1932-2008 (D)

Marvelli Jr.

(Olof Becher)

Mit 6 oder 7 Jahren sah Marvelli eine Vorstellung von Kassner. Besonders beeindruckt war er vom verschwindenden Elefanten und der magischen Bar. Beide Kunststücke nahm er später in seine eigenen Programme auf. Später besuchte er Shows von Rombar, Fredy Uferini, Punx und viele Vorstellungen von Kalanag, dessen verwahrloste Grabstelle er später neu anlegen und pflegen liess.

1956 wurde er Nachfolger von Fredo Marvelli. Zunächst übernahm er dessen Darbietung und ergänzte sie dann mit Grossillusionen. Die Kunst der Manipulation erlernte er von Al Torsten. Marvellis besondere Merkmale waren sein Charme, seine Rhetorik, die geschliffenen und humoristischen Vorträge, die seine in Geschichten eingebundenen Kunststücke zum emotionalen Erlebnis werden liessen.

In Deutschland trat Marvelli im Deutschen Theater München, im Friedrichspalast und im Frankfurter Opernhaus auf. Er stand in 45 Ländern auf der Bühne und trat in unzähligen Fernsehsendungen auf. Zeitweise hatte er bis zu 65 Mitarbeitende. Nach Kalanag war er der letzte deutsche Zauberkünstler, der mit einer Grossillusions-Revue reiste. In den 80er Jahren arbeitete er als Solokünstler mit seiner Ehefrau Brigitte als Partnerin.

Marvelli trat auch für hunderte von Grossfirmen in Deutschland mit Produktepräsentationen auf, bei denen er unter anderem Autos, grosse Geräte oder Maschinen erscheinen und verschwinden liess. Für das Goethe-Institut tourte Marvelli durch ganz Schwarz-Afrika.