine Roesler, die er im November 1908 heiratete. 1909 wurde ihre erste Tochter, Mina geboren, 1910 ihre zweite Tochter Poldi. 1914 liess er seine Familie in Europa zurück und ging nach Amerika. Dort änderte er den Namen der Truppe in Long Tack Sam Troupe, und trat bis nach dem ersten Weltkrieg in den grössten Vaudeville-Theatern der USA auf. Danach nahm er seine Frau als Assistentin in die Show auf und sie begleitete ihn mit ihren Kindern, die bald unter den Namen Mi-na und Nee-Sa ebenfalls in der Show auftraten, auf allen Reisen durch Europa, China, die USA, Australien Neuseeland und Argentinien. Den 1924 geborenen Sohn Frank (genannt Bobbie) liessen sie bei den Eltern von Leopoldine zurück bis er fünf Jahre alt war. Er trat nie in der Show auf. In den Dreissigerjahren zog sich Mina aus dem Showbusiness zurück und heiratete einen Arzt. Nee-Sa übernahm für einige Zeit die Leitung der Truppe und heiratete dann einen vermögenden Industriellen aus Shanghai. Bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges floh Long Tack Sam nach Amerika, konnte jedoch wegen fehlendem Visum nicht bleiben, und ging nach Shanghai. Als Japan sich mit Deutschland verbündete, erklärte es China den Krieg. Kurz vor der kommunistischen Revolution reisten Leopoldine und Long Tack Sam 1948 von Shanghai über Hong Kong nach Amerika, wo er als Flüchtling aufgenommen wurde und die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. Seine Frau dagegen musste ihr Besuchervisum immer wieder erneuern. Nee-Sa blieb mit ihrem Mann in Shanghai und wanderte erst später nach Amerika aus. Lang Tack Sam, der sich aus dem Showgeschäft zurückgezogen hatte und nur noch gelegentlich an Zauberkongressen auftrat, wurde Mitglied zahlreicher Clubs und Vereine und war auch Mitglied einer Freimaurerloge. Um sich von einem Verkehrsunfall zu erholen, bei dem Sie von einem Motorrad angefahren worden waren, kehrten Long Tack Sam und Leopoldine nach Linz zurück. Nach einem Unfall mit einem Heizkissen im Bett, bei dem sich Long Tack Sam ein Bein brach, verstarb er im Spital infolge Wundbrandes. Seine Frau starb ein Jahr danach in einem Sanatorium in Wien. Biografie: FLEMING, ANN MARIE, The Magical Life of Long Tack Sam. Riverhead Books, Penguin Group (USA) Inc., New York, N.Y., 2007. |
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Lonn, Johnny (Björn Lönnqvist) 1944-2013 (S) Johnny Lonn wurde durch Bergöö Bengt, Mitglied des Schwedischen Magischen Zirkels und Buchautor, in die Zauberkunst eingeführt. 1966 nahm er zum ersten Mal an einem Zauberkongress teil. Er begann seine Karriere als Manipulator und gewann am FISM-Kongress 1967 in Baden Baden den 3. Preis in der Kategorie Manipulation. Bald wandte er sich jedoch der komischen Zauberei zu und präsentierte 1970 im Bernhardtheater in Zürich die erste Version seiner komischen Nummer. In der Folge entwickelte er die Nummer weiter und trat mit seiner Parodie auf die Zauberkunst in den berühmtesten Theatern der Welt auf, von Las Vegas bis Tokio, von Madrid bis Paris, von Stockholm bis Wien. Ausserdem trat er in zahlreichen Fernsehshows auf. 2010 feierte er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Nach seiner Heirat und der Geburt seiner Kinder reduzierte er die Zahl seiner Auftritte und widmete sich vermehrt seiner zweiten Passion, der Ölmalerei. Im Alter von 69 Jahren verstarb er an den Folgen eines Schlaganfalls. > >Video 1 > Video 2 > Video 3 |
