Fogel, Maurice, J.
Maurice Fogel wuchs als eines von sieben Kindern eines polnischen Einwanderers in ärmlichen Verhältnissen in Londons East End auf. Ein Buch von Houdini weckte sein Interesse für die Zauberkunst. Mit 19 Jahren trat er Will Goldston's Magician's Club bei, wo er viele der zeitgenössischen Grössen der Zauberkunst kennen lernte. Ned Willimas (Robert Harbin) wurde sein bester Freund.
Ab 1929 arbeitete er als Assistent von Rameses, danach trat er 1935-1936 mit einem eigenen Programm als "The Magic Impressionist" auf, in dem er Kunststücke in den Rollen verschiedener Zauberkünstler wie Cardini, Fred Brezin, Jasper Maskelyne, Oswald Williams, The Great Carmo, Donald Stuart und Horace Goldin Kunststücke vorführte.
Während des zweiten Weltkrieges trat er als Unterhalter in einer Theatergruppe des Militärs auf. Nach der Entlassung aus der Armee arbeitete er weiter als Zauberkünstler. Nach einem grossen Erfolg mit Mentalkunststücken, die er auf der Bühne vorgeführt hatte, trat er fortan als Mentalist auf.
Da nach dem Krieg die Auftrittsbedingungen sehr schlecht waren, hoffte Maurice Fogel, die dringend notwendige Publizität zu erlangen, indem er die Militärs zu überzeugen versuchte, dass seine mentalen Fähigkeiten weit reichende Konsequenzen haben könnten. Nachdem entgegen seiner Hoffnung nichts darüber publiziert wurde, sprach er bei der Russischen Botschaft vor und versuchte die Russen zu überzeugen, dass seine Fähigkeiten des Gedankenlesens für militärische Zwecke eingesetzt werden könnten. Nachdem er eingeladen worden war, seine Fähigkeiten einem russischen Professor zu demonstrieren, berichtete er dem britischen Kriegsministerium über das bevorstehende Treffen. Er wurde aufgefordert, das Treffen einzuhalten und über die Ergebnisse zu berichten. Nachdem der russische Professor sich beeindruckt gezeigt hatte, war das britische Militärministerium erfreut zu hören, dass die Russen weniger über Gedankenlesen wussten als die Briten. Zwei Wochen darauf erschien im "Daily Sketch" ein Artikel darüber. Dies war die erste von vielen Aktionen, mit denen Maurice Folge die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zog.
Während 25 Jahren arbeitete er in Ferienanlagen für Familien vor jeweils bis zu 1000 Zuschauern.
Maurice Fogels spektakulärstes Kunststück war der Kugelfang, den er zunächst während seines Militärdienstes Anfang der Vierzigerjahre in klassischer Weise, später als russisches Roulette mit fünf Luftgewehren vorführte.
1981 starb er auf dem Weg zu einer Wohltätigkeitsvorstellung an einer Herzattacke.