1950-2022 (USA)

Maven, Max

(Phil Goldstein)

Max Maven wurde in Ithaca, in New York geboren. Er hatte zwei jüngere Schwestern und wuchs in der Nähe von Boston auf. Sein Vater war Professor für Astrophysik an der Brandeis University (eine Privatuniversität in Waltham, im Osten des US-Bundesstaates Massachusetts).

Sein Interesse für die Zauberkunst wurde durch zwei Tricks geweckt, die er von einem Cousin lernte. Ein Onkel brachte ihm das zerschnittene und wiederhergestellte Seil bei. Er reiste mit seiner Familie viel herum, und auf einer Reise nach Israel, als er etwa neun Jahre alt war, zeigte ihm ein Mann auf dem Schiff einige Zaubertricks. Als er sah, dass Phil interessiert war, schenkte er ihm einen Satz Kellen.

Phils Interesse an der Zauberei wuchs. Ein paar Jahre später sagte ihm sein Vater, er müsse für die Kosten für sein Hobby selber aufkommen. Dies war der Grund, warum er sein Geld, das er mit Kindervorstellungen verdiente, vor allem In Bücher investierte. Dadurch kam er an viel mehr Kunststücke, als wenn er sich einzelne Tricks gekauft hätte.

Alte Ausgaben von Zaubermagazinen aus den 1950er-Jahren, die er in Holdens Zauberladen in Boston entdeckte, eröffneten ihm eine neue Welt. 1965, im Alter von nur 14 Jahren, schickte er mehrere Beiträge an Gene Gordon, der eine Kolumne in New Tops schrieb.

1967, als er 16 Jahre alt war, wurde ihm ein ganzes Heft von The New Jinx gewidmet. Darin beschrieb er seine neusten Kreationen, Kartentricks und eine Lebend-und-Tot-Test.

Während seiner Schulzeit studierte er zahlreiche Zauberzeitschriften und -bücher und belegte das Wahlfach Theater.

Mitte der 1960er-Jahre trat er unter den Namen "Klancy the Clown" mit weiss geschminktem Gesicht, als Professor Katznelson" und "Mr. Zero" auf.

Nach dem College trat er in Restaurants, auf Parties und auf Kreuzfahrtschiffen auf. Seine Lieblingssparte war die Kartenzauberei. Daneben hatte er verschiedene Teilzeit-Jobs als Kellner, Tellerwäscher, Grafiker, DJ, Klavierspieler und Sänger in zwei Bands. Während seiner Zeit als DJ dachte er sich den Namen Max Maven aus.

Er träumte davon, professioneller Mentalist zu werden, doch es war schwierig, damit den Lebensunterhalt zu verdienen.

Daher arbeitete er unter anderem als Vorführer für Hank Lee und vermarktete Päckchentricks. Zeitweise musste er sich von seinen Eltern Geld leihen, um seine Miete bezahlen zu können.

1974 wurde Phil Goldstein unter dem Namen Max Maven professioneller Zauberkünstler, 1978 zog er nach Los Angeles. Den Namen Phil Goldstein legte er erst 2005 definitiv ab, davor publizierte er mehrere Bücher immer noch unter diesem Namen

Als Mentalist trat Max Maven in über 20 Ländern auf. Er arbeitete als Berater von Blackstone Jr., Lance Burton, David Copperfield, Doug Henning, Jeff McBride, The Pendragons, Mark Wilson und Penn & Teller.

Max Maven war einer der produktivsten Zauberkünstler der Welt. Seine abendfüllende Ein-Mann-Show "Thinking in Person" lief zwei Monate lang im Beverly Hills Playhouse und war in Nachtclubs in den gesamten USA zu Gast, wobei er in mehr als der Hälfte dieser Häuser einen neuen Besucherrekord aufstellte.

Max Maven trat in Hunderten von Fernseh- und Radiosendungen, Talkshows und Varieté-Specials, in Comedy- und Theater-Shows auf.

1998 entwickelte er für das kanadische Bildungsfernsehen in Ontario " The MAXimum Dimension" für jüngere Zuschauer, in der es um Freizeitmathematik ging. In den 26 Episoden, die zu den erfolgreichsten sechs Sendungen des Senders gehörten, spielte er die Hauptrolle. Moderation von acht Specials

In Japan moderierte er in japanisch acht Spezialsendungen im Fernsehen, in Thailand gestaltet er zwei eigene Sendungen. 1994 moderierte er eine 12-teilige

Serie für HTV in England, "Something Strange with Max Maven", eine Talkshow, die alle Aspekte des Paranormalen erforschte. Die Sendung stellte einen Quotenrekord auf und führte im folgenden Jahr zu einer zweiten Serie.

"Max Mystery Show", eine 13-teilige Serie, war 1995 ein Hit für das CTS Network in Taiwan.