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Loomis, Dennis 1943-2013 (USA) Dennis Loomis wurde in Michigan geboren. Er begann bereits mit 5 Jahren Klavier zu spielen und erhielt mit 7 Jahren seinen ersten Zauberkasten. Von 1970 an gab er tausende von Vorstellungen an Messen, bei Geschäftseröffnungen, an Banketten, in Nachtclubs, in Schulen und an Parties. Als Mitglied der S.A M., der I.B.M und des Magic Castle, regelmässiger Teilnehmer an Abbott's Magic Get Together sowie Verfasser einer Kolumne in M-U-M war er mit vielen amerikanischen Zauberkünstlern persönlich befreundet. Seine Ideen haben viele bekannte Künstler beeinflusst, wie z. B. Doug Henning, Charles Reynolds und David Copperfield. Er erfand und verkaufte als Inhaber von Loomis Magic Shop etliche Kunststückle wie z. B. "The Dennis Loomis Cups and Ball Routine", "Wicked Book Test", "Any Card Called for", Dennis Loomis Knot Roputine Plus". Seine Version der Puppenhausillusion galt als eine der besten je entwicklelten Varianten. > Video 1 > Video 2 |
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Lorayne, Harry 1926-2023 20 (USA) Harry Lorayne wurde als jüngerer Sohn von Einwanderern aus Österreich/Polen geboren und wuchs als scheuer Junge in ärmlichen Verhältnissen in einem Ghetto in New York City auf. Sein Vater starb, als Harry 12 Jahre alt war. Mit acht Jahren sah er einen Mann einen Kartentrick vorführen. Er sparte sich mit Pfandgeld für Milchflaschen das Geld zusammen, um ein Kartenspiel zu kaufen und herauszufinden, wie der Kartentrick funktionierte. Bei der Beschäftigung mit Spielkarten fand er ein bisher nicht gekanntes Selbstvertrauen und führte in der ganzen Nachbarschaft seinen Kartentrick vor. Er entdeckte einige Zauberbücher in der öffentlichen Bibliothek, aus denen er seine ersten Zauberkunststücke lernte. Nach zwei Jahren Highschool ging er den verschiedensten Hilfsjobs nach, bis er 1943 in die Armee eintrat; nach der Entlassung aus dem Militärdienst, wo er häufig als Zauberkünstler auftrat, lernte er bekannte Zauberkünstler kennen wie Bill Simon, Al Flosso, Roy Benson, Max Katz, Lou Tannen, John Scarne, Dai Vernon, Dick Cardini, S. Leo Horowitz, Ed Balducci, Sam Schwartz und Francis Carlyle. 1948 heiratete er das Model Renée. 1949 begann er seine Karriere als professioneller Zauberkünstler mit Tischzauberei in Clubs. Als ihm bei wiederkehrenden Gästen die Kartentricks ausgingen, versuchte er es mit ein paar Gedächtnistricks. Als diese über Erwarten gut ankamen, erkannte er das Potenzial einer Gedächtnisnummer. Mit einem Partner, Les Spiwak, arbeitete er eine Gedächtnisnummer aus, mit der die beiden mit mässigem Erfolg auftraten. Nachdem Spiwak sich einen lukrativeren Gelderwerb gesucht hatte, sprang Harrys Frau Renée für eine Vorstellung ein. Diese war so erfolgreich, dass die beiden für 12 weitere, gut bezahlte Vorstellungen verpflichtet wurden. Während den nächsten zwanzig Jahren traten sie dann äusserst erfolgreich als "Memory Marvels - Harry Lorayne and Renée" auf. Sein Paradeeffekt bestand darin, dass er stets alle Zuschauer (häufig mehrere hundert) vor der Vorstellung traf und sich ihre Namen einprägte. Zu Beginn der Vorstellung bat er alle, die er vorher getroffen hatte, aufzustehen. Dann forderte er sie auf, sich zu setzen, wenn er ihren Namen nannte. Am Schluss sassen immer ausnahmslos alle Zuschauer! Nachdem sich Renée von der Bühne zurückzog, trat Harry allein weiterhin auf, sein Image wandelte sich vom Unterhalter zum Gedächtnistrainer, und seine Gagen stiegen entsprechend an. So erwarb sich Harry