Hierling, Thomas
Nach der Schule nahm Thomas Hierling verschiedene Jobs an und verdiente sich unter anderem sein Geld als Disc-Jockey und als Skateboard-Fahrer in Saketeboard-Shows. Mit zwanzig trat er in die Bundewehr ein. Um sich die Freizeit zu vertreiben, kaufte er sich ein paar Zaubertricks und investierte schliesslich alles bei der Bundewehr verdiente Geld in Zaubertricks und nutzte jede freie Minute zum üben. Bereits nach ein paar Jahren erzielte er beachtliche Erfolge mit der Zauberei. Schon in seiner Anfangszeit lernte er einen Zauberfreund kennen, mit dem er unter dem Namen "Die Zwei" auftrat.
1984 gewann er bei den Meisterschaften der Nordlichter den ersten Preis in Kartenmagie, nahm jedoch an keinem weiteren Wettbewerb teil, da er der Ansicht war, dass Wettbewerbe etwas für Amateure seien und wenig mit der Realität des Zauberns vor Laien zu tun hätten.
Mit 24 wurde er Profizauberer und spezialisierte sich nach mehreren Aufenthalten in Amerika auf die Close-up-Zauberei. Zu seinen Lieblingszauberkünstlern zählten David Williamson, Tom, Mullica, David Copperfield, Daryl, Greg Otto, Michael Finney und John Carney. Thomas Hierling war einer der ersten, die in Deutschland die Close-up-Zauberei kommerziell betrieb und förderte. Sein Anspruch war die Erneuerung und Weiterentwicklung der Zauberkunst, die in den Achzigerjahren allzu oft ein verstaubtes Image hatte.
1987 veröffentlichte er sein Aufsehen erregendes Buch "New Wave Close-up", in dem er 23 Routinen Karten- und Close-up-Kuntststücken beschrieb, die er selber mit zahlreichen Zeichnungen nach dem Vorbild von Richard Kaufmann versah.
Leider verlief sein Privatleben nicht so erfolgreich wie seine Karriere als Zauberkünstler. Nach finanziellen Schwierigkeiten und Beziehungsproblemen nahm er sich mit einem Sprung aus dem Fenster mit nur 28 Jahren das Leben.