Jay, Ricky
(Richard Jay Potash)
Ricky Jay wurde in Brooklyn geboren, wuchs in New Jersey auf und lernte mit vier Jahren von seinem Grossvater Max Katz, damals Präsident der Society of American Magicians, zaubern. Mit 7 trat er erstmals im Fernsehen auf.
Nachdem er in den 1970er-Jahren viel von Dai Vernon und Charlie Miller gelernt hatte, trat er zunächst im Vorprogramm berühmter Comedians und Sänger auf. Schon bald hatte er seine eigene Show und wurde vor allem als Kartenkünstler berühmt. Er liebte es, mit möglichst wenig Requisiten im kleinen Rahmen aufzutreten. Er versuchte auch immer, vom Image der Zauberkunst als Unterhaltung für Kinder wegzukommen, unter anderem indem er zu seinen Vorstellungen nur Personen über 17 zuliess.
Ab 1992 trat er während mehreren Jahren in New York City und auf Tourneen mit seiner Show "Ricky Jay and his 52 Assistants" auf, für die ihm zahlreiche Auszeichnungen verliehen wurden. Drehbuchautor und Regisseur David Mamet führte dabei Regie. Er besetzte Ricky Jay auch mit diversen Rollen in Filmen wie "House of Games" (1987), "The Spanish Prisoner" (1997), and "The Heist" (2001). Jay spielte auch in zahlreichen andern Filmen und Fernsehserien als Schauspieler mit, wie u. a. als Terrorist Henry Gupta im James Bond Film "Tomorrow Never Dies" (1997), in der Western-Serie "Deadwood" (2004 ) und den Filmen "The Great Buck Howard" und "The Brothers Bloom" (beide 2008).
Anfang der 1990er-Jahre gründete er zusammen mit Michael Weber die Firma "Deceptive Practices," die technische Beratungen für Filme anbot, wie z. B. für "The Illusionist" oder" The Prestige" (beide 2006).
Ricky Jay fungierte als Kurator der "Mulholland Library of Conjuring and Allied Arts", bis sie 1991 von David Copperfield aufgekauft wurde. Er war Mitbegründer der "Conference on Magic History", wirkte an Dokumentationen über Zauberkunst mit und produzierte diverse Beiträge für Radioshows.
Er hielt lange Zeit den im Guinness-Buch der Rekorde aufgeführten Weltrekord im Kartenwerfen.
Er verfasste
"Cards as Weapons" (1977),"Learned Pigs and Fireproof Women" (1986),
"Many Mysteries Unraveled, or, Conjuring Literature in America, 1786–1874" (1990, zusammen mit Brady Barnhill und Sally Levinson),
"Jay's Journal of Anomalies: Conjurers, Cheats, Hustlers, Hoaxsters, Pranksters, Jokesters, Impostors, Pretenders, Sideshow Showmen, Armless Calligraphers, Mechanical Marvels, Popular Entertainments" (2001),
"Dice: Deception, Fate & Rotten Luck" (2002),
"Extraordinary Exhibitions: The Wonderful Remains of an Enormous Head, The Whimsiphusicon & Death to the Savage Unitarians" (2005),
"Matthias Buchinger: The Greatest German Living" (2016).