Lorayne neben seinem Ruf als begabter Kartenkünstler und Autor von zahlreichen Büchern über Kartenkunststücke, mit denen er die Kartenkunst während über 50 Jahren nachhaltig beeinflusste, weltweit den Ruf eines Gedächtnisexperten. Er verfasste über ein Dutzend Bücher über Gedächtnistraining, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Das bekannteste, millionenfach verkaufte Buch "The Memory Book" stand ein Jahr lang auf der Besteller-Liste der New York Times. Als Gedächtnisexperte trat Harry Lorayne nicht nur in allen grossen Fernsehshows in Amerika auf (in der Tonight Show allein 23 Mal!), sondern auch in Europa, Australien und Japan. Neben seiner Tätigkeit als Gedächtnisexperte und Bücherautor wirkte er auch noch während zwanzig Jahren (1978-1998) als Herausgeber und Verfasser von Apocalypse, einer Zeitschrift, in der Karten- und Close-up-Kunststücke der besten zeitgenössischen Zauberkünstler veröffentlicht. Im Alter von 90 Jahren veröffentlicht3e er "Only my Apocalypse" (2016), überarbeitete Versionen seiner in Apocalypse publizierten Kartenkunststücke. Von Harry Lorayne verfasste ücher über Kartenkunststücke:"Close-up Card Magic" (1962), "The Hundred-Dollar Book" (1963), "Personal Secrets" (1964), "My Favorite Card Tricks” (1965), "Best of Billfooled" (1966), “Deck-Sterity (1967 )", "Dingle’s Deceptions" (o. J. ), “Reputation Makers" (1971), “The Great Divide” (1972), "The Tarbell Course in Magic Vol. 7" (1972), "Rim Shots" (1973 ), "Afterthoughts" (1975), “The Epitome Location” (1976), "The Magic Book” (1977), "Meir Yedid's Finger Fantasies" (1981), "Meir Yedid's Card Animations" (1987), "The Card Classics of Ken Krenzel" (1978), "Quantum Leaps" (1979), “Best of Friends” (1982), "Best of Friends Volume 2" (1985), "Star Quality. The Magic of David Regal" (1987), "Trend Setters"(1990). "Doug Edwards Packs a Wallop!" (1997), "The Himber Wallet Book" (1998), "Personal Collection" (2001), "Best of Friends Vol. 3" (2007), "Jaw Droppers" (2015), "Jaw Droppers! Two" (2017), "And Finally!" (2018), More Jaw Droppers! (2020). 2005 bis 2012 wurden die überarbeiteten Bücher in "Lorayne: The Classic Collection", Vol. 1-4 neu aufgelegt. Ausserdem erschienen die DVDs "Lorayne: The Classic Collection, Vol. 1" (2005)," Lorayne: The Classic, Collection, Vol. 2" (2008), "Lorayne: The Classic Collection, Vol. 3" (2010), "Lorayne: The Classic Collection, Vol. 4" (2012). Von Harry Lorayne verfasste Bücher über Gedächtniskunst und -training: “How to develop a Super Power Memory” (1957), "Secrets of Mind Power. How to organize and Develop the Hidden Power of Your Mind" (1963), "Miracle Math" (1966), "Memory Isometrics Course" (1968), "Mental Magnetism Course" (1969), "Good Memory – Good Student!" (1972), "The Memory Book" (1975), "Good Memory – Successful Student!" (1976), "Remembering People (The Key to Success)" (1976), “The Page-A-Minute Memory Book” (1986), "Memory Makes Money. How to Get Rich Using the Power of Your Mind" (1990), "Super Memory – Super Student! How to Raise Your Grades in 30 Days" (1990), "Mathematical Wizardry" (2006)", "Ageless Memory: Simple Secrets for keeping your brain Young - Foolproof Methods for People Over 50" (2008). Autobiografie: LORAYNE, H. Before I forget. Harry Lorayne Inc., New York, 2013 > Video 1 > Video 2 > Video 3 > Video 4 > Video 5 > Video 6 > Video 7 |