In Schweden war Max Maven war der einzige Stammgast in der zehnteiligen Serie "Magiskt" für TV4 in Schweden. Die Sendung erzielte hohe Einschaltquoten, und es folgten zwei weitere Serien, eine für das norwegische Fernsehen Anfang 1996 und eine weitere für Schweden später im selben Jahr.

Max Maven trat auch in Sendungen in Finnland, Schottland, Italien, Spanien, Portugal, Chile und vielen anderen Ländern auf. 1998 war er in der PBS-

Dokumentation "The Art of Magic" sowie in "The Secret World" auf The Learning Channel zu sehen. Im Jahr 2000 trat er in der Fernsehsendung "Heroes of Magic" auf Channel 4 in Grossbritannien auf und war der einzige regelmässige Gast in der Serie "Masters of Illusion" auf dem PAX Network.

Max Maven war vor allem für seine Pionierarbeit im Bereich der interaktiven Sendungen bekannt. Er schuf das bahnbrechende Video "Max Maven's Mindgames" für MCA Videocassette Inc. (Gründername von Universal Pictures Home Entertainment). Seine Spiele wurden regelmässig in der beliebten Serie "Best of Magic" im ITV Network in England gezeigt. Seine interaktive Arbeit war Teil von "The World's Greatest Magic", dem NBC-Special mit den höchsten Einschaltquoten von 1994, und er war der erste Künstler, der für die Ausgabe von 1995 gebucht wurde. 1997 wurde er erneut eingeladen. Als Landmark Entertainment Caesars Magical Empire für den Caesars Palace in Las Vegas entwickelte, wurde Max Maven gebeten, eine Reihe von interaktiven Rätseln zu entwickeln, die zwischen den Besuchern und einem schelmischen, acht Zoll grossen Zauberer stattfanden, der "holografisch" hinter der zentralen Bar erschien. Der Zauberer trug den Namen "Maximus Maven". Max Maven entwickelte auch Material für die Welt der Computertechnologie und eine interaktive Spiel-Diskette mit dem Titel" Max Magic" für das CD-i-System von Philips, die in den ersten Monaten nach ihrer Veröffentlichung sechs Branchenpreise gewann.

1999 wurde Max Maven in der Sonderkategorie "Interaktive Magie" der World Magic Awards ausgezeichnet, die auf dem Sender Fox Family ausgestrahlt wurde. Im Jahr 2000 wurde er wieder eingeladen, um den Preis für den besten Mentalisten zu erhalten. Er wurde auch mehrfach von der Society of American Magicians und der International Brotherhood of Magicians ausgezeichnet. 1988 erhielt er den Tenkai-Preis, die höchste Auszeichnung in der japanischen Magie; dies war das erste Mal, dass diese Ehre an einen ausländischen Künstler vergeben wurde. 1980 wurde er von der Academy of Magical Arts (Magic Castle) in Hollywood zum Lecturer of the Year ernannt, 1998 erhielt er den Creative Fellowship, 2022 wurde ihm der Master Fellowship verliehen. 2017 wurde ihm für sein Lebenwerk der Allan Slaight Award verliehen.

Max Maven veröffentlichte zahlreiche Bücher, u. a.

"The Blue Book of Mentalism" (1976),
"Verbal Control" (1976),
"Classic Tackler" (1976),
"The Red Book of Mentalism" (1977),
"Scattershot" (1977),
"The Green Book of Mentalism" (1977),
"Goldstein's Gallery" (1979),
"Masque" (1980),
"Silentwe" (1982),
"Majorminor (1983)",
"Thequal" (1984),
"Amperthand" (1986),
"Doth" (1987),
"New Magic of Japan" (1988, mit Richard Kaufman),
"Fifth" (1989),
"Focus "(1990),
"Thavant" (1991),
"Max Maven's Book of Fortunetelling" (1992),
"Thunday" (1982),
"Thabbatical "(1994),
"Prism" (2005),
"Redivider" (2002),

"The Protocols of the Elders of Magic" (2005).

Ausserdem verfasste er über tausend Artikel für internationale Zeitschriften wie Swami, Mantra, Linking Ring, New Jinx, Magick, Richard's Almanac, Pabular, Genii, Mad Magic sowie Kolumnen in Magigram und Magic.

Max Maven veröffentlichte auch die Videos

"Max Maven's Mindgames" (1984),
"Max Maven's VideoMind Phase One: Parlor Mentalism" (1997),
"Max Maven's VideoMind Phase Two: Close-Up Mentalism" (1997),
"Max Maven's VideoMind Phase Three: Stage Mentalism" (1997),
"Nothing" (2006),
"Kayfabe" (2017).

Nach der Operatioin eines Gehirntumors 2021, Bestrahlung und Chemotherapie verstarb Max Maven verstarb im Jahr 2022.