Liebenow, Erhard
Erhard Liebenow wurde in Danzig geboren. Sein Vater arbeitete an einem Theater, wo alle Arten von Varieté-Artisten engagiert wurden. Erhard war von der Theateratmosphäre fasziniert und von den Vorstellungen der Zauberkünstler beeindruckt.
Nach dem zweiten Weltkrieg musste die Famile nach Westdeutshcland übersiedeln. Dort lieh im ein Amateurzauberkünstler ein paar Bücher aus, in denen er die Anleitung zum Bau von Zauberapparaten fand. Mit 15 unterhieilt der daraufhin Verwandte und Freunde mit selbstgebauten Apparaten.
Schule und Beruf liessen ihm danach keine Zeit, sich mit der Zauberkunst zu befassen. Erst als er 1963 mit seiner Frau an seinem damaligen Wohnort Düsseldorf eine Zaubervorstellung besuchte, erwachte seine Liebe zur Zauberkunst erneut und verliess ihn nicht mehr. Er trat dem magischen Zirkel von Deutschland bei und arbeitete mit Wolfgang Sommer als seinem Partner eine Bühnennummer "The Magic Playboys" aus, ihn der er als ernsthafter Zauberkünstler, Wolfgang Sommer als Clown auftrat.
Am FISM-Kongress 1970 in Amsterdam präsentierte Erhard Liebenow im Close-up-Wettbewerb seine Pokerchip-Routine. Emil Loew engagierte ihn daraufhin ab 1971 für mehrere Seminarreisen durch die USA. Im gleichen Jahr trat er auch der I.B.M bei. Die von Werry produzierten Chips machte er in den folgenden Jahren weltberühmt.
1972 trat er erstmals in der Close-up Gallery im Magic Castle in Hollywood auf. Nachdem ihm dort Charlie Miller den Faro Shuffle gezeigt hatte, veröffentlichte er 1973-1975 in der MAGIE eine Artikelserie über die damals in Europa praktisch unbekannte Mischtechnik.
1973 wurde sein Film "Tricks with Poker Chips" am FISM-Kongress in Paris mit einem ersten Preis ausgezeichnet.
1975 arbeitete er für den Zauberkongress in Saint Vincent eine Bühnennummer mit von Werry produzierten erscheinenden und verschwindenden Spazierstöcken aus Kunststoff und dem Ringspiel aus, das er später durch die Produktion von Klappblumen ersetzte. Diese farbenfrohe Nummer zeigte er unter anderem in Europa, den USA, Brasilien, Japan, Indien, Israel und Tunesien.
Erhard Liebenow schrieb während über 30 Jahren zahlreiche Beiträge für magische Zeitschriften und publizierte
"Royal Flush" (1976),"Grand Ouvert" (1978),
"Tricks with Chips",
"More Tricks with Chips",
"Liebenow on Cards" (o. J.),
"Man nehme ..." (1985).
Seine Trickbeschreibungen, insbesondere die Effekte mit Pokerchips, wurden in ein Dutzend Sprachen übersetzt.
1986 wurde ihm vom MZvD die Auszeichnung "Schriftsteller des Jahres" verliehen.