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Lorgie, Professor (Friedrich Johann Heinrich Lorgie) 1838-1891 (D) Professor Lorgie entstammte einer alten Puppenspielerfamilie. Er wurde von seinem Stiefvater in der Zauberkunst ausgebildet und arbeitete erfolgreich in seinem eigenen Zaubertheater in Hamburg, wo er Geisterscheinungen und Automaten vorführte. In späteren Jahren blieb der Erfolg infolge exzessiven Alkoholkonsums aus und Lorgie lebte in einem Reisewagen, wo er auch starb. |
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Louperti, Harry (Harry Scharlach) 1907-1985 (D) Harry Louperti wurde als Sohn eines Arbeiters in Halle geboren. Auf Wunsch seines Vaters erlernte Harry, der sich schon als Kind für Artistik interessierte, den Beruf eines Drehers. Nach der Lehre studierte der arbeitslose Harry ein Zauberprogramm ein und trat damit beim Vater seines Bruders auf, der mit einem eigenen Schaugeschäft auf Jahrmärkten und Volksfesten unterwegs war. 1928 begann Harry Loupertis eigentliche Bühnenlaufbahn, 1934 entstand seine Zigarrenmanipulationsnummer "Spiel mit Brasil", die zu seinem Markenzeichen wurde. "Der Mann mit den 1'000 Zigarren" zeigte seine Nummer in der DDR, der BRD, der UdSSR und vielen anderen europäischen Ländern. |
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Lovett, George 1880-1947 (USA) Zur gleichen Zeit wie Mercedes trat der zu dieser Zeit 35-jährige George Lovett mit "Mme Zenda" und einer vierköpfigen Band mit der Gedankenübertragung von Musiktiteln auf. Zenda beantwortete mit verbundenen Augen Fragen, welche Zuschauer Lovett zuflüsterten, die Band spielte mit verbundenen Augen Lovett zugeflüsterte Musiktitel. Ab 1916 hatte die Nummer grossen Erfolg, der während vielen Jahren mit verschiedener Besetzung anhielt. Nach 1930 spielte seine Frau als "Elsa J. Brown" die Musiktitel und ihre Schwester "Miss Georgia Brown" beantwortete Fragen der Zuschauer. Später machte Georgia die Hammondorgel als "Millon-Aire Organist" bekannt. Die Nummer wurde bis 1945 weitergeführt, zuletzt traten ausser Georgia und Elsa auch Lovetts drei Töchter auf. |
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Lowe Fred 1920-1972 (GB) Fred Lowe entdeckte sein Interesse für die Zauberkunst, als er 1938 in der Rekonvaleszenzzeit nach einem Motorradunfall Hoffmanns "Modern Magic" las. Der zweite Weltkrieg, in dem er als Pilot der R.A.F. diente, unterbrach seine magische Karriere, ermöglichte ihm jedoch auch, während seines Einsatzes im Mittleren Osten die Zauberkunst der dortigen Künstler zu studieren. Fred Lowe war ein Vertreter der Schule der natürlichen Magie, die mit wenig präparierten Gegenständen Effekte durch Subtilität, geschickte Ablenkung und psychologische Prinzipien erzielt. Er war auf Close-up-Zauberei spezialisiert, Spezialist für Falschspielertricks und Dice Stacking, trat aber mit seiner Frau auch unter der Bezeichnung "Fred and Hilary -Television of the Mind" mit einer Mentaldarbietung auf. Unter Zauberkünstlern bekannt wurde er durch die von ihm hergestellten Präszisions-Trickmünzen. Ale er vier Jahre vor seinem Tod aus gesundheitlichen Gründen den Beruf des Zauberkünstlers aufgeben musste, eröffnete er ein Zaubergeschäft. |
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Ludow, Jean (Ludovic Heraud) 1912-2007 (F) Jean Ludow begann seine Karriere als Zauberkünstler 1929. Er nahm Gesangsunterricht und besuchte Schauspielkurse. Während des zweiten Weltkrieges spielte er in Operetten mit. Er war ein Gentleman alter Schule und trat in Nachtclubs, auf der Bühne und Close-up auf, während der Blütezeit der Pariser Kabaretts unter anderem mehrmals im Olympia. 1961 gewann er am FISM-Kongress in Liège den 2. Preis in Kartenmagie |
