1920-2007 (USA)

Andrus, Jerry

Jerry Andrus war einer der originellsten Denker in der Zauberkunst. Als eines von vier Geschwistern in Springfield geboren und in Albany, Oregon, aufgewachsen, trat er mit 16 Jahren der International Society of Junior Magicians bei.

Jerry Andrus war ein Zauberkünstler, Denker, Poet, Illusionist, Agnostiker und Skeptiker, der nichts als gegeben hinnahm und ausserhalb der ausgetretenen Pfade dachte. Schon früh entwickelte er alle Kunststücke, die er vorführte, selber, und besass eine einzigartige Handfertigkeit.

Er arbeitete für eine Elektrizitätsgesellschaft, bis er sich mit 53 Jahren frühzeitig pensionieren liess, um sich ganz seinen Erfindungen und dem Schreiben zu widmen.

Jerry Andrus kannte und beriet als hervorragender Close-up-Künstler viele grosse Zauberkünstler, trat im Magic Castle, in zahlreichen Fernsehsendungen und in unzähligen Shows in England , Spanien, Chile, Deutschland, Japan, Finnland, Belgien, Frankreich, Holland und Dänemark auf, in denen er die von ihm erfundenen optischen 3D-Illusionen zeigte, unter anderen "Nuts Impossible Illusion", "Paradox Box Illusion", "Tri-Zonal Space Warper", "Spook Blocks", "Paper Dragon" (1998), "Hyper House", "Auto Dimension".

Seine Ideen entwickelte er in seinem kleinen viktorianischen Haus, dem "Castle of Chaos", das vollgepackt war mit Büchern, Werkzeugen, elektronischen Geräten, Materialien und Dingen aller Art.

An verschiedenen Universitäten wie Harvard und Stanford gab er Gastvorlesungen darüber, wie die Wahrnehmung den menschlichen Verstand täuscht und wie das menschliche Gehirn Informationen verarbeitet und interpretiert.

Seine Kunststücke und Techniken wurden in einer Vielzahl von Schriften veröffentlicht, so u. a. in


"Safety Pin-Trix. An Array of Truly Bewildering Effects with the Lowly Safety Pin" (1955),
"Andrus deals you in" (1956),
"Up Close with Andrus " (1957),
"Andrus deals again",
"The Miser's Miracle" (1961),
"Five Dollar Trix",
"Steals and Palms" (1961), "Sleeving From the Deck" (1961),
Andrus Notes,
"Special Magic",
"Kurious Kards" (1973),
"More Sleightly Slanted" (1977),
"Andrus Card Control Volume 1 and Volume 2", (2000).

Auf den drei Videobändern "A Lifetime of Magic" wurden viele seiner Kunststücke und optischen Illusionen erklärt.

Jerry Andrus starb 2007 im Alter von 87 Jahren an Krebs.