Wildon, Joe
(Julius Benhard Wildermann)
Joe Wildon wurde in Königsberg geboren (der Hauptstadt der preussischen Provinz Ostpreussen, die 1946 als fortan russische Stadt in Kaliningrad umbenannt wurde).
Zunächst wurde er Verwaltungsbeamter. Nach dem Krieg gründete er 1949 in Bielefeld sein Zauberfachgeschäft. Als Zauberkünstler, Zaubergerätehersteller und Fachautor gehörte er in den 1950er- und 60er-Jahren zu den führenden Tricklieferanten Deutschlands.
1950 veröffentlichte er die ersten, hektografierten Rundbriefe, die ab 1951 mit „Magische Monatsbriefe“ betitelt wurden.
1951 heiratete er. Mit seiner Frau hatte er eine Tochter.
Aus den "Magischen Monatsbriefen" entwickelte sich ab 1952 das "Magische Magazin", eine qualitativ hochwertige, informative Fachzeitschrift, die Wildon bis 1961 publizierte.
Danach gab er für seine Kunden den "Trickspiegel" heraus, in dem neben Kurzportäts von bekannten Zauberkünstlern vorwiegend sein Trickangebot beschrieben wurde.
Anfang 1970 gründete Joe Wildon für seine Kunden die "Akademie für Magische Kunst." Den Mitgliedern wurde eine Sammlung von 100 am Rand gelochter DIN A5 Karten mit der Beschreibung von jeweils einem Kunststück angeboten. Mit Hilfe einer Nadel konnten die Karten nach zahlreichen verschiedenen Kriterien (Thema, verwendete Objeke, Schwiergkeitsgard, Vorführbedingungen usw.) sortiert werden.
Anfang der 1970er-Jahre geriet Joe Wildon nah seiner Scheidung durch finanzielle Probleme zunehmend in Lieferschwierigkeiten.
1976 schloss er sein Unternehmen ohne vorherige Ankündigung und zog nach England, wo er sich zum Heilpraktiker ausbilden liess und bis in die 1990er Jahre in diesem Beruf arbeitete.
1999 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte in Bad Meinberg, wo er auch starb.