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Lugano, Bobby (Kurt Drössler) 1917 -1994 (A) Bobby Lugano wuchs in Bad Sankt Leonhard im Lavanttal auf. Mit 8 Jahren erhielt er von seinem Onkel, der damals Präsident des Magischen Klubs Wien war, einen Zauberkasten. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er mit zwanzig Jahren. Er wurde Mitglied des Magischen Klubs Wien und der Vereinigung für Magische Kunst Wien. 1979 war er eines der Gründungsmitglieder des "Magischen Cercle Wien". Von Beruf war er Tiefbauingenieur. Während seines Militärdienstes im Zweiten Weltkrieg war er dem „Luftgau Norwegen“ zugeteilt, von dem er später auch seinen Künstlernamen ableitete: Luftgau Norwegen. Der Umstand, dass er als Beruf Varietékünstler angab, rettete ihm möglicherweise das Leben, da er daraufhin einer Fronttheaterkompanie zugeteilt wurde. Nach dem Krieg hatte er als Zauberer, Conférencier und Schauspieler zahlreiche Auftritte in den österreichischen Varietés. Zwischen 1948 und 1959 spielte er in 5 Filmen mit, unter anderem mit Hans Moser. Bereits 1958 hatte er die erste eigene Kindersendung "Die Spieldose" im Fernsehen. In den 1960er Jahren war er mit dem vom Basler Ingenieur Peter Steuer entwickelten ferngesteuerten Roboter SABOR unterwegs1). Ab 1974 konzipierte er im ORF Fernsehsendungen wie „Bobby und Strolchi“, „Bobby und die Wunderlampe“ und viele andere mehr. Gemeinsam mit dem Zauberer und Puppenspieler Arminio Rothstein produzierte er 1979 vierzig Betthupferl unter dem Titel „Der Zauberkasten mit Bobby und Habakuk“. Auch bei "Am Dam Des" trat er als Zauberkünstler auf. Charakteristisch für Bobby Lugano war, dass er mit dem Hund „Strolchi“, einer Handpuppe, auftrat und gescheiterte Zauberkunststücke mit den Worten "Ja, zaubern müsste man können" kommentierte. Er arbeitete überwiegend als Kinderzauberer, trat jedoch auch für Erwachsene auf. Bis zu seinem Tod in einer Privatklinik in Döbling besaß Bobby Lugano ein kleines Café in Breitensee (Wien) auf der Hütteldorfer Straße. 1) http://cyberneticzoo.com/robots/1955-sabor-v-peter-steuer-eric-lanz-1961-9-swiss/ |
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Lutz, Lucky (Ludwig Kurz) 1941-2013 (A) Lucky Lutz wurde in Wien als Sohn einer Friseurmeisterin und eines Schlossermeisters und Bauzugsführers bei der Österreichischen Bundesbahn geboren. Seinen ersten Zaubertrick, ein Svengalispiel, kaufte er mit 8 Jahren bei einem Straßenhändler. Nach der Schule wurde er Assistent eines Raubtierdompteurs und machte eine Lehre als Artist bei einem Schweizer Zirkus. Er arbeitete als Clown, Seiltänzer, Trapezartist, Jongleur usw. und assistierte dem Zirkusdirektor, der eine eigene Zaubershow hatte. Spätere führte er selber Illusionen in der Manege vor. Danach arbeitete er in Deutschland in den Zirkussen Krone und Althoff und kehrte danach nach Wien zurück. Dort absolvierte er eine Lehre als Konditor. Nach der Gesellenprüfung assistierte er eine Zeitlang Marvelli und war als Illusionsbauer tätig. Auf Einladung Marvellis wurde er Mitglied in der von Marvelli gegründeten I.P.M. (Interessengemeinschaft Professioneller Magier). Als Impresario bei Marvelli engagierte er Dinardis Tochter als Assistentin und heiratete sie später. Er trat mit ihr an vielen Wettbewerben auf gewann Preise in Allgemeiner Magie und Kartenmagie und war Deutscher Meister in Allgemeiner Magie. Er was auch als Assistent für Dinardi tätig. 1967 startet er seine eigene Karriere als professioneller Zauberkünstler und arbeitete in Varietés und Nachtclubs. Nach seiner Scheidung zog er nach Wuppertal, wo er dem Ortszirkel 10 Jahre vorstand. In der Folge trat er vorwiegend auf Kreuzfahrtschiffen auf, zunächst nur als Zauberkünstler, später auch als Conférencier und Quizmaster. Lucky Lutz veröffentlichte zahlreiche Artikel in den Zeitschriften Magie, Zauberkunst, Aladin und Innovator. |
