1961- 2024 (RUS)

Danilin, Vladimir Nikolajewitsch

Vladimir Danilin wurde im Dorf Gamovka in der Region Tula geboren. Seine Eltern liessen sich scheiden als er erst drei Monate alt war. Seine Mutter war Arbeiterin in einer Militärfabrik. Sie zog Vladimir und seine jüngere Schwester Lyuba alleine gross.

Bereits in der Schule führte er für seine Klassenkameraden Zauberkunststücke vor. Den ersten Trick mit einer Münze zeigte ihm sein Onkel, der verstarb, bevor er den Trick erklären konnte. Nach einigen Recherchen in Zeitschriften fand er die Erklärung für den Trick und erlernte weiterer Kunststücke.

Nach der achten Klasse musste er seiner Mutter und seinen Grosseltern helfen. Er absolvierte eine fünfmonatige Ausbildung zum Mechaniker und begann bei Vostokmetallurgmontazh zu arbeiten. In seiner Freizeit las er ein Buch des sowjetischen Illusionisten Alli-Wad, studierte Ballmanipulationen ein und begann von einer Zukunft als Künstler zu träumen.

Mit 18 wurde er zur Marine einberufen. Da er nicht drei Jahre Dienst leisten wollte, während derer er seine Familie nicht würde unterstützen können, versuchte er, dies dem zuständigen Aushebungsoffizier zu erklären und führte ihm eine Manipulationsnummer vor.

Daraufhin wurde er zum Dienst im Gesangs- und Tanzensemble der Raketentruppen der UdSSR eingeteilt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits ein kleines Programm mit Pantomime und Zaubertricks einstudiert, die er in den Pausen zwischen Auftritten anderer Künstler zeigte. Während seiner zweijährigen Dienstzeit verbesserte er seine Fähigkeiten so weit, dass der damit in der Öffentlichkeit auftreten konnte.

Nach dem Austritt aus dem Militärdienst erhielt er eine Anstellung bei der Philharmonie in Perm und erhielt ein Stipendium an der Gesamtrussischen Kreativwerkstatt, wo er mehrere Monate studierte und mit einem Regisseur neue Nummern inszenierte. Die Arbeit in der Philharmonie war hart, die Beteiligen mussten in den Städten und Dörfern der Region pro Jahr 300 Vorstellungen geben. Es blieb weder Geld noch Zeit, um ein eigenes Programm auf die B eine zu stellen. Wladimir schlug dem Management der Philharmonie vor, einen Tourneeplan für acht Monate auszuarbeiten, während dieser Zeit ununterbrochen durch die Region zu Touren, wenn er die restlichen vier Monate dafür nutzen könne, Geld für sein eigenes Programm zu verdienen. Da er die Requisiten für die neuen Nummern selber bezahlen musste, musste er selber Handwerker finden, die ihm bei der Herstellung der Requisiten halfen.

1977 wurde Vladimir Danilin Preisträger des Gesamtrussischen Wettbewerbs für Varietékünstler und später Preisträger des Weltfestivals für Jugend und Studenten in Havanna und Moskau.

1984 wurde sein Traum wahr, sein Illusionstheater nahm seinen Betrieb auf. Das erste Programm hieß „Tricks sind einfach“. Vladimir und seine Frau Elena reisten um die ganze Welt und tourten durch Finnland, Österreich, die Deutsche Demokratische Republik, Rumänien, Laos, Vietnam, Afghanistan, China und die USA. Mit seinem Programm besuchte er 1988 auch die Olympischen Spiele in Calgary und Seoul.

1988 schloss er sein Studium am Staatlichen Kulturinstitut Perm mit einem Diplom für die Leitung von Amateurtheatergruppen ab.

1991 erhielt er auf dem 18. FISM-Weltkongress in Lausanne für seine Nummer „The screen“ den Grand Prix.

In den 1990er Jahren bereiste er Krisenherde, darunter auch Afghanistan. Er half bei der Unterbringung von Waisenkindern und der Rehabilitation von aus Afghanistan zurückgekehrten Soldaten. Er wurde mit der Medaille „Teilnehmer am Krieg in Afghanistan“ ausgezeichnet. Zudem war er Präsident der Wohltätigkeitsorganisation „Childhood“. Er half dem Verlag „Detstvo“ in Perm bei der Herausgabe einer Buchreihe „100 Meisterwerke für Kinder“.

In den 1990-er-Jahren demonstrierte und enthüllte er im Fernsehen als erster die Praktiken und Tricks philippinischer „Chirurgen".

2003 wurde Danilin der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Perm für seinen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Kultur, zur Stärkung des Images der Stadt Perm als eines der kulturellen Zentren Russlands, zur Ausbildung junger Menschen und für seine wohltätigen Aktivitäten verliehen.

2004 kandidierte er für die Wahlen zum Parlament und zur Stadtduma von Perm.

Danilin rief ein internationales Festival „White Magic“ ins Leben, das jeweils zahlreiche Illusionsstars aus aller Welt nach Perm brachte. 2018 fand es zum fünften Mal statt.

Von 2011 bis 2016 war er Abgeordneter der Provinzduma. Daneben war er auch künstlerischer Leiter und Direktor seines Theaters. Ihm gehörte das Unternehmen Ural-Concert.

Im Jahr 2011 wurde Wladimir Danilin zum reichsten Abgeordneten des Permer Parlaments ernannt. Sein Jahreseinkommen belief sich auf 283'642'212 Rubel. Im Jahr 2012 verdiente er fast 490 Millionen Rubel und hatte damit das höchste Einkommen aller seiner Kollegen. Laut Forbes betrug das Einkommen seiner Familie im Jahr 2015 über 660 Millionen Rubel.

Im Jahr 2016 setzte sich Wladimir Danilin vor dem Büro seines Unternehmens Ural-Concert ein Denkmal. Im selben Jahr eröffnete er ein Restaurant-Bar-Theater „Danilin“.