Gibson, Walter Brown
Es ist unbekannt, wie viele Veröffentlichungen genau aus Gibsons Feder stammen. Zwischen 1905 und 1984 erschienen über 10’000 Publikationen von ihm, darunter über 350 Comic-Bücher ("The Shadow" und Blackstone Sr.), über 600 Comic Strips, über 2000 Kreuzworträtsel, über 3'500 andere Rätsel, Tausende von Artikeln und über 50 Bücher über die Zauberkunst. Gibson schrieb unter Dutzenden von Pseudonymen. Er schrieb über die unterschiedlichsten Gebiete wie Gedächtnis, Yoga, Hypnose, Kartenspiele, Falschspiele, Magische Quadrate, Traumdeutung, Numerologie, Astrologie, Okkultismus, Spionage.
19031 schuf er die Figur "The Shadow", einen unheimlichen Mann mit mysteriösen Fähigkeiten, eine Art Vorgänger der modernen Superhelden wie Superman und Batman. 1932 schrieb er 24 Geschichten über "Shadow”, so dass das Magazin zweimal pro Monat erschien, 1934 erschien das Magazin monatlich, später alle zwei Monate, 1949 vierteljährlich. Bis dahin hatte Gibson unter dem Pseudonym "Maxwell Grant" über 280 Geschichten geschrieben. Ab 1937 wurden unzählige Folgen des "Shadow" am Radio ausgestrahlt, mit Orson Welles in den ersten 50 Sendungen als Stimme des "Shadow". Als Welles aus der Serie ausstieg, hatte die Sendung die höchste Einschaltquote aller Tagessendungen.
In den Vierzigerjahren war "The Shadow" in Amerika zur Institution geworden. Er erschien in Comic-Büchern, Comic Strips in Zeitungen, und Büchern. Das Shadow-Magazin wurde in sieben Sprachen in einer monatliche Auflage von 750'000 Exemplaren gedruckt. "The Shadow" wurde damit zum ersten "Multimedia-Phänomen" und blieb es während achtzehn Jahren; 1954 wurde die letzte Sendung am Radio ausgestrahlt.
Es wurden auch einige Filme über "Shadow" gedreht, ins Fernsehen schaffte er es abgesehen von ein paar Pilotfilmen, die jedoch nie ausgestrahlt wurden, nicht. 1963 wurden einige der ursprünglichen Sendungen erneut landesweit ausgestrahlt und Nachdrucke der Comic-Bücher herausgegeben. Weitere Nachrucke erfolgten auch in den Siebzigerjahren. Anfang der Achzigerjahre meldeten die Universal Studios ihr Interesse an einem Kinofilm über "Shadow" an, es dauerte jedoch bis 1994, bis der Film realisiert wurde. Gleichzeitig wurden über 100 Shadow-Produkte auf den Markt geworfen, vom Spielzeug bis zum T-Shirt, und die alten Radioprogramme wurden auf Hunderten von Radiosendern in Amerika erneut ausgestrahlt.
Gibson, der sich schon als Kind für die Zauberkunst interessierte und mit 22 Jahren der Society of American Magicians beitrat, kannte viele der grossen zeitgenössischen Zauberkünstler persönlich, unter anderen Thurston, Houdini Blackstone, Dunninger, Kreskin für die er auch als Ghostwriter fungierte.
Zu den bekanntesten Zauberbüchern aus seinen späteren Jahren gehören u.a.
"The Complete Illustrated Book of Card Magic" (1969),
"Secrets of Magic" (1973),
"New Magician's Manual” (1975),
"The Book of Magic" (1978),
"Walter Gibson's Big Book of Magic for all Ages with over 150 Easy-to-Perform Tricks Using Everyday Objects” (1980.),
"Mastering Magic : 100 Secrets of the Great Magicians” (1996).
1971 verlieh die Academy of Magical Arts Gibson den "Literary Fellowship" und 1979 den "Masters Fellowship".