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Lyle, Cecil (Cecil Cohen) 1892-1955 (GB) Der in London geborene Cecil Lylen begann seine magische Karriere mit drei eigenen Kunststücken: der Hutmacher (auf undekorierten Damenhüten erschienen Dekorelemente, die der Vorführende verschwinden liess), die Schokoladenschachtel (eine ausgeliehene Uhr erschien anstelle der Schokolade in einer vorher gefüllt vorgezeigten Schokoladenschachtel), das verschwindende Grammophon (ein spielendes Grammophon wurde mit einem Tuch bedeckt und verschwand). 1912 trat er zum ersten Mal in einem Varieté in Birmingham auf. 1914 trat er mit seinen Kunststücken, die er inzwischen zu Grossillusionen ausgebaut hatte, während fünf Wochen für Maskelyne in der St. George's Hall in London auf, erneut 1919, 1920 und 1921. 1920 präsentierte er erstmals sein Kunststück mit dem Papierhut (verschiedenfarbige Papierstücke werden zerrissen und als Papierhut wiederhergestellt; das Kunststück wurde von Zauberkünstlern in der ganzen Welt kopiert). 1937 hatte Lyle seine Show weiter ausgebaut und ging damit auf Tournee durch Australien. 1941 verlieh ihm der Magic Circle in London die Goldmedaille. Mit grossem Erfolg führte Lyle bis zu Beginn der Fünfzigerjahre seine "Cavalcade of Mystery" vor, welche Illusionen von Goldin, De Biere, Devant, Oswald Willimas und Carmo enthielt. 1950 begann Lyle eine Welttournee, die in Südafrika begann und in Indien endete. Während der Vorbereitungen für eine weitere Welttournee starb er 1955 nach kurzer Krankheit in London. Biografie: DAWES, E.A. The Great Lyle. Mike Caveney’s Magic Words, Pasadena, CA, USA, 2005 |
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Lynn, Dr. Hugh Simmons (John Wesley Simmons ) 1835[36]-1899 (GB) Dr. Lynn zauberte bereits während seiner Zeit bei der Navy. 1861 trat er als Assistent von Dr. Shaw auf, einem Chemiker und Zauberkünstler, der vor allem chemische Tricks vorführte. Unter dem Namen Washington Simmons trat er 1863 in Australien als "weltbekannter englischer Illusionist" und als "The American Frikell, late of St. James Hall London" auf. Er reiste auch nach Shanghai und Japan und danach im gleichen Jahr nach Amerika, wo er heiratete. 1873 kehrte er als Dr. H. S. Lynn nach England zurück, wo er in der Egyptian Hall in London auftrat. Da eine Woche später auch John Nevil Maskelyne dort auftrat, entwickelte sich eine starke Rivalität zwischen den beiden Künstlern. 1875-1876 reiste Lynn durch England, Europa und Amerika, wobei er Aufmerksamkeit erregte mit seiner Version von Tobin's "Palingenesia" (einem Assistenten werden ein Arm, ein Bein und schliesslich der Kopf abgetrennt und wieder aufgesetzt). 1886 kehrte er nach Australien zurück und plante eine Tournee durch Australien, Neuseeland, Java, Manila, China, Indien und Japan. Da seine Frau inzwischen in Amerika erkrankt war und bald darauf starb, sagte er die Tournee ab, kehrte nach Amerika und ein paar Jahre danach nach England zurück. |
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