1874-1936 (USA)

Carter, Charles Joseph

Carter trat bereits mit 10 Jahren als „Master Charles Carter the Original Boy Magician“ auf und reiste als Teenager als Zauberkünstler herum. 1895 heiratete er Corinne, die er auf einer Tournee kenngelernt hatte. 1900 gründete er eine Künstleragentur, ab 1902 trat er daneben mit einem abendfüllenden Programm auf.

1903 erschien das von ihm verfasste Buch „Magic and Magicians – A full Exposé of modern Miracles by Chas. J. Carter Americas Foremost Prestidigitateur“. 1903 bis 1905 gab Carter das Magazin Chicago Footlights, eine Zeitschrift für an der Welt des Theaters interessierte Leser heraus. 1905 graduierte er als Jurist. Ab 1906 ging Carter mit Mrs. Henrici, die sich nach ihrer Scheidung den Namen Abigail Price zulegte, während 9 Monaten als Illusionist auf Tournee.

Nach seiner Rückkehr unternahm er 1907 mit seiner Frau seine ersten Welttournee, die ihn nach Australien, Tasmanien, Neuseeland, die Philippinen, Manila, Hong Kong, Shanghai, Japan, Malaysien, Burma, Indien, Ceylon, Ägypten, Italien führte.

1909 kehrte er nach Amerika zurück, trat jedoch bereits 6 Monate später seine zweite Welttournee an, die mehr als zweieinhalb Jahre dauerte. Nach seiner Rückkehr nach Amerika trat er 1912 bis 1917 in Vaudeville Shows auf. 1917 erwarb er Martinka’s, die damals bedeutendste Zaubergerätefirma mit fast vierzigjähriger Tradition, verkaufte jedoch wegen schlechtem Geschäftsgang in den Kriegsjahren zwei Jahre später seinen Anteil wieder.

Vor seiner dritten Welttournee, auf die er seine Frau nicht mehr mitnehmen wollte, liess sich diese von ihm trennen. Ihre Rolle in der Show wurde von Evelyn Maxwell übernommen, die seit über 10 Jahren bei Carters Show mitgeholfen hatte. Ab Beginn der dritten Welttournee 1920 nannte er sich nicht mehr „Carter the Mysterious“ sondern fortan nur noch „Carter the Great“.

Kurz nach seiner Rückkehr 1922 wurde er für ein zwanzigwöchiges Engagement nach Japan verpflichtet. Von da reiste er nach China und anschliessend zurück nach Amerika.

1924 unternahm er seine 5. Welttournee, von der er 1925 nach Amerika zurückkehrte. Die 6., drei Jahre dauernde Welttournee begann Carter 1927 mit 52 Jahren.

Zurück in Amerika baute Carter ein grosses Haus, in dem er die nächsten Jahre verbrachte. In dieser Zeit trat er im von Depression und Börsencrash heimgesuchten Amerika nicht mehr auf.

Mit 57 erlitt er einen Herzanfall und musste sich einige Zeit schonen.

1933 errichtete er an der Weltausstellung in Chicago ein Theater, den „Temple of Mystery“, das er jedoch wegen mangelnden Erfolges nach zwei Monaten schliessen musste.

Ende 1933 unternahm Carter seine 7. und letzte Welttournee. In Indien erlitt er erneut einen Herzanfall und musste einen Monat im Spital verbringen. Seinen Part in der Show übernahm sein Sohn Larry. Nach einem weiteren Herzanfall verstarb Carter am 13. Februar 1936. Larry Carter führte die Tournee zu Ende und kehrte dann nach Amerika zurück. Seine Karriere als Zauberkünstler war damit beendet.

Carter, der mit tonnenschwerem Gepäck und meist acht Personen reiste, führte in seinen Shows Illusionen zeitgenössischer Zauberkünstler wie Thurston, Kellar, Goldin, Lafayette vor. Er hatte auch einen Löwen in seinem Programm und führte den verschwindenden Elefanten vor. Er war ein Meister der Reklame und pflegte überall seine Shows mit zahlreichen riesigen Farbpostern anzukündigen.