Faust
(Granville Taylor)
Mit Kalanags Tod 1963 verschwand die letze grosse Illusionsshow in Europa. Zu dieser Zeit begann Faust abendfüllende Illusionsshows aufzubauen, deren grösste er mit zahlreichen Mitwirkenden und tonnenschweren Requisiten in Europa und Japan präsentierte. Seine grössten Erfolge hatte er zwischen 1968 und 1979 in Japan.
Fausts Interesse für die Zauberkunst wurde mit 8 Jahren durch die Vorstellung eines Onkels, einem Amateurzauberkünstler, geweckt. Er gab von da an sein Taschengeld für Zaubertricks aus, die damals bei Woolworth's angeboten wurden. Sein Onkel unterrichtete ihn jeweils am Samstag und brachte ihm die Grundlagen der Zauberkunst bei, u. a. Kartenmagie anhand von Erdnase und das Ringspiel. Er lieh ihm auch Bücher aus.
Faust wurde inspiriert von Grössen wie Hoffmann und Devant. Mit 14 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt in einer Methodistenkirche.
Nach dem Wunsch seins Vaters, selber Rektor einer Schule, erwarb er das Lehrerdiplom als Wissenschafts- und Mathematiklehrer. Aber bereits während seiner Studienzeit arbeteite er im Sommer 1951 er als Assistent für Murray und 1953 als Assistent für Lyle, dessen Show mit Illusionen von Goldin, Devant, Oswald William, De Biere und Amac bei ihm schon als Kind grossen Eindruck hinterlassen hatte.
Nachdem Faust zwei Jahre unterrichtet hatte, gab er seinen Beruf als Lehrer auf und wurde professioneller Zauberkünstler. Zu dieser Zeit lernte er auch seine zukünfige Frau Valerie kennen, die als seine Assistentin mitwirkte. Nach der Geburt der zwei Söhne Guy und Jamie zog sie sich von der Bühne zurück.
1960 erwarb Faust aus dem Fundus des 1955 verstorbenen Lyle unter anderem Amacs Illusion "Find the Lady", für die er die alleinigen Vorführrechte erhielt.
1968 wurde Faust als Mitwirkender in der Show "1001 Nights: The Great Arabian Magic Show" nach Japan engagiert. 1971 wurde er mit einer inzwischen abendfüllenden Ilusionsshow für die zweite von sieben Tourneen durch Japan verpflichtet. 1973 präsentierte er während einer fünfzehnwöchigen Tour mit 14 Assistenten eine völlig neue Show, die "Great Britain Royal Magic Show", die auch im Fernsehen gezeigt wurde. 1975 präsentierte er die erweitere Show erneut in Japan. 1978/79 trat er mit sieben Asistenten während sechs Monaten in einem grossen Hotel in Japan auf. Er zeigte drei verschiednene Shows in einem Bankettsaal, im Theaterrestaurant und einem Nachtclub. Zurück in England trat Faust unter anderem auf Kreuzfahrtschiffen auf.
1986 trat er bei der Show "Fourth Interantional Circus on Stage", die in 49 Städten in Japan gzeigt wurde, mit fünf Illusionen auf. Dies war sein letzter Auftritt in Japan.
1992 gründete er "Taylor Made Magic", stellte selber Apparate und Geräte her, die er ab 2000 über das Internet zum Verkauf anbot.
Neben seiner Autobiografie veröffentlichte Faust"Scrimming" (1996), "Wonders Never Ceased" (1997) und "John Martin. The Master Magical Mechanic" (2004), ein Buch über John Martin (Jan Martinkevitch, 1881-1968), einen Hersteller von Zauberapparaten, von dem Faust ab 1966 über 30 Apparate für seine Shows herstellen liess.
BiografieThe Evolution of Faust. The Autobiography of Granville Taylor. Graville Taylor Publications. n. pl., 2006