Spadoni, Marion
(Marinka Paula Carola Krause)
Marion Spadoni war als Tochter von Zirkusartisten - ihre Mutter war Kunst- und Dessurreiterin, ihr Vater Kraftjongleur, der nach einer Kriegsverletzung eine international renommierte Künstleragentur leitete - Kunstreiterin, Tänzerin und Zauberkünstlerin.
Im zweiten Weltkrieg trat sie im Rahmen der Frontbetreuung bei Veranstaltungen der deutsche Wehrmacht für die Truppen auf.
1945 wurde sie Direktorin des "Palast der 3000", der am Ort des im Krieg zerstörten Markthallenzirkus Am Zirkus 1 am Spreeufer erbaut wurde. Dank der Vermittlung von Artisten durch ihren Vater wurde das Theater zu einem grossen Erfolg.
Ende 1945 hatte es 180 Mitarbeiter und ein mit 36 Personen besetztes Orchester.
1947 wurde Marion Spadoni die Lizenz entzogen; offizielle Begründung waren ihre Auftritte während der Nazizeit, die jedoch schon immer bekannt gewesen waren.
1949 wurde das umgebaute Theater als Friedrichstadtpalast eröffnet, der 1980 wegen irreparablen Bauschäden geschlossen und fünf Jahre später abgerissen wurde.
Marion Spadoni ging nach Köln, wo sie ohne Erfolg versuchte, ein neues Varieté-Theater aufzubauen. Danach zog sie zu ihrer Schwester nach Rom, wo sie im Immobiliengeschäft tätig war.
Mit fast 80 Jahren kehrte sie nach Berlin zurück.